Spanien 2019
Noch bis Mittag arbeiten, dann aber flott raus aus Wien. Noch rasch die restlichen Sachen in den IWI und schon sind wir auf der A2. In Graz Kaiserwald treffen wir noch Pat & Gerhard auf ein Plauscherl, aber dann geht es weiter Richtung Udine. Ursprünglich wollten wir Udine Nord abfahren, da es gerade eine Riesenbaustelle mit Megastaus hinter Udine gibt, aber mittlerweile ist es Mitternacht und kein Verkehr, also beschließen wir die Chance zu nutzen. Das war gut so und so erreichen wir kurz vor Venedig einen Parkplatz, wo wir zwischen all den LKW's noch ein kleines Plätzchen zum Schlafen finden.
Um 7:00 morgens, werde ich von regem Treiben geweckt, siehe da - es waren keine Laster mehr da, aber dafür Unmengen von rumänischen Kastenwägen mit großen Anhängern, auf denen wiederum kleinere verzurrt sind, diese sind voll mit Koffern und Schachtelt. Zwischen dan Autos wird viel herumgeladen, Anhänger getauscht und lautstark diskutiert. Ist das das Ende oder der Anfang einer großen "Einkaufstour"? - Wer weiß. Solche Szenen kenne ich eher aus Marokko, als aus Oberitalien.
Sirmione
Wir wollen heute noch an den Gardasee, da die Fähre von Genua erst morgen am frühen Nachmittag ablegt.
Ich suche ein Plätzchen im Süden direkt am See - es ist voll, aber nicht überfüllt; und schon geht's ab ins kühle Nass. Später schnappen wir uns die Räder und fahren zur Altstadt von Sirmione - ein nettes Städtchen, aber restlos mit Touris voll, aber was wollen wir, es ist Mitte Juli. Hoffentlich ist das an der Atlantikküste Spaniens besser.
Fähre
Kurz vor Genua fängt unser IWI plötzlich an zu spinnen: ab einer Drehzahl von 2000 U/min nimmt er kein Gas mehr an. Ich schalte runter, aber das gleiche Spiel - also fahren wir zw 40-60kmh auf der Autobahn mit den vielen Tunneln. Nur nicht absterben, denn im Tunnel mag ich nicht mit einer Panne stehenbleiben. Gott sei dank passiert dies nicht und wir erreichen den Fährhafen. Jetzt war es die Frage in Genua bleiben und eine Werkstatt aufsuchen, dann ist die Fähre weg, oder aufs Schiff und in Barcelona reparieren lassen. Wir haben uns für Zweiteres entschieden.
Auf der Fähre bot uns ein Bild, das wir schon von unserer Marokkoreise kennen: 95% Marokkaner, Gebetsräume an Bord, Kaftan und Kopftuch sind dominant, aber wie immer sind die Marokkaner sehr freundlich. Es ist eine ruhige Überfahrt.
Barcelona
Kaum angekommen, suchen wir uns auf Google die MAN Werkstatt heraus und fahren dorthin. Am Weg kommen die gleichen Symptome wieder - also keine Wunderheilung über Nacht. Nachdem heute Sonntag ist, machen es wir uns vor den verschlossenen Toren gemütlich. Brütende Hitze, aber wir finden einen kleinen Baum, der Schatten spendet.
Ich starte einen Hilferuf in der EXCAP-Community über WhatsApp und erhalten viele nützliche Tips - Danke nochmal an alle!
Morgen um 7:00 sperrt die Werkstatt auf und da werden wir auf der Matte stehen.
Barcelona MAN Werkstatt
Ein freundlicher Herr erklärt mir, das die Werkstatt die nächsten 2 Tage völlig ausgebucht sei, aber ich könne die MAN Hotline in Deutschland anrufen, dann können sie heute noch beginnen. Genau so habe ich es gemacht und gegen 10 Uhr hat ein junger Mechaniker begonnen auf Fehlersuche zu gehen.
Es wurden sicherheitshalber alle Filter getauscht, der Separ Papierfilter war völlig aufgelöst, danach begann man den Druck vom Turbo zu messen - der ließ aber zu wünschen übrig. Dieses Problem können sie hier nicht lösen, da es bei Man in Spanien keine Ersatzteile vom Steyr gibt. Schlußendlich verließen wir die Werkstatt gegen 18:30 frohen Mutes, dass die Probleme behoben sind.
Wir fahren noch bis kurz vor Tarragona zum "Camping Torre de la Mora", springen kurz ins Meer und gehen dann in den Ort zum Essen. Mit ausgezeichnete Tappas lassen wir uns verwöhnen.
Bardenas Reales - IWI ist wieder der Alte, da fühlt es sich wohl !
Am Morgen holen wir frisches Brot, entsorgen alle Abwässer und erreichen am späten Nachmittag die Bardenas. Laut meinem Thermometer hat es 41 Grad im Schatten, nur den gab es hier gar nicht. Also hatten wir ca. 50 Grad. Die Bardenas sind eine Art Halbwüste mit großartigen Sandsteinformationen, die sich in tausenden Jahren durch Erosion geformt haben. Wir machen ein paar Photos und drehen eine große Runde. Trotz eines Verbrauchs von 1 Liter Mineral pro Stunde können wir den Flüssigkeitsbedarf kaum decken. Ich kann mich nicht erinnern, das es jemals irgendwo so heiß war.
Abends suchen wir einen Stellplatz in Arguerdes auf, er liegt direkt neben den Jahrhunderte alten Höhlenwohnungen.
San Sebastian - Mutriko
Am Morgen noch schnell zum Supermarkt um die Wasservorräte aufzufüllen und dann weiter über diverse Bergstrassen nach San Sebastian, einmal durch die völlig überfüllte Stadt und dann nichts wie weg von den Massen in die Berge. Schließlich finden wir Zuflucht auf einem ruhigen Campingplatz oberhalb von Mutriko: Camping Aitzeta. Ruhig, nette Leute und ein schöner Blick über den Atlantik.
Bilbao
Mit frischem Barguette im Bauch starten wir langsam in Richtung Bilbao. In Leketio versuchen wir durch all die engen Gassen zum Hafen zu fahren, dort werden wir aber sofort wieder verscheucht, weil dieser zur Fußgängerzone erklärt wurde. Wir hätten es uns eigentlich denken können, denn am Beginn der Stadt waren riesige und restlos volle Parkplätze und die Massen pilgerten in die Stadt. Was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten - heute ist in Spanien Feiertag, aber dazu später. Also verlassen wir diesen unwirtlichen Ort und ziehen weiter.
Eigentlich wollten wir ja hinter Guernica die kleinen Küstenstraßen bis Bilbao nehmen, aber die Kolonnen die uns entgegenkamen machten uns klar, dass diese Region nichts für uns ist, also auf die Autobahn und direkt nach Bilbao. Klar, dort sind sicher auch viele Touris, aber das Guggenheim kann ich mir nicht entgehen lassen. In Bilbao mache ich einen Stellplatz hoch über der Stadt ausfindig, mit einem tollen Blick und einer perfekten Busanbindung in die Stadt.
Nach etwa 20 Min. steigen wir in der Altstadt aus dem Bus aus und schlendern durch die engen Gassen, jedoch bis auf ein paar Lokale hat alles zu. Ach ja Siesta! Es ist 15:30 und die Geschäfte öffnen erst wieder um 16:30. Also schlendern wir auf die Plaza nueva und gönnen uns herrliche Tappas und ein kleines San Miguel und ein Copa de Cava.
Schließlich machen wir uns auf den Weg zum Guggenheim Museum - ein wahrlich imposantes Gebäude, aber bei Sonnenschein, wenn das Titan das Licht reflektiert, ist noch viel schöner. Dann kehren wir in die Altstadt zurück, aber die Geschäfte sind immer noch zu. Jetzt erfahren wir, dass heute Feiertag ist.
Also wieder zur Plaza nuevo in ein nettes Restaurant, wo wir uns verwöhnen lassen: Frische Gambas und Tuna Carpaccio, Merluza mit Spargel und für Christi ein zartrosa Solomillo. Wir haben den letzten Bissen noch nicht geschluckt, da bricht ein wirklich heftiges Gewitter über und herein - das halten die besten Sonnenschirme nicht aus, also flüchten wir in die Arkarden und trinken dort unser Bier weiter.
Das Wetter wird aber nicht besser, so fahren wir mit dem Taxi zurück zum IWI. Es wird eine angenehm kühle Nacht werden.
Bilbao Tag 2
Ja so war es auch, es hat die ganze Nacht durchgeschüttet. Die Wetterprognose hat uns dazu bewogen noch einen weiteren Tag in Bilbao zu bleiben. Gegen Mittag hat es nur mehr genieselt, also fahren wir mit dem Taxi zum Guggenheim Museum. Dort erwartet uns erstmal eine lange Schlange von Leuten, die offensichtlich den gleichen Gedanken haben wie wir.
Aber es geht relativ rasch voran und schwupps sind wir drinnen. Die Archtektur ist sowohl von aussen, als auch im Inneren mehr als beeindruckend. Bei den Exponaten hält sich aber meine Begeisterung in Grenzen, aber was soll's - Geschmäcker sind halt verschieden.
Danach gehen wir auf eine ordentliche Portion Tappas und danach noch in eine kleine Konditorei bei der es "chocolate con churros" gibt. Die Churros (eine Spritzbäckerei) werden frisch heraus gebacken und schmecken sehr delikat. Wir haben im Spanischkurs darüber gehört, aber wir haben sie zuvor noch nie gegessen. Danach schlendern wir noch ein wenig durch die engen Altstadtgassen und lassen den Abend im IWI ausklingen.
Santillana del Mar
Wieder hat es die ganze Nacht heftig geregnet : Am Morgen brechen wir nach Santander auf und stoppen beim Womo Stellplatz direkt neben der Universität - es regnet und regnet.....Wir hatten definitiv keine Lust bei diesem Wetter die Stadt zu besichtigen.
Kurz entschlossen fahren wir weiter nach Santillana del Mar, das eigentlich nicht am Meer liegt, aber es ist der am besten erhaltene mittelalterliche Ort Spaniens - dementsprechend groß ist der Andrang, aber wir wollen uns ihn nicht entgehen lassen. Zirka 800 Meter vom Ortsrand gibt es einen Campingplatz und den suchen wir auf. Er ist erstaunlich leer - mag wohl am Wetter liegen. Es regnet den ganzen Nachmittag, also verschieben wir den Besuch auf morgen, da soll das Wetter besser werden.
Wir lernen etwas spanisch (was uns in jungen Jahren auch schon einmal leichter gefallen ist) und gehen abends Paella essen und verkosten den lokalen vino tinto. Wir versuchen so viel als möglich unsere dürftigen Spanischkenntnisse an den Mann zu bringen, einfach um zu üben. Die Reaktionen fallen unterschiedlich aus: Die Einen kriegen strahlend Gesichter, ob unserer Versuche und sprechen langsam mit uns, die Anderen antworten uns sofort auf Englisch, weil sie natürlich sofort merken, dass wir die Sprache nicht annähernd beherrschen. Erstere sind uns natürlich wesentlich lieber, denn genau dafür verbringen wir heuer unseren Urlaub hier - um zu üben !!! Wir gehen seit 2 Semestern in einen Spanischkurs, kommen aber neben der Arbeit kaum zum Lernen - das wollen wir jetzt nachholen. Die Hoffnung stirbt zuletzt!
Was mir auffällt, dass es unter den Touristen fast nur Spanier gibt, ein paar Franzosen, Engländer, Belgier und Holländer, aber kaum Deutsche - die sind wohl alle an der Mittelmeerküste oder auf Mallorca.
Santillana del Mar - Comillas - Playa De Gerra
Heute gehen wir als Erstes in den Ort, man glaubt es kaum - Sonnenschein! - und fast keine Leute unterwegs. Santillana wirkt noch sehr verschlafen, die ersten Läden sperren gerade auf. Ein paar Photos von dem entzückenden mittelalterlichen Städtchen geschossen und am Rückweg kommen uns schon die ersten Gruppen entgegen. Glück gehabt. Wir kaufen noch einen "Cidra naturale" zum kosten und ein paar Gläser "Anchoa de Santoña" (eingelegte Sardellen), die hier aus der Gegend kommen.
Der nächste Stopp: Comillas - ach ein nettes Städtchen, aber nicht so alt. Der Grund warum wir hier halten: Antonio Gaudi hat hier 1885 einem reichen Landesfürsten ein Haus gebaut, das wir besichtigen wollen. Also schlendern wir bis zu dem Anwesen, entrichten einen Obolus und bewundern Gaudi's anfängliche Architektur - er war zum Zeitpunkt der Fertigstellung gerade einmal 30 Jahre alt. Wir haben ja schon viele seiner Bauwerke in Barcelona gesehen, an vorderster Front natürlich die "Sagrada familia", die heute - fast hundert Jahre nach seinem Tod noch immer nicht fertiggestellt ist.
Weiter der Küste entlang bleiben wir dann oberhalb der Playa De Gerra auf einer Wiese stehen. Von der Küstenstrasse aus habe ich gesehen, dass auf einer kleinen Anhöhe ein paar kleine Camperbusse stehen und bin natürlich in die Schotterstrasse die dorthin führt abgebogen. Es waren dort einige junge Leute mit ihren Surfbrettern, die uns erklärt haben, dass wir hier auch übernachten können, sie seien schon teilweise eine Woche hier und am Abend komme der Bauer vorbei, kassiert 10€. Die Guardia Civil kann da nichts machen, da es ein Privatgrund ist.
Das lassen wir uns natürlich nicht zweimal sagen. Ein schmaler Pfad führt etwa 100 Meter zu einem traumhaften Strand und wir spazieren ausgiebig im seichten Wasser entlang, zum Baden ist es uns aber zu kalt. Man sieht praktisch nur Wellenreiter - ja Wellen gibt es hier am Atlantik genügend. Kurz nach Sonnenuntergang kommt, wie angekündigt der Bauer, kassiert freundlich und wünscht uns Buenas Noches.
Cuevas del Mar - Arenal de Moris
Cuevas del Mar: Ein kurzer Abstecher dorthin - Strand zu voll für uns.
Arenal de Moris: Wir fahren am Camping vorbei - und wieder hat ein Bauer seine Wiese geöffnet, 50 Meter vom Strand, diesmal für 5€. Kurze Zeit später gesellt sich ein Pärchen aus Salzburg mit 2 Kindern (Jonas und Lea) zu uns. Wir plaudern ein wenig und es dauert nicht lange, da fragt mir Jonas über IWI Löcher in den Bauch: Was ist das für ein Fahrzeug? Wo ist die Seilwinde? (wir haben noch keine). Kann ich vorne reinschauen? Kann ich hinten reinschauen? Darf ich bei der Klappe durchkriechen?........Dann gesellen sich natürlich andere Kinder dazu: Emil, Anton,........
Kurze Zeit später verwandelt sich unser IWI für etwa 9 Kinder in einen Abenteuerspielplatz der Sonderklasse. Sie haben derart viel Saß, dass uns das Herz aufgeht.
Arenal de Moris 2
Heute bleiben wir auch noch hier. Vormittags sehen wir den Kindern beim Wellenreiten zu, allmählich werden die Wellen zu heftig und der Strand wird gesperrt. In der Strandbar einen Happen essen und dann - SIESTA. Am späteren Nachmittag wiederholt sich das Schauspiel: die Kids gehen im IWI wieder auf große Reise und die Erwachsenen können in Ruhe ein Bierchen trinken. Ich verspreche den Kindern morgen , wenn wir abfahren eine Runde in der Wiese mit ihnen zu drehen.
Oviedo - Cudillero
Natürlich komme ich meinem Versprechen nach und ernte dafür die volle Begeisterung der Kids. Dann verabschieden wir uns und machen uns auf den Weg nach Oviedo. Auch dort gibt es wieder einen relativ zentralen Stellplatz, von dem wir dann mit dem Taxi direkt ins Zentrum fahren. Beim Schlendern entdecken wir dann einen kleinen Platz in der Nähe der Plaza de Fontán, wo wir wieder einmal hervorragend essen.
Plötzlich steht da ein Bekannter - allerdings in Bronze.
Schließlich kommen wir nach Cudillero, ein kleines Fischerdorf mit steil in den Fels gebauten bunten alten Häusern - aber wie leider so oft, völlig touristisch verdorben. Keine kleinen Bodegas oder Tappaslokale, sondern nur die typischen Touri-Restaurants mit bebilderten Speisekarten. Hier verzichten wir auf Essen und landen schlussendlich in der Playa San Pedro de la Ribera und stehen wieder ganz nah am Strand in einer Wiese.
Viveiro
Dicke Wolken veranlassen uns dazu uns Richtung Viveiro aufzumachen. Bei den letzten Steigungen vor der Stadt merke ich wieder den schon bekannten Leistungsverlust. Wir tuckern dann durch diverse Industrievororte, um eine Werkstatt zu erreichen, jedoch vergeblich. An einer Tankstelle fragen wir dann nach einer solchen, bekommen aber die Auskunft, dass es so etwas hier nicht gibt, nicht für LKW's.
Irgendwo am Hafen finden wir einen Platz, vor dem ein Fahrverbotsschild steht, aber einige Autos parken. In Anbetracht unserer misslichen Lage schlagen wir dort Quartier auf. Erst gehen wir einen Bissen essen und machen uns ans Werk.
Zuerst einmal den Separ-Filter ausbauen (und Schauglas entleeren) - der ist völlig zu. Eine schwarze teerartige Masse verlegt alle Poren - kein Wunder, dass der Motor keinen Sprit kriegt. Aber was ist das klebrige Zeug? Die Dieselpest, die wir auch schon hatten, sieht anders aus. Wir behelfen uns damit, den Filter zu reinigen, was schwierig ist, denn er ist aus Papier und somit nur zum Tausch vorgesehen. Aber er ist erst 1000km alt und wir haben keinen neuen, also wird er wieder eingebaut. Dann das Führerhaus kippen, den Vorfilter bei der Einspritzpumpe und reinigen und das System entlüften. Doch - es füllt sich nicht mit Diesel, da kann ich pumpen soviel ich will. Schließlich finden wir den Fehler (nachdem ich ein paar Freunde kontaktiert habe) - die kleine Entlüftungsschraube am Deckel des Separ war gebrochen und dort kam Luft rein. Entgegen aller Empfehlungen habe ich die Schraube mit Superkleber gedichtet, und erfolgreich entlüftet. Der Moror läuft !!! Wir gehen schlafen.
O Vicedo (Playa) - Faro Punta Froexeira
Morgens noch schnell in den Supermarkt. dann will ich noch zur nächsten Tankstelle - dorthin kommen wirt auch - fast. 10 Meter davor stotter, stotter und Ende Banane. Also mitten auf der Strasse: Führerhaus kippen und nochmals entlüften. Meine Klebestelle hat aber gehalten. 15 Minuten auf Standgas gewartet, dann sind wir wieder los, aber das Vertrauen in das Fahrzeug ist enden wollend.
In O Vicedo entdecken wir einen einsamen großen Strand, der uns zum Sazierengehen animiert. So kommen wir an ein paar Höhlen vorbei, die allerdings nur bei Ebbe zu sehen sind - und jetzt ist Ebbe. Manchmal hat man Glück. Ein paar Kiter geben hier ihr Können zum Besten, einer sogar mit Hydrofoil, das ist eine Art Tragflügel unter dem Kiteboard, so dass das Board etwa 50cm oberhalb des Wassers schwebt. Sieht echt cool aus.
Wir wagen es, die kleinen Straßen zwischen Ortigueira und Ferrol zu fahren. Hoch hinauf auf die Bergen mit tollen Aussichten und Panoramen.
In Cedeira versuchen wir vergeblich essen zu gehen - im Restaurante verweigert man uns die Karte - es gebe kein Essen mehr - 16:45 - keine gute Zeit um hungrig zu sein.
Danach suchen wir in der Gegend um Cedeira einen netten Strand, da die Sonne scheint, doch alles was wir anfahren ist restlos überfüllt. Die Prognosen, dass Galicien weniger touristisch sei, den der Rest von Spaniens Atlantikküste stellen sich definitiv als unwahr heraus.
Also landen wir beim Leuchtturm von Frouxeria mit einer tollen Abendstimmung mit Felsen und Brandung - ganz allein mit einem Schweizer. So geht Urlaub!!!
A Coruña
Auf dem Weg nach A Coruña legen wir noch einen Zwischenstopp beim "Castillo de Andrade" in der Nähe von Taboda ein. Die Burg ist aus dem XIV. Jahrhundert und nur mehr teilweise erhalten, aber auf den Turm kann man rauf.
In einem Vorort entdecken wir zufällig eine MAN Werkstatt und wollen sicherheitshalber noch Filter für den IWI kaufen, doch vergeblich. Aber wir bekommen noch einen Tipp: RecambiosBarreiro S.L. - eine Zubehörfirma, die sollten die Filter haben, aber es ist Samstag Mittag, daher haben die schon zu. In Santiago de Compostella gibt es auch eine Niederlassung, also werden wir es dort probieren - mal sehen.
A Coruña ist die größte Stadt Galiciens und absolut sehenswert. Wir finden einen gepflegten Stellplatz in der Marina des Yachthafens, direkt neben der Altstadt.
Zu Fuß schlendern wir durch die engen Gassen und genießen das Flair. In einer kleinen Taberna kehren wir dann ein. Ein Cerveza, Gambas al Ajillo (die Besten seit langem) und noch ein paar Kleinigkeiten.
Gesättigt kommen wir zur "Plaza de Maria Pitta" mit ihrem prachtvollen Palast, lassen das Gesehene erst einmal wirken und gehen dann weiter zur "Fressmeile - Calle de la Franja". Hier reihen sich die unterschiedlichsten Restaurants aneinander. Touristische, mit bebilderter Speisekarte vorm Lokal, bis hin zu richtig guten. es ist jetzt 6:00 und wir verspüren noch keinen Hunger, also kehren wir zurück zum IWI in die Marina, bestellen einen Tisch im Restaurant dort, mieten uns zu Testzwecken zwei Elektroroller und fahren raus zum "Torre de Hercules", der auf einer vorgelagerten Halbinsel liegt. Die Dinger gehen gar nicht so schlecht, aber ein wenig steiler bergauf kacken sie voll ab. Also wieder keine Alternative zu unseren Rädern.
So jetzt duschen, umziehen und ab zum Essen, der Hunger wäre schon vorhanden. Den Tisch haben wir für 9:00 bestellt - wir sind die ersten Gäste. Galicischer Pulpo und danach eine Hummer-Paella ohne Muscheln (die verträgt Christine nicht), aber mit großen Langusten und dazu einen trockenen Weißen - da ist die Welt in Ordnung. Als wir schon fast fertig waren füllte sich das Lokal langsam. Die Spanier gehen echt spät essen. Wir nehmen noch galicischen Flan und Cafe solo und als wir schließlich gehen ist das Restaurant proppe voll. 23:00 - die meisten bestellen jetzt erst - wir gehen schlafen.
Santiago de Compostella
Relativ früh machen wir uns fertig, entsorgen alle Tanks und bunkern Frischwasser und verlassen A Coruña. In Anbetracht der schlechten Wetterprognose, beschließen wir, nicht weiter die Küste entlang zu fahren, sondern direkt Santiago anzusteuern. Den Rest von Galicien's Küste werden wir wohl ein anderes Mal, vielleicht gemeinsam mit Portugal, erkunden.
Bei Santiago de Compostella habe ich gemischte Gefühle was die Menschenmassen anlangt. Ich wollte immer schon mal dorthin, seit ich vor etwa 10 Jahren große Teile des Jakobsweges mit dem Motorrad gefahren bin (Gott war ich da noch jung und fit), aber jetzt assoziere ich die Pilgerstadt mit Lourdes, wo ich damals auch war - und es war ein Albtraum. Tausende Siechende im Rollstuhl, von Krankenschwestern geschoben - ohne Übertreibung. Lourdes wirkte auf mich wie ein einziges riesigen Krankenhaus, wo die Menschen zum Sterben hinfahren.
In Santiago angekommen, finden wir wieder einen Stellplatz, der zentral liegt und erreichen per pedes das Zentrum in 20 Minuten durch Parks und vorbei an vielen Kirchen. Es ist unwahrscheinlich wie viele Gotteshäuser es in dieser Stadt gibt (gefühlte 100). Das ganze Pilgertum beruht letztlich darauf, das angeblich Gebeine des Apostel Jakobus in der Katethrale in einem Schrein liegen - bewiesen ist nichts - Jerusalem behauptet den Kopf von Jakobus in der gleichnamigen Kirche zu besitzen. Es waren schon wilde Zeiten damals - die haben offensichtlich ihre Heiligen einfach zerstückelt, damit jeder was davon hat. Wie auch immer - jedem das Seine.
Fact ist, Santiago ist eine tolle Stadt. Natürlich gibt es viele Pilger, also echte, die die vielen Kilometer zu Fuß zurücklegen, um die Erfüllung zu erlangen. Es ist bei Weitem nicht so überlaufen, wie ich das befürchtet habe.
Die Katethrale ist absolut beeindruckend, leider wird sie gerade renoviert und daher innen voller Gerüste, was aber ihrer Imposanz keinen Abbruch tut.
Mittags essen wir in einem kleinen Innenhof jede Menge Mariscos (Meeresfrüchte) und genießen das nette Ambiente - und natürlich auch das köstliche Essen.
Wunderschöne alte Häuser, tolle Bodegas und Tabernas, aber auch jede Menge Souveniergeschäfte, aber das gehört einfach dazu. Der Gasmteindruck jedenfalls absolut positiv. Am Abend erleben wir noch ein klassisches Konzert auf einem der Plätze neben der Katethrale und lauschen dem Dargebotenen freudig, wie viele andere auch.
Wir machen uns abends noch auf den Weg nach Las Medullas und übernachten an Parkplatz der Informacion de Touristica.
Las Medullas - Ponterrada - Leon
Frühmorgens machen wir uns auf den Weg, die Las Medullas zu erkunden. Es handelt sich hier um die größte Goldmine des "Römischen Reiches". Wir wandern durch die Überreste dieser Mine, aber trotz aller Bemühungen, finden wir kein Gold - daher steht unsere Pension immer noch auf wackeligern Beinen. Das Licht ist uns allerdings gnädig, sodass wir ein paar schöne Photos machen können.
Ponferrada empfängt uns mit seiner eindrucksvollen Festung, die wir uns nicht entgehen lassen wollen. Wir ergattern einen Parklatz auf einer Brücke (Kurzparkzone). Nach dem Rundgang durch die Burg nehmen wir noch einen Cafe und machen uns auf den Weg zu IWI.
Als wir wegfahren wollen - Zündung ein, alle Lampen leuchten, aber der Starter macht keinen Mucks. Nach mehreren Versuchen gebe ich auf. Ich checke alle Sicherungen, aber da ist alles ok - da brauchen wir wohl eine Pannenhilfe. Mein ÖAMTC App schickt die GPS Koordinaten mit und ich erhalte nach 10 Minuten einen Rückruf. Super! Der freundliche Herr erklärt mir aber, dass mein Schutzbrief nur bis 3,5 t gilt, aber weil wir so ein cooles Fahrzeug haben, machen sie auf Kulanz eine Ausnahme - bis 300 € sei der Einsatz gedeckt. Sie nehmen mit dem regionalen Pannendienst Kontakt auf und wollen sich in Kürze melden. Es vergehen ca. 15 Min. - aber schlechte Nachrichten. Die Spanier verlangen 450€ für die Anfahrt, sagen aber gleich dass sie sich mit LKW's nicht auskennen. Also sage ich alles ab .- und denke mal scharf nach.
Wozu hat man Freunde in Österreich, die auch so alte Kisten fahren. Ich rufe Gerhard an, mit dem ich schon in Marokko unterwegs war. Er hat auch einen Steyr, weiss aber auch nicht woran es liegen könnte - aber er kennt jemanden, der das sicher wisse und gibt mir seine Nummer. Als ich anrufe meldet sich Thomas und ich merke, dass ich ihn auch kenne. Ich erkläre ihm die Situation - und wie aus der Pistole geschossen kommt die Diagnose: "oben am Getriebe sitze ein Schalter, der ein Signal gibt, wenn der Leerlauf eingelegt ist und dieser ist zu 99% die Ursache. Kein Signal - kein Starter.
Fahrerhaus kippen, Schalter kurzschließen - nach 10 Minuten fahren wir wieder. Freunde und Bekannte sind in dieser Community Gold wert. Danke euch beiden.
Leon ist eine wahrlich quirlige Stadt, hier pulsiert das Leben. Im Altstadtzentrum reiht sich eine Tappas-Bar an die andere, die Leute stehen auf der Straße, trinken, essen und lachen - ein tolles Ambiente, an dem wir teilhaben dürfen. Galicische Küche vom Feinsten..
Lloret del Mar
Von Leon spulen wir 800m km bis Lloret del Mar quasi direkt herunter, um Emil und Katja zu treffen und erreichen spätabends das Camping Santa Elena Ciutat. Ja und wir bekommen auch noch einen Patz. Im Finstern parken wir ein, was gar nicht so leicht ist mit diesem riesigen Kübel.
Lloret del Mar 2
Voprmittag ist Wäschewaschen angesagt, denn wir haben kaum noch sauberes Gewand. Am frühen Nachmittag kommen Emil und Katja, die hier seit einer Woche urlauben. Mit ihnen schlendern wir durch die Stadt, nehmen am Strand noch einen Drink (Caipi) und gehen dann Abendessen.
Mit einer Fischsuppe und einer gegrillten Dorade bin ich glücklich. Wir verabschieden uns, denn sie fliegen morgen heim.
Figueres
So gegen 12.00 verlassen wir Lloret del Mar in Richtung Figueres um das Dali Museum zu besuchen. Den Besucherparkplatz erreichen wir nicht, da dort absolutes LKW Fahrverbot herrscht, also kreisen wir ewig, um einen Parkplatz zu finden. Schließlich landen wir beim Castello, von dort sind es etwa 1,6km zum Museum. Brütende Hitze erleichtert das Vorhaben nicht gerade, aber wir schaffen es. Die Karten haben wir ja am Vortag reserviert, 15:30 ist der magische Termin. Als ich vor etwa 10 Jahren mit dem Motorrad hier war, gab es eine endlose Schlange in der prallen Sonne - ich mit der Motorradmontur, das war zu viel und so verzichtete ich damals auf den Besuch, denn ich wäre gestorben - es war einfach zu heiß.
Heute mit zeitlich reservierten Tickets, sollte das ja kein Problem sein - Denkste! Eine lange Schlange stand in der prallen Sonne um um 15:30 Einlass zu finden. Da müssen wir durch! Es ging jedoch erstaunlich schnell. Nach 10 Minuten warten waren wir im Museum - und es hat sich allemal gelohnt.
Jetzt suchen wir einen Platz um die restlichen Tage unseres Urlaubes zu relaxen und probieren es im "Camping Barcelona" in Matarò. Der Platz ist schön beschrieben und wir bekommen sogar noch einen netten Platz am Rande - ganz abseits vom Geschehen. Wir buchen erstmal für 2 Nächte, mit der Option auf Verlängerung. Neben uns weiden Ziegen und Esel usw. Der morgige Tag wird zeigen, was der Platz kann. Wenn alles passt, bleiben wir die restliche Zeit hier: Lesen, relaxen, faulenzen ... und sonst nichts.
Ich sitze jetzt unter einem Baum mit meiner Petroleumlampe und schreibe diese Zeilen. Es ist weit nach Mitternacht und es herrscht herrliche Ruhe - alles schläft, bei angenehmer Temperatur.
Heute ist Sonntag und wir sind noch immer hier - und werden es auch bleiben. Am Freitag geht die Fähre nach Genua.
Nach 2 Tagen haben wir von dem Wirbel trotzdem genug und wir beschließen auf die Fähre zu pfeifen. Also werden wir über Frankreich und die Schweiz die Heimreise antreten.
Nachts auf der Autobahn in Frankreich wird es plötzlich finster - die Sicherung vom Abblendlicht hat sich verabschiedet Gott sei Dank war ganz in der Nähe ein Rastplatz. Kurzerhand das Relais mit dem vom Fernlicht getauscht - so kann es weitergehen.
In Lustenau ergattern wir bei einem MAN Händler das passende Relais und kommen wohlbehalten in Aspang an.
Wir haben auf jeden Fall beschlossen im Juli uns August nicht mehr zu Reisen - zu der Zeit ist es bei uns auch schön.