Marokko 2016 – eine Gruppenreise
Es ist mittlerweile das dritte Mal, das ich dieses Land bereise - und ich habe noch lange nicht alles erkundet. Die Vielfältigkeit Marokkos ist schier unendlich und gerade das ist faszinierend. Die Kontraste der Landschaft könnten unterschiedlicher nicht sein. Die hohen Gebirgszüge des Atlas, die schroffe Atlantikküste und natürlich die Wüste. Aber auch die verschiedenen Charaktere der Bewohner, wie Berber und Araber, mit ihren bunten Djellabas, Kaftans und Hijabs prägen sich tief in unser Gedächtnis.
Alles in allem ein tolles Land - hier waren wir bestimmt nicht zum letzten Mal. Immer wieder werden wir von Freunden oder Bekannten gefragt, ob es in Marokko denn nicht gefährlich sei. Ich maße mir nicht an dies objektiv zu beurteilen, aber wir hatten hier noch nie eine Situation, die uns unangenehm oder gar gefährlich erschien. Die Menschen hier sind extrem freundlich, hilfsbereit (ein wenig Bakshish ist hier allgegenwärtig und üblich) und überaus gastfreundlich. Natürlich trifft man auch hin und wieder ein Schlitzohr - aber wo gibt es die nicht.
Wir sind diesmal nicht alleine, sondern 5 LKW's
Teilnehmer:
Gehard - ebenfalls ein Steyr 12M18 - leider ohne Pat und Easy
Elke und Chistian - MAN-Actionmobil
Renate & Wolfgang - Bremach
Werner & Gertraud - MAN - Bimobil
Christi & Claudius - Steyr 12M18 - ohne Chico
Die Anfahrt (20/10/16)
Gegen 1100 verlassen wir Aspang bei strömendem Regen und zuckeln gemütlich Richtung Grenze. Alles grau in grau, nass und kalt - genau diesem Wetter wollen wir entfliehen. Auch in Friaul wird es nicht besser.
In der Nähe von Brescia schlafen wir auf einem Autobahnparkplatz - sehr laut, aber erfüllt den Zweck.
Savona 21/10/16
Morgens nehmen wir Fahrt auf Richtung Savona. Doch nach etwa 30 km nimmt IWI kein Gas mehr an. Erinnerungen an die Dieselpest im Frühjahr werden wach.
Pannenstreifen, Fahrerhaus kippen - Dieselfilter sind Gott sei Dank ok, entlüften und siehe er läuft wieder.
Keine Ahnung was der Grund war. Aber ich hoffe es kommt nicht wieder.
In Savona treffen wir Gerhard, Elke und Christian. Ein wunderbarer sonniger und warmer Nachmittag.
Gegen 1700 zum Hafen, wo sich ein schier unglaubliches Bild bietet: PKW's bis auf die doppelte Höhe beladen und die Bodenfreiheit auf 0 reduziert. Die ganze Last meist nur mit Spagat-ähnlichen Schnüren gesichert - also so gut wie gar nicht. Und sodarf man in Italien fahren? Italienische Kennzeichen - Marokkaner inside. Auf diesem Parkplatz beginnt Afrika - im hinteren Teil werden schon die Gebetsteppiche ausgerollt .....
Endloses Warten bahnt sich an uns es wird kalt, richtig kalt.
Ablegen sollte die Fähre um 23:00. Jetzt ist es 21:50 und es wurden gerade einmal geschätzte 30 Autos verladen. Das sieht schwer nach Verspätung aus.
Fähre (22/10/16)
Gegen 01:30 legen wir ab. Das Schiff ist erstaunlich sauber, auch die Kabinen sind ok. Christi bringt mir einen Cappuccino und ein Croissant ans Bett - dafür liebe ich sie ganz besonders. Sie ist einfach die "beste Ehefrau von allen". Unser Chico geht uns jetzt schon ab, aber ich denke, es war die richtige Entscheidung ihn nicht mitzunehmen.
14:00 Routenbesprechung in der Suite von Christian. Wir sind alle einverstanden, machen es aber vom Wetter abhängig.
Nächster Stop ist Barcelona so gegen 17:00.
Es kommt sogar ein bisschen die Sonne durch.
Abends genießen wir unser Dinner und bei Bier und Wein reden wir über alte Zeiten.
Fähre (23/10/-16)
Sonnenschein, Wellen und sonst nichts als Wasser. In 14 Stunden sollten wir Tanger erreichen.
Wir lassen die Balearen hinter uns und steuern auf Malaga zu. Es ist strahlend schön, Delphine begleiten uns und an Deck genießen wir einen Cappuccino.
Abends werden wir um 21:00 aus den Kabinen gestampert, also nichts mehr mit einer kleinen Mütze Schlaf.
Wenn 150 Autos gleichzeitig losfahren wollen und ungeordnet um jeden Zentimeter kämpfen dann endet das im totalen Chaos.
Die Passregistrierung und die Registrierung des Lkw haben fast 3 Stunden in Anspruch genommen, also fahren wir auf einen nahegelegenen Parkplatz und schlafen erst einmal.
Christian will um 08:00 abfahren - also Wecker stellen.
Asilah - Moulay-Bousselham (24/10/16)
Der Wecker um 07:00 nervt gewaltig.
Asilah an der Atlantikküste hat innerhalb der Burg eine entzückende Altstadt, die wir ein wenig durchforsten.
Das heutige Ziel ist die Lagune "Moulay-Bousselham", wo wir Werner und Gertraud aus Hessen treffen. 2 erfahrene Weltreise-Hasen. Sie sind gerade aus der Mongolei heimgekommen.
Abends essen wir unsere erste Tajine (mit Lamm) - ausgezeichnet. Christian und Werner verzehren lieber Mitgebrachtes.
Nachher noch ein Schluck "Old Ben's" von Gerhard.
Lac Aguelmame Sidi Ali (25/10/16)
Wir wollen das Wetter abwarten - ob wir weiter in die Berge fahren, oder eher an der Küste bleiben. Bedeckt und warm ist es am Morgen, daher beschließen wir auf der Landstraße zu fahren.
Souk-el-Arba-du-Rharb / Sidi Kacem / Meknes / Azrou bis an den See. Es ist hier auf über 2000m sehr erfrischend und regnet.
Christi kocht heute und Gerhard kommt zum Essen.
Chilli con Carne und vorher eine Kaspressknödelsuppe.
Wir haben in unserer Kabine offensichtlich eine undichte Stelle, denn an 2 Stellen dringt Wasser ein. Morgen steige ich aufs Dach und werde der Sache nachgehen. Ich werde Gerhard mitnehmen, denn ein geschultes Dachdeckerauge kann nicht schaden.
Meuterei a la Maroc - Tounfite (26/10/16)
Wir haben herrlich geschlafen und es tun sich ein paar blaue Flecken am Himmel auf - ich schalte die Heizung ein und jetzt erst einmal frühstücken.
In Anbetracht der Kälte hat Gerhard ( im Einklang mit uns und Werner) Christian klar gemacht, dass wir nicht wie geplant die nächsten 10 Tage in den Bergen verbringen wollen, sondern weiter gegen Süden fahren wollen.
Christian will dagegen an seiner liebevoll geplanten Tour festhalten - also war unser Vorschlag, dass wir uns aufteilen um uns dann später in Rissani wieder zu treffen. Christian reagiert daraufhin sehr enttäuscht - um nicht zu sagen etwas beleidigt.
Wir einigen uns darauf, dass wir noch gemeinsam bis Ilmilchil fahren und dann weiter entscheiden. Dort werden wir auch auf Renate und Wolfgang treffen.
Also brechen wir nach Itzer auf, wo wir ein wenig durch den Ort schlendern und herrlich frische Krapfen genießen. Bei einem "The de Menthe" beplaudern wir dann noch die Details.
Durch schier endlose Weiten zwischen mittlerem und hohen Atlas kommen wir zu einer Kreuzung, wo mein Navi uns nach rechts weist. Die Straße wird immer schlechter - tiefe Auswaschungen, Unterspülungen und Abbrüche verhindern im Endeffekt ein Weiterfahren - also Kehrtwende und zurück bis zu besagter Kreuzung.
Dort schlagen wir unser Nachtlager auf.
Christian hat sich auch wieder beruhigt und wir verbringen einen netten Abend.
Stausee Barrage Hassan-Addakhil (27/10/16)
08:30 Lagebesprechung: Christian hatte eine schlaflose Nacht wegen der Routenänderung. Wir fahren nicht nach Ilmilchil, sondern gegen Süden und treffen Wolfgang heute oder morgen woanders.
Also fahren wir gemeinsam über Midelt nach Rich.
Christian und Werner machen Kühlschrank-Essensstop, Gerhard und wir gehen in ein nahegelegenen Restaurant und essen herrliche Lamm-Chops. Wir treffen uns wieder alle am Stausee "Barrage Hassan-Addakhil", wo wir übernachten. Es ist warm, sodass wir draußen sitzen können.
Rasttag am Stausee Barrage Hassan-Addakhil (28/10/16)
Wolkenloser Morgen, aber ich habe ziemlich Halsweh und das Schlucken macht auch keine Freude.
Ich mache mich daran die Solarpaneele zu demontieren und finde darunter wahrlich Erstaunliches - den Grund für unseren Wassereintritt in der Kabine. Die Herrn von Doma Elektrik, wo ich unter anderem die neue Solaranlage montieren ließ, haben die Halterungen z.t. versetzt, aber es nicht nicht der Mühe wert gefunden die Löcher zu verschließen, sondern haben die neuen Paneele darüber montiert, sodass von außen als ok aussah. Dank Gerhard, der ein Silikon hat, kann ich es notdürftig ankleben, und die Paneele wieder montieren.
Meiner Verkühlung wird trotz Voltaren und Neocitran nicht besser - eher im Gegenteil.
Schließlich stoßen Wolfang und Renate zu uns, was mich ganz besonders freut.
Abends gehe ich früh zu Bett - die Nacht ist fürchterlich.
Fahrt Richtung Rissani (29/10/16
Es geht mir keinen Deut besser, da wird wohl Christine heute fahren.
Die "Source bleue" in Meski - ein von den Legionären errichtetes Bad ist ein beliebter Treffpunkt, wird aber gerade umgebaut, daher fast menschenleer.
Von Renate lernen wir das richtige Feilschen, wie das hier üblich ist. Da sie ein wenig Arabisch spricht, fällt natürlich vieles leichter. Nach über einer Stunde und einigen Tees bekommt sie das Objekt ihrer Begierde dann zu einem Bruchteil des ursprünglich veranschlagten Preises.
Wir fahren entlang mehrerer Flussoasen - "Oases du Ziz".
Mit Wolfgang und Renate besuchen wir dann noch eine Fossilienschleiferei in Erfoud
und schließlich nach Rissani, wo wir mit Wolfgang, Renate und Gerhard ein wenig durch die engen Gassen der Souks und uns dann auf einen Kaffee niederlassen.
Werner führt uns dann noch an einen großartigen Platz, der auch schon als Filmkulisse im "Medicus" und im letzten James Bond herhalten musste:
Der Krater "Gara Medouar"
Jede Menge Fossilien liegen hier herum - man muss nur genau schauen.
Abends gehe ich früh zu Bett, da ich mich völlig entkräftet fühle. Der Rest der Mannschaft hat es noch recht lustig.
Rissani Sonntagsmarkt (30/10/16)
Zurück nach Rissani zum Sonntagsmarkt - jeder macht, was er will. Abends Treffpunkt am Erg Chebbi.
Wir sind mit Gerhard in den Souks unterwegs. Ein freundlicher Marokkaner, den wir schon am Vortag getroffen haben, führt uns herum - zum Ziegenmarkt, Eselmarkt und nicht zu vergessen in seinen Laden. Dort erstehe ich eine "Djellaba" - und habe mich natürlich im Feilschen geübt, was mir normalerweise gar nicht liegt.
Eine marokkanische Pizza ( die absolut nichts mit der italienischen Variante zu tun hat) muss probiert werden und schmeckt vorzüglich. Hier wird ein gut gewürztes Fleich - Zwiebelgemisch im Teig eingebacken.
Nachdem wir etwa hundert bettelnde Kinder hinter uns gelassen haben, gehen wir tanken und fahren zu Erg Chebbi.
Über Pisten, teils mit Wellblechcharakter fahren wir zur Kasbah Yasmina, wo wir von motorisierten Kurden zu unseren Freunden geführt werden.
Beim Versuch mich im Sand einzuparken vergräbt sich mein Hinterrad - als Luft ablassen von 6 auf 3 bar. Das hilft und schon bin ich wieder frei.
Mir schmeckt das Bier wieder - also bin ich de facto gesund!
Erg Chebbi Umrundung - die ersten Gehversuche im Sand (31/10/16)
Luft ablassen - ich gehe auf 2 bar.
Werner macht mit uns einige Übungsrunden in den Dünen - ein ungewohntes Gefühl, wenn sich so eine schwere Kiste plötzlich wie auf Federn bewegt.
Dann geht es an eine steilere Düne, Werner schafft es, Christian bleibt bergauf stecken - kann sich aber wieder befreien und ich will es natürlich auch wissen.
Ich komme bis auf den Scheitelpunkt- zu wenig Schwung - wir sitzen mit dem Tank auf und die Räder haben keine Traktion mehr. Da hilft im Normalfall nur mehr schaufeln oder rausziehen. Der erste Test für mein dynamisches Seil. Werner zieht mich problemlos raus.
Genau das war der Grund, warum wir mit mehreren LKW's unterwegs sind - so können wir problemlos die Grenzen unserer Fahrzeuge testen ohne in eine missliche Lage zu geraten.
Weiter geht es bis zu unserem Übernachtungsplatz mitten in den Dünen.
Das Gewaltigste, neben " big toys for big men", ist definitiv der Sternenhimmel. noch nie habe ich die Milchstraße in dieser Deutlichkeit gesehen. Noch lange sitzen wir zusammen und genießen dieses Schauspiel.
Erg Chebbi (01/11/16)
Nach einem herrlichen Sonnenaufgang geht es weitern der gelben Pracht. Manches gelingt, manches nicht, aber jetzt bekommen wir Neulinge langsam das richtige Feeling für Gerät und Handling.
Gegen Mittag kehren wir in der Kasbah Mohayut ein. Eine wirklich schöne Anlage mit Stellplätzen für unsere Fahrzeuge, Duschen, Schwimmbad und Restaurant mit sehr nettem Ambiente. Wir reservieren fürs Abendessen und werden hier übernachten. Ja und Internet gibt's auch hier.
Das Nachtmahl fällt mehr als üppig aus - nach mehreren Vorspeisen folgen noch 3 Hauptgerichte - so ziemlich alles was die marokkanische Küche zu bieten hat.
Entlang der algerischen Grenze Richtung Zagora (02/11/16)
Es ist schon interessant wie hier die Einheimischen in dem Tuareg-Outfit für die Touristen herumlaufen, wo es doch in Marokko überhaupt keine Tuaregs gibt.
Neben den touristischen Kamelherden füllen wir unsere Wassertanks und machen uns auf den Weg in die richtige Pampa.
In Merzouga bunkern wir Wasser und Obst und Gemüse - dort treffen wir auch ein Actionmobil Fahrzeug, das wir jedes Jahr in Bad Kissingen gesehen haben. Auf Weltreise können die nicht wirklich sein - egal.
Wir quälen uns über schlechte Pisten, teils Sand, teils Steine und teils abenteuerliche Flussbettüberquerungen durch die menschenleere Steinwüste. Aber das wollten wir ja auch, deswegen sind wir ja hier.
An einer steilen Stelle erkennen wir Fehler an der Geometrie unseres IWI, die nicht abgeschrägten Staukästen hinten werden uns zum Verhängnis - Kollateralschaden: in einer tiefen Senke drückt es uns den rechten Kasten von unten ein. Aber dieses Risikos bewusst, waren wir schon weggefahren. Das werden wir noch ändern.
Für 75 km Piste brauchen wir einen ganzen Tag - dafür werden wir mit einem Übernachtungsplatz vom Feinsten belohnt - Werner sei Dank - in einem Oued unter Palmen und Sternenhimmel - schöner geht's nicht!
Keine Händler, die uns irgendetwas verkaufen wollen - wir sind völlig alleine in der Wüste.
Wir sitzen noch lange beisammen und hören STS, Fendrich & Co. - einfach genial.
Die Stimmung ist gut - sämtliche Differenzen sind ausgeräumt.
Oued Mbirika (03/11/16)
Der Morgen verläuft friedlich, rundherum Palmen und die Sonne küsst uns wach. Ein paar Hirten treiben ihre Ziegenherde vorbei und ich verfüttere Ihnen unser altes Brot - die Freude ist groß.
Von einer Sekunde auf die anderer stellt sich bei mir ein massiver Durchfall ein, kurze Zeit später gefolgt von Erbrechen. Ich weiß überhaupt nicht wie mir geschieht, denn bis vor 5 Minuten habe ich mich pudelwohl gefühlt. Renate gibt mir Iberogast Tropfen und es wird schlagartig besser.
Beim Versuch zu eruieren, woher diese Attacke rühren könnte, fällt mir nichts Gescheites ein. Alle Mahlzeiten habe ich gemeinsam mit Christine eingenommen und sie hatte nichts.
Trotz meines geschwächten Allgemeinzustandes setzen wir die Tour fort.
Wir kommen am verlassenen Ksar “Ba Hallou" (mehrere Kasbahs in einer Befestigungsanlage) vorbei.
Unterwegs treffen wir auf eine wilde Dromedarherde und kehren dann in einer Kasbah ein, die Werner von früher kennt. Sie liegt völlig versteckt in einem Taleinschnitt.
Holprige Steinpisten, dann wieder tiefer Sand oder "Fesh-Fesh", das ist ein extrem feiner Sand (fast wie Mehl), der natürlich dementsprechend staubt und in die feinsten Ritzen eindringt.
Schließlich gelangen wir an eine Anhöhe und Werner zeigt uns die Zufahrt zu unserem heutigen Übernachtungsplatz. Es schaut nach eher tiefem Sand aus, der im steilen Stück evtl. Probleme bereiten könnte. Also lassen einige von uns noch Luft ab - ich probiere es ohne.
Als wir alle oben angekommen sind eröffnet sich uns ein überwältigender Ausblick.
Ich jedoch genieße den grandiosen Blick nur kurz und lege mich ins Bett. Völlig entkräftet schlafe ich auch sofort ein (es ist etwa 16:00). Abends macht mir Christine noch eine Hünersuppe und dann schlafe ich durch bis 05:30 morgens.
Richtung Zagora (04/11/16)
Ein kleiner Kaffee und so schreibe ich diese Zeilen. Nach über 13 Stunden Schlaf bin ich zwar sehr munter, aber leider noch nicht ganz fit. Daher muss ich wieder einmal zu Voltaren greifen, um diese lästigen Gliederschmerzen los zu werden.
Aber sonst ein guter Morgen.
Auf dem Weg zu einer höher gelegenen Plattform in den interessanten Wüstengesteinsformationen gerate ich im Tiefsand in eine beachtliche Schräglage und bleibe stecken. Also Rückwärtsgang und hintere und mittlere Sperre - und "schwups di wupp" geschafft.
Zu Mittag probiere ich Pumpernickel mit Grammelschmalz mit Zwiebel - es hält. Ich denke es geht mir wieder gut.
Auf einer Passhöhe etwa 70km vor Zagora schlagen wir unser Nachtlager auf.
Eigentlich wollten wir am offenen Feuer Palatschinken machen, aber ich fürchte dafür geht zu viel Wind.
Mit dem Wind kommen auch die Wolken und es tröpfelt ein wenig - ganz wenig, jedenfalls bleiben wir im Freien.
Christian bezwingt mit seinem MAN heute Gerhard mit seinem Steyr im Tiefsand, was sein Ego natürlich stärkt. Wir hören - er spielt Weihnachtsmusik !
Ein bisschen sitzen wir noch und tratschen über Gott und die Welt.
Zagora (05/11/15)
Über teils sehr schlechte Straßen gelangen wir schlussendlich auf eine Asphaltstraße nach Zagora und dann nach einigem Suchen auf den CP "Le Jardins de Zagora" - wir sind die einzigen Gäste. Er ist sehr nett angelegt, aber die sanitären Anlagen lassen zu wünschen übrig - Gott sei Dank haben wir ja alles mit.
Nachdem Gerhard, Wolfgang, Renate und wir kundgetan haben, dass wir nach 4 Tagen Wüste genug von Staub und schlechten Straßen haben und jetzt an die Küste Richtung Agadir fahren wollen und nicht wie von Christian geplant mit Werner und Gertraud in den Erg Chegaga, sinkt sein Stimmungsbarometer wieder.
Abends lädt uns Werner zum Essen ein und wir bedanken uns für die Tage "Sandfahrschule". Davon haben wir Neulinge viel profitiert, denn jetzt wissen wir, was mit unserem IWI alles machbar ist und wie man es in etwa anlegt. Da ist noch viel Übung notwendig!!!
Zagora (06/11/16)
Christian holt frisches Brot vom Bäckes und wir genießen ein feudales Sonntagsfrühstück. Unsere Kinder schreiben, dass in Wien bei 3 Grad die ersten Puschstände aufgebaut werden - da haben wir noch gute 2 Wochen Schonfrist.
Eigentlich wollen Wolfgang und ich unsere Fahrzeuge waschen und abschmieren lassen - entweder heute noch, oder doch morgen - inschallah !
Wolfgang und ich betreiben etwas Kartenstudium, da wir mit Gerhard Richtung Küste wollen, während Christian und Werner weiter in den Erg Chegaga fahren, um weiter Dünen zu fahren.
Wolfgang macht abends ein Feuer, um für alle Palatschinken zuzubereiten und den Damen spendieren wir noch unsere letzte Flasche Bellini. Jetzt zieht ein Sandsturm auf und es beginnt zu regnen - also gehen wir zu Bett.
Da waren's nur noch 5 (07/11/16)
Und so trennen wir uns also.
Wir (+Renate, Wolfgang und Gerhard) fahren zu einem bekannten Mechaniker von Wolfgang zum Abschmieren. Bei der Gelegenheit bemerkt dieser, dass mein Hinterteil (IWI) zu wenig Bodenfreihet hat und bietet mir an hinten je ein zusätzliches Ferdernblatt einzubauen und meine hinteren Stoßdämpfer härter einzustellen. Er würde dafür 8 Stunden benötigen und der Preis wahr verlockend. Da dieser Umbau sowieso geplant war, sobald wir wieder zu Hause wären, schlug ich ein. Für meine Freunde war es kein Problem dafür einen Tag zu opfern.
Rechte Seite Federn ausbauen - zum Ferdernschmied bringen und das fertige Federnpaket wieder einbauen. Das war in den geplanten 4 Stunden erledigt und das Ergebnis ist verblüffend. Der Freiraumgewinn beträgt eine Fausthöhe - ich bin begeistert.
Die Mechaniker - 5 Stück an der Zahl widmen sich nun der anderen Seite und wir fahren mit Wolfgang's Wagen erst einmal zum Essen.
Gegen Abend ist das Werk vollbracht, obwohl er Raumgewinn links deutlich bescheidener ausfällt, aber es wird schon finster, also reden wir morgen weiter.
Wir schlafen heute vor der Werkstatt.
Foum-Zguid (08/11/16)
Gegen 09:00 taucht die Mannschaft wieder auf und Renate, des Französischen sehr mächtig, dolmetscht dem Chef meine Wünsche. Er erklärt sich bereit, die linke Seite nochmals auszubauen und den Federn mehr Vorspannung geben zu lassen.
Zu Mittag ist dann wieder alles eingebaut, aber ohne nennenswerten Erfolg. Die Kabine ist offensichtlich links um einiges schwerer - da werde ich mir wohl in der Heimat noch was einfallen lassen müssen.
Wir fahren nach Foum-Zguid, dort essen wir vorzüglich und dann 4 km zurück auf einen CP neben einem Hotel - "Bab Rimal". Eine wunderschöne Anlage mit riesigem Pool und einem netten Restaurant. Es wird etwas frisch und wir setzen uns zum offenen Kamin, in dem ein Feuer für uns angefacht wird. Bei einigen Gin Tonic verbringen wir einen gemütlichen Abend und scherzen viel mit den Marokkanern.
Die Stimmung ist so, wie sein soll unter Freunden. Renate und Wolfgang sind uns mittlerweile sehr an's Herz gewachsen. Gerhard sowieso, aber den kennen wir schon eine ganze Weile, so wie seine Liebe Pat, die leider nicht mit ist.
Taroudant - Intelligenztest für die USA (09/11/16)
Gespannt, sehr gespannt sind wir auf das Ergebnis - Amerika hat den Intelligenztest nicht bestanden !!! Trump hat gewonnen.
Heute gibt es eine lange Etappe nach Taroudant.
Die Fahrt entlang des Flusslaufes des Oued Elfaja ist landschaftlich großartig, jedoch die Straße ist in einem erbärmlichen Zustand.
Lange schlendern wir durch die Souks, gehen gemütlich essen und genießen das Flair einer sehr urtümlichen Altstadt.
Übernachten wollen wir am CP Camp "Les jardins de la Koudya". Michele empfängt uns. Ein kleiner Umdrunk im Garten mit alten Palmen und dem großen Arganbaum beschließen den Abend.
Arganeraie - Das Land der Arganbäume (Donnerstag, 10/11/16)
Morgens ein feudales Frühstück mit Trinkschokolade und einer sensationellen selbstgemachte Orangenmarmelade.
Erst jetzt sehen wir die ausgedehnten Orangenhaine von denen Michele lebt. Ein herrlicher parkähnlicher Garten mit Schwimmbad und riesigen alten Palmen. Auch ein riesiger Arganbaum steht hier.
Auf der Fahrt stoppen wir bei einem Arganbaum bei dem etwa 15 Ziegen in der Krone sitzen und sich der Früchte bemächtigen. Ein seltsames Schauspiel.
Die Ziegen scheiden dann die Kerne wieder aus. Diese werden gesammelt und daraus entsteht dann das sauteure "Arganöl"
Wolfgang führt uns wieder zu einem netten Übernachtungsplatz- "Paradis Nomade"
Den Sprung ins Pool wagen nur Renate und ich - sehr erfrischend.
Eine Gruppe von KTM- Fahrern richtet sich auch hier häuslich ein - sehr nette Typen aus Bayern mit 2 riesigen Begleitfahrzeugen.
Abends kosen wir Hühnerrouladen gefüllt mit Oliven und Zwetschken - köstlich, dazu einen Tuareg-Wein mit 14,5%. Dann sitzen wir noch gemütlich am Kamin.
Agadir - Tafedna - Atlantikküste nach Norden (11/11/16)
Am Morgen fachsimpelnd wir noch ein wenig mit den Motorradfahrern, Bunkern noch Wasser und machen uns auf den Weg.
Bei Agadir suchen wir noch einen Supermarkt auf und besorgen noch Obst und marokkanischen Rotwein.
Über gebirgige Wege fahren wir ins Argangebiet, wo an jeder Ecke Arganöl und "Amlou" ( Arganöl mit Mandeln in Pastenform) angeboten wird.
Gegen Abend kommen wir in Tafedna an, einem kleinen Fischerdorf.
Traumhafter Sonnenuntergang !!!!
Wolfgang organisiert zum Abendessen eine große Sardinenplatte den Wein nehmen wir selbst mit.
Und wieder ein gemütlicher Abend.
Essaouira (12/11/16)
Die Stichstrasse zum Meer müssen wir wieder zurückfahren und suchen eine Kooperative für die Verarbeitung und Vermarktung von Arganöl und seinen Produkten auf. Die, die wir ursprünglich im Auge hatten, war wegen Umbaus geschlossen.
Schließlich erreichen wir Essaouira, eine nette Altstatt erwartet uns - allerdings vollgestopft mit deutschen Touristen.
Wir kaufen ein paar Lampen, die wir schon beim letzten Aufenthalt hier mitnehmen wollten, aber mit dem Flieger war dies nur schwer möglich.
Abends fahren wir auf einen SP etwas außerhalb und sitzen wieder in Gerhards Kabine, denn draußen weht ein eiskalter Wind.
Bhibah - Richtung Safi (13/11/16)
Ein Abstecher zum Supermarkt, wo wir frische und gefrorene Shrimps erwerben, ist unerlässlich, wollen wir doch heute Garnelen in Knoblauch zubereiten.
Über die Küstenstraße geht es nordwärts Richtung Safi. Bei Bhibah finden wir einen Platz in den Dünen direkt am Meer. Dort richten wir uns häuslich ein, bauen einen Windschutz und genießen die herrliche Sonne.
Gegen 16:30 teste ich meinen neuen Faltkamin. Als die Glut gerade fertig ist, bekommen wir Besuch von der Polizei. Sehr freundlich werden wir aufmerksam gemacht, dass wir hier zwar stehen dürften, jedoch das Übernachten sei zu gefährlich. Die mehrfachen Begründungen fallen sehr unterschiedlich aus. Einerseits die Flut, andererseits die Nomaden, Tatsache ist, es dürfte irgend jemanden in der Umgebung gestört haben, dass wir hier stehen.
Der Polizist erklärt uns dann noch, dass der König die Weisung gegeben hat, dass in seinem Land keinem Touristen etwas passieren dürfe - alles nur zu unserer Sicherheit.
Also packen wir in Windeseile alles zusammen und ab auf den nächsten CP.
Dort machen wir erneut Glut, und starten einen zweiten Kochversuch. Unsere Shrimps, die gefroren wie King Prawns ausgesehen haben, lassen so enorm viel Wasser, dass nur mehr Mini-mini-Würmer überbleiben. Christine rettet die Situation und gibt Reis bei, und mit etwas Chilli entsteht eine absolut genießbare Paella. Improvisation ist eben alles!
Oualidia (14/11/16)
Als nächstes Ziel steuern wir der Küste entlang Safi an. Der einzige CP dort reizt uns gar nicht, also fahren wir weiter bis Oualidia, wo Wolfgang & Renate ein hervorragendes Fischrestaurant kennen.
Ein wahrlich fürstliches Mahl mit Austern, Riesengarnelen, Calamaren, Vongole und einer Fisch-Tajine - ja sogar Seeigel kosten wir. danach noch eine Tarte de Pomme.
Draußen ist es schon wieder empfindlich kalt, also verziehen wir uns ins Schneckenhaus.
Abschied von Wolfgang & Renate (15/11/16)
Abschied ist angesagt: Renate und Wolfgang fahren nach Marakesh, wir hingegen weiter der Küste entlang.
Auf der Suche nach einem geeigneten Platz zum Ausrasten finden wir an einer Lagune zwischen Safi und El Jadida einen traumhaften Küstenabschnitt, doch leider können wir die Klippen nicht hinabsteigen, also fahren wir weiter. Der CP in Haouzia war nicht existent. Weiter durch Azemmour ( sehr nett) auf einer nicht berauschenden Küstenstraße.
Im Camping Hawai machen wir kehrt - eine einzige Zumutung!
Kurz vor Dar Bouzza finden wir einen netten CP - Camp L' Oasis.
Als wir eintreffen ist es schon dunkel.
Nachricht aus der Ordi. - eine unserer Assistentin ist in der 8. Woche schwanger und war schon 2 Wochen im Krankenstand - ja eine Schwangerschaft ist offenbar wirklich eine Krankheit - und meine Stimmung ist auf dem Nullpunkt.
Wir verbringen noch einen netten Abend mit Gerhard in unserem IWI.
Moulay Bousselham die Zweite (16/11/16)
Wir starten Richtung Chefchouen entscheiden dann aber bei Kenitra doch nach Moulay Bousselham auf den CP, auf dem wir schon bei der Hinfahrt waren, zu übernachten.
Mittags suchen wir im Ort ein Fischrestaurant auf, das allerdings mit dem in Oualidia bei weitem nicht mithalten kann. Der Kellner bietet uns an , dass wir Bier oder Wein mitbringen können, aber dafür ist es das erste Lokal hier, das automatisch 10% Tip verrechnet.
Das Restaurant am CP - ein Einmannbetrieb - wollen wir noch auf sein Couscous testen. Wir bestellen für abends für 3 Personen - was wir bekommen können 6 Leute nicht essen - ein Traum.
Wein und Bier nehmen wir mit, denn das gibt es hier nicht.
Wir lernen noch Mark, einen Engländer ( Landcruiser) und ein deutsches Pärchen aus Nürnberg (Angelika und Tom mit ihrem Unimog) kennen und verbringen wieder einmal einen netten Abend zusammen.
Christine hat wieder einen "bad stomach", was bei der Hygiene in diesem Land öfter einmal vorkommt.
Desinfizieren mit Grappa ist die Devise - das hat uns schon in Ägypten geholfen.
Moulay Bousselham die Zweite (17/11/16)
Wieder ein Traummorgen! Wir beschließen heute einmal nicht zu fahren und den Tag hier zu verbringen. Christi und Gerhard haben die Flitze, daher halten die beiden heute etwas Diät.
Habe heute lange mit meiner Elvisa in der Ordi telephoniert, da wir seit 2 Monaten eine Assistentin suchen, die in unser Team passt. Jetzt, wo wir unterbesetzt sind, ist unsere 2. Assistenz schwanger: sie weiß es seit 3 Wochen - und seit dem ist sie krank. Ein äußerst kollegiales Verhalten. Ich weiß nicht, wie lange es dauert bis sich herumspricht, dass eine Schwangerschaft keine Krankheit ist, sondern das Natürlichste auf der Welt.
Chefchouen (18/11/16)
Ohne großes Frühstück machen wir uns auf den Weg nach Chefchaouen. Über echt schlechte Straßen geht es in das Riff-Gebirge. Traumhafte Ausblicke entschädigen uns dafür.
Die Stadt empfängt uns nach 3,5 Stunden - hier sind die meisten Häuser blau gestrichen, was einen interessanten Gesamteindruck vermittelt. Alles ist beflaggt - heute ist Unabhängikeitstag, dementsprechend viele Leute sind auf den Straßen.
Am CP treffen wir Mark wieder und verbringen mit ihm einen netten Abend. Bei Spagetti und Wein lässt es sich leben.
Chefchouen (19/11/16)
Nach einem ausgiebigen Frühstück machen wir uns auf um den Ort zu erkunden. die vielen blauen Häuser bilden eine tolle Photokulisse und die Sonne spielt auch mit.
Stundenlang schlendern wir durch die Souks, aber wir finden nichts was uns anspricht. Beim Essen wird die eintönige Speisekarte langsam fad, trotzdem schmeckt es gut. Ein Rundgang durch die Burg darf natürlich auch nicht fehlen.
Hier im Riffgebirge, der Hochburg der marokkanischen Canabisproduktion, wird man dauernd angesprochen, ob man Haschisch oder Alkohol wolle, was wir verneinen.
Es ist alles sehr touristisch, wobei die meisten Touristen Marokkaner sind.
Abends kommen Roger und Susanne aus England mit den Motorrädern an. Sie haben 5 Jahre Zeit und sind auf Weltreise. Ein äußerst netter Abend mit den beiden entwickelt sich.
Tetouan - Al Kasr Sheghir (20/11/16)
Wir tauschen Adressen aus und machen uns auf den Weg nach Tetouan, einem ehemaligen Piratennest. Von hier aus wurden die Spanier jahrzehntelang gegängelt.
Wir suchen einen Parkplatz in der Nähe der Medina und landen auf einem Sonntagsmarkt, der uns den Weg versperrt. Sofort fühlen sich einige Marokkaner bemüßigt da durch zu lotsen, was auch gelingt. Sie führen uns gegen Einbahnen und schließlich parken wir genau dort, wo ich es geplant habe. Aber es war zum Teil Millimeterarbeit. Mit ein wenig Bakshish sind dann alle zufrieden. Im nächsten Moment findet sich ein netter "Führer" der uns stundenlang durch die Souks führt, die Geschichte der Stadt näher bringt und uns schlussendlich auch wieder aus dem Gewirr heraus führt. Dieses Mal ist ein etwas größeres Bakshish fällig.
Die Souks in Tetouan sind die grindigsten unserer Reise. Wir treffen keinen einzigen Touristen - authentischer geht's nicht.
Handwerker aller Art sind hier vertreten: Leder, Gold, Gerber, Tischler und natürlich auch jede Menge Trödler und Fisch- sowie Obstverkäufer. Ein unvorstellbares Gewurl von Verschleierten und Kaputzenmännern ( Chellabaträgern).
Als nächstes wollen wir ans Mittelmeer. Vorbei an Cabo negroid mit all seinen Resorts und Clubs, landen wir schließlich in Al Kasr Sheghir, stehen direkt am Meer.
Der Besuch eines einheimischen Restaurants lässt uns das Leben hier wieder allgegenwärtig erscheinen.
Wir bestellen Shish Kebab und Lammkoteletts und bekommen dazu kein Besteck. Auf unser Bitte um selbiges reicht man uns eine Gabel. Die Marokkaner essen praktisch alles mit den Fingern - als tun wir das auch, so gut es geht. Ja und es geht!!! Gott sei Dank haben wir keinen Salat und kein Creme Caramel bestellt.
Es beginnt zu stürmen und zu regnen und wieder ziehen wir uns in unsere Schneckenhäuser zurück.
Morgen geht unsere Fähre und die Wettervorhersage ist denkbar schlecht - das kann ja eine nette Überfahrt werden.
Rückreise (21/11/16)
Heute fahren wir relativ zeitig zur Fähre, da es wie aus Kübeln schüttet. In ganz Marokko schlechtes Wetter, von Nord bis Süd - und das die ganze nächste Woche. Dies erleichtert den Abschied ungemein.
Unendliche Bürokratie - Passkontrolle, Infrarotscan des ganzen Fahrzeuges, Zollkontrolle ( das Wichtigste ist offensichtlich dass das Fahrzeug wieder ausreist).
Bei Ticketschalter kommen plötzlich 2 Typen auf uns zu und verlangen die Pässe und die Tickets , die wir in AT erhalten haben, ich denke mir nichts Böses und übergebe die Dokumente. Gerhard ist vorsichtiger und tut dies nicht.
Langer Rede kurzer Sinn - die zwei waren keine Beamten, sondern Keiler, die dafür dass sie unsere Bordkarten besorgen natürlich Bagshish einforderten.
Das passiert mir auch kein zweites Mal.
Eine nahezu infernalische Arab-Disco hindert mich lange am Einschlafen.
Fähre (22/11/16)
Die Fahrt bis Barcelona ist ruhig, die Sonne scheint und wir verbringen die meiste Zeit an Deck.
Ich tausche meine marokkanische Simcard gegen die von A1 - und siehe da - nichts geht mehr. Ich muss mein iPone am Server in Cupertino erneut registrieren, habe aber kein W-LAN.
Eine Sicherheitsmaßnahme von Apple, die im Prinzip sinnvoll ist, mir aber jetzt ein wenig in die Quere kommt.
Auch heute wieder viel zu laute arabische Musik - für westliche Ohren ein Sammelsurium an Disharmonien und entsetzlichen Quietschgeräuschen.
Fähre (23/11/16)
Meine Liebste bringt mir wieder einen Cappuccino ans Bett - der Tag ist gerettet. Die Sonne scheint wieder und es ist relativ warm, allerdings relativ viel Wellengang.
Der Rest des Tages verläuft unspektakulär und eher langweilig.
Um 19:00 legen wir in Savona an. Gegen 20:15 lässt man uns endlich von Bord, jetzt kommen noch alle Einreisekontrollen, denn Marokko ist ja nicht EU.
Bei einer kräftigen Pizza und einem Bier erholen wir uns wieder und fahren noch etwa 100km bis gegen Mitternacht.
Lignano (24/11/16)
Nieselregen und kalt.
Wir stehen nun schon seit eineinhalb Stunden auf der Autobahn Richtung Brescia im Megastau - auch sehr fad!
Karin, unser Hundesitter hat mir gerade geschrieben, dass sie mittlerweile ziemlich entnervt ist - 5 Wochen sind länger als gedacht, auch wenn man selbst 2 Hunde hat.
Wir fahren noch bis Lignano - erstaunlich wieviel da im Winter los ist.
Wir belohnen uns mit einem tollen Abendessen.
Aspang (25/11/16)
Gerhards und unser Weg trennen sich - wir treffen uns noch in Graz mit Thomas aus dem Steyrforum, um ihm Bergekissen zu retournieren, die sich Gerhard ausgeborgt hatte.
Aspang erreichen wir dann abends, aber das Ausräumen verschieben wir auf morgen.