Reisende

 

Christine & Claudius Gossler

Es geht auf Reisen nicht darum, an einem Platz anzukommen, sondern eine neue Sichtweise zu erreichen.

Henry Miller

Wir haben auf unseren Reisen viele Gleichgesinnte kennengelernt, aber vielleicht waren sie von der Gesinnung her doch nicht so gleich, wie wir dachten.

Unsere Gesinnung: Wir bereisen ein Land um es kennen zu lernen. Das bedeutet, dass wir uns sowohl ein wenig mit der Geschichte vertraut machen, als auch versuchen Land und Leute zu erforschen. Dazu gehört auch auf die Leute ein bisschen zuzugehen, ihre Gewohnheiten zu akzeptieren und sich daran anzupassen, denn schließlich sind wir ja Gast in ihrem Land. Ein wesentlicher Punkt ist natürlich auch die Gepflogenheiten nachzuvollziehen und die einheimische Kost zu probieren. Das geht natürlich nur, wenn man in dem besuchten Land essen geht, oder eingeladen wird.

Nicht unsere Gesinnung und unserer Meinung nach völlig falsch: Im Vorfeld der Reise bei Hofer oder Lidl Vorräte bunkern und sich während des gesamten Aufenthaltes davon zu ernähren. Klar ist das billiger, aber so macht man sich keine Freunde im Land und lernt es auch nicht richtig kennen. Leider haben wir solche Reisende immer wieder getroffen, seien es "Überwinterer" aber auch sogenannte "Weltreisende". Natürlich haben auch wir Vorräte mit im Gepäck, aber nur zum Zwecke der Versorgung in entlegenen Gebieten, bzw. Dinge die man im jeweiligen Land nicht bekommt. Sonst kaufen wir immer nach Möglichkeit lokale Produkte ein. Viele Reisende haben ein knappes Budget - das ist ja ok, aber "Knauserer" sind wieder eine ganz andere Liga. Dafür haben wir kein Verständnis - und die Einheimischen auch nicht. Dies ist auch der Grund, warum an immer mehr Orten Reisemobilisten nicht mehr so gerne gesehen sind. Sie stehen wochenlang an schönen oder weniger schönen Plätzen, lassen nur ihren Müll zurück und konsumieren nichts - Haupsache gratis. So geht' halt auch nicht.

Freistehen ist ein tolles Gefühl, auch für uns. In Rudeln allerdings, in Spanien haben wir haben wir diesen Winter bis zu 30 Womos in einer Bucht gezählt, hört sich der Spaß auf. Die Bucht war dementsprechend verdreckt, überall Hundekacke, Essensreste, Plastikflaschen und Bierdosen – das hat wahrlich nichts mehr mit Freiheit zu tun. Und so lernt man kein Land wirklich kennen.

Kontakt: c_gossler@mac.com