Griechenland – Kreta 2022

Eine Kretareise mit unseren Freunden Renate und Wolfgang und unseren beiden Allrad-Reisemobilen. Wir waren schon gemeinsam in Marokko und letztes Jahr in Jordanien. Die Beiden sind sehr angenehme Reisepartner und genauso wissbegierig wie wir, wenn es um Kultur und Geschichte geht - einfach kongenial. An dieser Stelle ein großes Danke für eure Freundschaft.
Aber nun zu den Fakten.
29.9.22. - Aspang - SP Graz
0900 Abfahrt in Aspang - bei strömendem Regen bis Graz. Auf den ersten Kilometern hat IWI gleich ein Wischerblatt abgeworfen. In weiser Voraussicht habe ich vor einer Woche 3 neue bestellt, somit war‘s kein Problem.
Gerade haben wir eine SMS von Anek erhalten, dass unsere Fähre am Samstag um 5 Stunden später ablegt und wir somit um 0330 in der Nacht in Patras ankommen werden - auch nicht so prickelnd.
30.9.22. - Venedig - Camping Fusina
Ein Kaffee im Bett und ab geht es in Richtung Venedig. Eine kurze Mittagsrast am Wörthersee beschert uns sogar ein paar Sonnenstrahlen. Ab dem Kanaltal dann wieder strömender Regen. Wir schließen unseren Freunden Renate und Wolfgang kurz. Sie kommen aus Salzburg und müssen kurz vor uns sein. Und wirklich, sie kommen 5 Minuten vor uns am Camping Fusina an. Von hier sind es etwa 10 Min. zum Fährhafen.
Ja, immer noch strömender Regen, also gehen wir in das Ristorante, trinken erst einmal ein Bier und essen später sehr gut zu Abend.

1.10.22. - Ausflug nach Venedig - Fähre
Am Morgen fahren wir mit dem Vaporetto kurz nach Venedig.

Der erste Weg führt zur Enoteca Schiavi auf ein paar köstliche Brötchen und ein Glas Prosecco. Danach schlendern wir bei prächtigem Sonnenschein ein wenig durch die engen Gassen in der Nähe der Academia, nehmen noch einen Capucco in der Nähe der Anlegestelle und saugen Venedigs Flair auf.
Zurück beim IWI, packen wir noch ein paar Sachen für die Überfahrt zusammen, denn bei Anek gibt es kein Camping an Bord.
Wir holen unsere Tickets und sind - oh Wunder - innerhalb einer halben Stunde bereits in unserer Kabine. Das war der schnellste Check In ever.
An Deck gönnen wir uns unser erstes Bier - jetzt beginnt der Urlaub richtig.
2.10.22. - Fähre nach Patras
Als wir erwachen begrüßt uns ein strahlender Morgen mit einem ekelhaften Kaffee. Glücklicherweise ist die Bar am Deck schon geöffnet - hier bekommen wir einen guten Capucco um wohlfeile 5,50 €. Der Tag ist gerettet.
Christine hat noch immer heftige Kreuzschmerzen, nachdem sie sich gestern offensichtlich einen Nerv eingeklemmt hat.
Heute haben wir Julia kennengelernt - eine Elektronikerin,die alleine mit ihrem Unimog ein Jahr unterwegs ist. Sie hat ihn über 3 Jahre hinweg selbst ausgebaut. Eine tolle junge Frau!!
3.10.22. - Patras - Aegio
Gegen 0500 verlassen wir die Fähre in Patras und fahren ein paar Kilometer an einen Strand. Hier warten wir bis die Sonne aufgeht, um die nächsten Tage zu planen.
Wir wollen schließlich übermorgen Renates und Christines Geburtstag feiern und das nicht unbedingt auf der Fähre nach Kreta.
Weiter nach Aegio, wo uns ein einsamer Strand (Schotter) erwartet. Es ist windig, aber warm.

Im Ēdýlē nehmen wir einen Clubsandwich als spätes Frühstück und sitzen dann am Strand, lesen und chillen.
Der Wind frischt weiter auf, so weit, dass er mir den Schaum vom Bier weht - mit dem Resultat, dass das Meer Schaumkronen hat, mein Bier nicht mehr. Daraus schließe ich auf Windstärke 5.
Hinter dem Strand befindet sich ein kleiner See mit einer ganzen Menge Flamingos.

Abends gibt es griechischen Salat mit Retsina (Ρετσινα) und frischem Brot - What Else!!

IWI:
# Die eine Klebestelle au unserer „Outbound - Dachklappe“ hat sich wieder gelöst.
Zur Vorgeschichte: Metall auf Glas zu kleben ist offensichtlich eine Herausforderung. Nach mehreren Reklamationen bei Outbound hat man uns neue Metallplättchen gegeben, welche angeblichen besser halten sollten. Mitnichten. Das letzte mal habe ich statt dem vorgeschriebenen Spezialkleber einen Montagekleber aus dem Baumarkt verwendet, wie man sieht auch nur mit mäßigen Erfolg.
# Ich sitze so da und denk‘ an nichts, als Christine plötzlich sagt: Da tropft es auf unseren Tank. Da kommt vom Küchenanschluss, doch alle Leitungen sind trocken, aber unter dem Küchenabflusstank steht ein Wasserfilm. Christi hat mir schon öfter gesagt, dass dieser schlecht abrinnt, aber das habe ich ignoriert. Also - siehe da, der Abfluss ist offen und der Tank aber zu 2/3 voll. Ich werde morgen versuchen mit Druckluft die Verstopfung zu beheben.
4.10.22. - Aegio - Paralia Trapezias - Isthmia - CP Isthmia Beach
Das Meer ist heute spiegelglatt und die ersten Angler tauchen auf, jeweils mit 3-5 Angelruten bewaffnet gehen sie ihrem Hobby nach.
Wir versuchen auf der „Küstenstrasse“ weiter zu fahren, stoßen aber auf Grund unserer Größe und des Straßenzustands (Feldweg) an unsere Grenzen.

Wir wählen die Bundesstraße Richtung Korinth. Plötzlich sehen wir einen tollen Strand - Wolfgang sieht ihn auch und biegt ab.
„Paralia Trapezias“ - eine nette Taverne am Wasser, ja genau das suchen wir.

Wir essen hervorragende Souvlaki, Tsatsiki, griechischen Salat und natürlich griechischen Kaffee. Besser geht‘s nicht.
Die Bedienung freundlich, wie wir das in Griechenland seit Jahren gewohnt sind.
Weiter geht es der Küste entlang bis Isthmia zum Camping Isthmia Beach. Wir verbringen einen Abend ohne Wind bei Retsina und netten Plaudereien mit unseren Freunden.
5.10.22. - CP Isthmia Beach
Renate und Christine haben heute Geburtstag. Genau vor einem Jahr waren wir gemeinsam in Jordanien am Toten Meer.
Der Tag gehört unsere Frauen - und wir werden sie verwöhnen.
Wir Männer bereiten ein ausgiebiges Frühstück vor - mit allem Drum und Dran. Ein Bad im Meer, Prosecco und chillen.
Wolfgang ist ein wenig kränklich, aber mit Neo Citran und Mucosolvan werden wir das schon hinkriegen. Morgen gönnen wir ihm noch einen Ruhetag.
Eigentlich wollten wir heute grillen, aber aufgrund der Trockenheit sind Kohlegrills verboten.
Abends in der Taverne sind wir nur zu dritt - Wolfgang schläft sich gesund.
6.10.22. - CP Isthmia Beach

Ruhetag! Wolfgang ist immer noch nicht fit.
Wir verbringen den Tag mit faulenzen und der Suche nach der Ursache der leichten Wasseransammlung unter unserer Küchenspüle. Alle Rohre sind trocken, aber das Ausgleichsgefäß der Fußbodenheizung ist zum Bersten voll und tropft. Ich pumpe etwa ein Drittel ab. Hoffentlich war das die Ursache - schau ma mal.
7.10. - Korinth - Piräus
Morgens geschäftiges Treiben: Tanks entleeren und alles zusammenpacken.
Natürlich machen wir einen kurzen Stop am Kanal von Korinth und beobachten ein paar mutige junge Männer beim Bungee Jumping.

Ab geht‘s nach Piräus, wo wir zu Mittag eintreffen. Der Ticketschalter für die Fähre nach Kreta öffnet erst um 1500.
Also warten - wir haben ja noch bis 2100 Zeit.
Bei Anek-Lines wollten die satte 1000€ für die Passage nach Kreta und zurück.
Dann gehen wir halt zu Minoan und siehe da, da waren es nur mehr 600€. Manchmal zahlt es sich aus zu vergleichen. Die beiden Fähren gehen übrigens gleichzeitig um 2100.
Jetzt warten wir noch auf das Boarding.
Abends haben wir noch nett im Restaurant gegessen und dann ins Bett. Morgen ist um 0500 Tagwache.
8.10.22. - Heraklion - Knossos - Malia
Um 0600 legen wir in Heraklion an und machen uns auf den Weg nach Knossos. Ich war zuletzt vor ca. 55 Jahren dort - es hat sich wahrlich viel verändert.

Etwa 1/3 des Areals ist für Besucher gesperrt. Auch in die restaurierten Räume mit den Malereien kommt man nicht mehr rein, nur von außen kann man einige Blicke erhaschen - außer man schwindelt sich an ein paar Absperrungen vorbei.
Wir waren einer der ersten Besucher an diesem Tag - ich habe nicht erwartet beim Verlassen des Areals solche Touristenmassen zu sehen, es ist immerhin schon Oktober.
Die Stadtdurchfahrt in Malia macht mich wieder sicher, welche Art Urlaub ich nicht will. Große Hotelanlagen mit 17 Reihen Schirmen und ein Gewusel von gefühlt 100.000 Touristen. Dazu kommt noch, dass die Griechen in 2. und 3. Reihe parken, so dass wir mit dem LKW nur sehr mühsam vorankommen.
Der nächste Stop ist der minoische Palast und die Stadt nahe Malia, dort stehen allerdings nur mehr die Grundmauern.

Ein Stück weiter suchen wir eine sehr nette Taverne an Strand von Potamos auf, wo wir hervorragend essen. Da jetzt Renate die Erkältung mit Fieber ausgefasst hat, beschließen wir in der Gegend zu übernachten. (Am Parkplatz der Ausgrabung).
Das Wetter war heute auch nicht so prickelnd - immer wieder Regen und ein starker Wind.
9.10 22. - Malia - Koutsounari
Auf der Fahrt in den Süden kommen über enge Bergstraßen durch das Gebirge in Ierapetra an.
Damit sich Renate ein wenig erholen kann, fahren wir an der Südküste zum Camping Koutsounari. Ein netter Platz, direkt an einem einsamen Strand. Hier gibt es Sanitäranlagen - der Bremach hat ja keine Dusche. Wenn man krank ist, so ist es einfach bequemer.
Strahlender Sonnenschein, aber immer noch ein wenig Wind - der soll aber morgen aufhören.

Abends findet hier eine Hochzeit statt, wir sind zwar eingeladen zuzusehen, aber wollen auch nicht stören.
Ja und so war’s auch, wir waren in einer naheliegenden Taverne (mit Renate) und haben die Hochzeit nur am Rande mitbekommen. Die Mädels waren „Braut schauen“ - die Buben haben Retsina getrunken. Alles in allem ein sehr gemütlicher Abend.
10.10.22. - Koutsounari
Ein Ruhetag für Renate. Schwimmen faulenzen und Route planen. Um 1250 erklärt sich Renate für genesen - sie hat auch wieder Hunger. Am Abend haben wir eine andere Taverne ausgesucht - etwa 15 min Fußmarsch, aber es hat sich gelohnt.
11.10.22. - Koutsounari - Xerokambos - Kato Zakros
In Xerokambos machen wir Mittagsrast und fahren dann weiter auf engen Sepentinen durch die Berge nach Kato Zakros - eine idyllische Badebucht. Es stehen hier geschätzte 15 Tavernen, aber es sind kaum Leute hier. Tja, die Saison ist vorbei und trotzdem sind alle sehr freundlich. Ich möchte mir nicht vorstellen, was sich hier im Sommer abspielt. Wir haben definitiv die richtige Reisezeit gewählt.

Am späten Nachmittag haben wir versucht etwas außerhalb hinter Tamarisken am Strand zu stehen, dort wurden wir allerdings von einem Fischer vertrieben.

Also zurück auf den Parkplatz hinter den Tavernen. Auch hier hat uns der Besitzer des Platzes angesprochen - ja gut bis morgen dürfen wir hier stehen. Dafür gehen wir morgen in seine Taverne frühstücken. Irgendwie sind die Leute hier etwas unentspannt.
IWI: Heute passiert es mir einige Male, das während der starken Steigungen einige Gänge nicht exakt zu schalten gehen sind und zum Teil wieder heraus hüpfen. Ich hoffe nur, dass das kein schlechtes Omen darstellt.
12.10.22. - Kato Zakros - Vai - Kloster Toplou - Sitia
Es ist 0515 und ich bin ausgeschlafen. Die letzten Tage komme ich mir schon vor wie ein Huhn- kurz nach Sonnenuntergang schlafen zu gehen ist mehr als ungewohnt, aber meist sind wir müde und liegen so gegen 0900 im Bett. Ja, wenn die Sonne weg ist, wird es die letzten Tage auch empfindlich kühl.
Nach dem Frühstück beim besagtem Wirt‘n, besichtigen wir noch die drittgrößte minoische Ausgrabung der Insel. Den Minoischen Palast von Kato Zakros. Aber mehr als Grundmauern sind auch hier nicht mehr zu sehen.

Dann weiter ins Gebirge: Serpentinen, Serpentinen und nichts als Serpentinen, anstrengend, aber schön.
Der Palmenstrand in Vai ist mittlerweile ein gepflegter Hotspot - einfach schön, aber bei Gott nicht mehr einsam.

In den 70ern war das hier ein Treffpunkt von Hippies und Rucksacktouristen. Nachdem hier alles verschmutzt und teilweise verwüstet war hat der Naturschutz einen Riegel vorgeschoben. Heute ist der Palmenwald gesperrt und der Strand sehr gepflegt, aber auch sehr touristisch aufbereitet.
Der nächste Stop ist das Kloster Toplou. Es wirkt wie eine Festung - imposant in der Steinwüste. Die Olivenölproduktion, die eigene Weinkellerei sowie ein tolles Museum sichert nebst Ländereien die finanzielle Stabilität.

Schließlich erreichen wir Sitia - und jetzt wird‘s spannend.
Das Navi (OsmAnd) schickt uns, trotz Eingabe als LKW mit allen Maßen, auf dem Weg zum venezianischen Kastello in die Bredouille.
Die Gassen in der Altstadt werden immer enger, die schlecht und teils widrig geparkten Autos verschlimmern die Situatuion noch einmal. Teilweise muss ich schon auf sehr hohe Gehsteige fahren, auf Balkone achten und Mopeds verschieben.

Jetzt steigt Christine aus um mich einzuweisen. Dann kommt fast der Punkt, wo nichts mehr geht - zurückschieben schon gar nicht. Eine S-Kurve bei der ich an den Hausecken nicht mehr vorbei komme. Ein netter Grieche erkennt die Situation und kommt uns zu Hilfe. Das Problem ist ein ca. 3 Meter hoher und sehr dichter Gummibaum vor dem linken Haus, dessen Äste weit in die Straße reichen. Der freundliche Mann deutet mir mehr nach links einzuschlagen, was ich auch tun muss. Die ersten Äste krachen - plötzlich wildes Gejammer einer Frau vom Balkon des Hauses, ihr gehört offensichtlichen jener Baum. Doch es geht sich immer noch nicht aus.
Der freundliche Grieche schimpft mit der Frau - ich kann ja nur seine Gesten zu deuten versuchen. So nach dem Motto: "Mach dir nichts draus, die Staude wächst ja ohnehin wieder nach“.
Er deutet mir noch weiter einzuschlagen - jetzt bricht der Stamm. Christine und er zerren den Gummibaum zur nächste Kreuzung. (Die nachträgliche Recherche ergab, dass es sich um eine japanische Wollmispel gehandelt hat - darum ist der Stamm auch relativ leicht und glatt gebrochen. Der Stamm eines Gummibaumes ist wesentlich härter und wäre gesplittert).
Jetzt ist der Weg frei, wenn auch nur um Millimeter. Christine entschuldigt sich tausend mal und will der weinenden Frau eine Entschädigung für den Baum zahlen, aber sie lehnt vehement ab - sie will einfach nur weinen. Wir bedanken uns nochmal bei allen Beteiligten.
Schließlich finden wir einen Parkplatz in der Nähe vom Hafen, wo wir übernachten.
Schadensmeldung IWI:

Bei dem linken hinteren Astabweiser ist eine Halterung gebrochen - sonst etliche neue Kratzer und Abschürfungen. Was soll‘s - hätte er kein Geländefahrzeug werden dürfen.
13.10.22 - Tholos Beach

Wieder jede Menge Bergstraßen bis zur Tholos Bucht. Eine relativ einsame Geschichte, keine Touris - bis auf ein paar Individualisten wie wir.
Eine kleine Taverne mit einem witzigen Wirt. Er hat eine Gehbehinderung und fährt mit einem Mini Segway zwischen der Küche und dem Gastgarten hin und her - auch mit dem Tablett voller Speisen.
Dahinter gibt es einen netten Platz an dem wir unsere Fahrzeuge abstellen und es uns gemütlich machen.
Kein Wind und damit gemütliche Plauderei und morbide Gedanken über unsere Bestattungswünsche - wir ticken hierbei sehr ähnlich.
Unser neues Motto (allerdings ohne Rechtschreibfehler).

14.10.22. - Kretische Riviera - Elounda - Plaka - Panagia Kera Kirche

Entlang der „Kretischen Riviera“ , über Agios Nikolaos und Elounda fahren wir in traumhafter Kulisse der Küste entlang. Schließlich taucht „Spina Longa“ zu unserer rechten auf.

Eine vorgelagerte Insel mit einem alten venezianisches Kastell, die Anfang des vorigen Jahrhunderts als Leprainsel in die Geschichte einging.
Wir kommen auch noch an den Frauheim Windmühlen des Österr. Barons Kellersperg vorbei.
Weiter über die zerklüfteten Berge auf engen Beregstrassen geht es wieder zurück Richtung Agios Nikolaos und dann zum Kloster Panagia Kera bei Kistra. Um 1600 hat es leider schon geschlossen. Also besuchen wir die angrenzende Taverne und warten auf morgen.
Für die nächsten 2 Tage ist schwerer Regen angesagt, inklusive Unwetterwarnung. So beraten wir das weitere Vorgehen und kommen zu dem Schluss nach Rethymno zu fahren und die Westseite der Insel gegen den Uhrzeigersinn zu erkunden. Für die beiden Schlechtwettertage sind Museen und Kultur in Rethymno geplant.
IWI: Die Schaltung meldet sich immer wieder, bei der 4. und 8. ist geräuschloses Schalten nicht mehr möglich. Jetzt vermeide ich so gut es geht den 4. Gang, die Achte brauche ich in den Bergen ohnehin nicht. Mit viel Zwischengas klappt es meistens, aber nicht immer. Trotzdem beunruhigt mich die Situation, schließlich haben wir ja noch einiges an Weg vor uns.
15.10.22 - Panagia Kera Kirche - Retymno
Mit der Morgensonne werden wir wach, ein schneller Kaffee und da kommt auch schon die Hüterin der Kirche und sperrt uns auf. Es herrscht absolutes Photographierverbot, aber die nette Dame meint sie komme in 2 Minuten wieder. Genial, so können wir in Ruhe Photos machen - natürlich ohne Blitz.
Die Kirche stammt aus dem 13. Jahrhundert und beherbergt gut erhaltene und restaurierte byzantinische Fresken. Es handelt sich um eine dreischiffige Kuppelkirche.


Heute fährt Christine.
Auf der Fahrt nach Retymno brauen sich schon dicke Wolken zusammen.
Das Wetter wurde immer schlimmer - extreme Sturmböen und die Sicht gleich Null. Die drei Scheibenwischer scheinen wirkungslos.
Wir bleiben stehen und wollen abwettern - der LKW wird hin und her gebeutelt und schwankt bedrohlich, aber hält stand.


Als der Sturm etwas nachlässt fahre ich weiter. Immer wieder kommen Sturzbäche mit Geröll, aber auch mit Felsbrocken von seitlich auf die Fahrbahn. Die meisten Autos bleiben am Fahrbahnrand stehen. Die Wassermassen werden immer mehr.
Schließlich Stau - ein Sturzbach mit Felsbrocken von links über die ganze Straße.
Plötzlich ein Hilux, er fährt vorbei und langsam durch das Hindernis. Alle Autos vor mir wenden. Auf der Gegenseite steht mittlerweile ein Polizeiwagen mit Blaulicht. Ich überquere auch den Geröllbach - ganz langsam über die größeren Steinbrocken (ein Platter würde mir jetzt gerade noch fehlen).
Der Polizist glaubt nicht was er sieht und beginnt wild zu gestikulieren. Ja, mit so großen Reifen geht das halt. Damit war ich jetzt auf meiner Spur die nächsten 30km alleine unterwegs.
Wir erreichen Camping Elizabeth bei Retymno - sehr gemütlich mit einer hervorragenden Taverne. Morgen bleibt es schlecht - wird wohl ein Kulturtag.
16.10.22 - Retymno - Camping Elizabeth
Ausflug mit dem Taxi nach Retymno. Zuerst ein Bummel durch die Altstadt, vorbei am venezianischen Brunnen Rimondi bis hin zur Moschee Neratze, welche leider geschlossen ist. (Hier ist heute das Konsavatorium untergebracht). Der venezianische Balkon ist heute ein Museumsshop.

Das archäologische Museum ist wegen Umbauarbeiten teilweise in einer alten Kirche untergebracht - zeigt aber trotzdem viele interessante Artefakte.
Am Weg zur Fortezza trinken wir den besten Kaffee bisher. Wir warten den Regenguss ab und marschieren anschließend auf die Festung. Dann genießen wir noch Crepes und lassen den Tag ausklingen.

Aufgrund der miserablen Wettervorhersage, werden wir morgen nach Chania weiterfahen.
17.10.22 - Spilli - Agia Galini CP"No Problem"
Wir haben es uns doch anders überlegt. Die Prognose für den Süden ist eindeutig besser, also werden wir nach Agia Galini aufbrechen.
Unterwegs halten wir noch beim venetianischen Löwne-Brunnen in Spilli. Bezüglich des wahren Alters haben wir so unsere Zweifel, aber er ist schön.

In Agia Galini gibt es einen CP, der sehr nett sein soll „Camping No Problem“. Und ja, wir finden ihn und bekommen sogar noch einen Platz - es ist erstaunlich voll hier - scheint ein gutes Omen zu sein. Die Taverne ist vorzüglich und der Platz mit diversen Sprüchen verziert, die für ein kleines Lächeln sorgen.

Abends versuchen wir etwas draußen zu sitzen, aber der wiederkehrende Sturm treibt uns alsbald in die Kabinen.
18.10.22 - Agia Galini CP"No Problem"
Spruch des Tages: Renate: Ich glaub‘ ich bin schwanger - ich denke an‘s Frühstück und mir wird schlecht.
Heute Morgen Sonne mit wenig Wind.

Von unserem lauschigen CP schlendern wir an den Strand von Agia Galini. Oh Schreck - Liegestuhlreihen so weit das Auge reicht, dahinter eine Halligalli-Taverne nach der anderen. Dicht gedrängt dazwischen Souveniershops und laute Musik.
Wir verziehen uns in die engen Gassen und entdecken eine Taverne, deren Erscheinungsbild nicht meinem Geschmack entspricht, aber wir kehren trotzdem ein. Ein freundlicher junger Mann (Kostas) bedient uns, er hat jahrelang in Österreich gearbeitet und hat eine wirklich gute Küche. Traumhaftes Meeresfrüchte Risotto.
Dann stoßen noch Marianne und Manfred zu uns - die zukünftigen Schwiegereltern unserer Tochter Caroline. Mit ihnen verbringen wir noch einen netten Abend.
19.10.22 - Agia Galini CP"No Problem"
Kein Wind - nur Sonne pur.
Renate und Wolfgang gehen an den Pool, ich sitze im Schatten und schreibe diese Zeilen und überlege die weitere Route.
Relax pur !!!
IWI: Ich versuche mich im diversen Foren schlau zu machen, was die Ursache der Schaltmisere sein könne. Die Antworten sind ziemlich einhellig: Wahrscheinlich sei es das Schaltgestänge (vielleicht irgend etwas locker, verstellt oder einfach nur zu wenig gefettet). Also kippen wir das Führerhaus, können jedoch nichts auffälliges entdecken - ein wenig nachgeschmiert und hoffen auf Besserung.

Wolfgang - unser großer Denker!
20.10.22 - Phaistos - Titus Basilika - Petraki Beach

Phaistos: die zweitgrößte minoische Siedlung Kretas. Von hier stammt der weltberühmte „Diskus von Phaistos“, der bis heute nicht entschlüsselt ist.
Weiter zur Titus-Basilika, errichten anlässlich der Enthauptung von 10 Christen durch die Römer.


Eine umfangreiche, in einem dorischen Dialekt abwechselnd von links nach rechts und rechts nach links geschriebene, Inschrift aus dem 5. Jahrhundert v. Chr., die sich an der Nordwand des Odeions befindet, gilt als ältester Gesetzescodex Europas. Erstaunlich liberal enthält er alle für das Gemeinleben wichtige Bestimmungen, wie z. B. ein Ehe-und Familienrecht.

Petraki Beach: In der einfachen Taverne esse ich zum ersten Mal eine Ziege in Tomatensauce - sehr schmackhaft.
In der Nacht beuteln uns heftige Windböen.

21.10.22 - Retymno - CP Elizabeth
Der heftige Wind vertreibt uns - zurück Richtung Rethymno.
In Kentrochorion essen wir im Agamemnon hervorragendes Ziegenkitz mit Gemüse.
Renate: "In einer der letzten Kurven, da waren Ziegen, die waren so groß wie Kühe".
Der Wirt hat in der Türe ein Gitter gegen die Katzen aufgestellt. Dann kommen neue Gäste (vermutlich Engländer), die ob des Hindernisses ein wenig verdutzt schauen. Wolfgang: "this is against the Germans". Ein Gast: "oh - it works" 😁
Wir fahren wieder zum Camping Elizabeth nach Rethymio. Die nette Taverne hat leider seit gestern geschlossen. Ja, die Saison ist beendet.

In der Taverna Zisis in der Nähe essen wir zu Abend. Zum Nachtisch bekommen wir sogar Lukomades.
22.10.22 - CP Chania (Hania)
Heute fahren wir problemlos nach Chania auf den CP. Das wird knapp, denke ich und so war‘s auch. Das Einfahrtstor geht sich noch aus, die Überdachung bei der Rezeption nicht mehr. Daher parken wir neben dem Pool in einem Olivenhain - passt !!
An der Poolbar essen wir eine Kleinigkeit und machen uns dann mit dem Taxi auf den Weg in die Stadt.

Eine entzückende Stadt, zwar mit vielen Touristen, aber abseits von den Strömen der Touristenkitsches schlendern wir durch die verwinkelten Gassen der Altstadt. Viele Venezianische Fassaden, teils verfallen, teils liebevoll restauriert mit entzückenden kleinen Lokalen und tollen Innenhöfen.

Am Yachthafen nehmen wir gemütlich einen Drink und erforschen die Gässchen weiter.
Abends am venezianischen Hafen gönnen wir uns ein Essen bei Sonnenuntergang, mit Heizschwammerl - Frau Gewessler würde uns hassen. Hier ist man da etwas gelassener.
23.10.22 - Chania - Museumstag
Nach einem ausgiebigen Frühstück folgt Kultur.
Archäologisches Museum - es wurde erst im April eröffnet. Eine hochmoderne Zurschaustellung antiker Artefakte - es ist ein Vergnügen hier zu verweilen. Das angeschlossene Kafenion mit Terrasse und Blick über Chania ist auch gut besucht.

Wir schlendern dann ca. 2 km dem Ufer entlang in Richtung des neuen Hafens.
Das Abendessen fällt heute nur mäßig gut aus. Die Lammsouvlaki waren trocken und der Retsina modrig. Shit happens.
24.10.22 - Chania
Byzantinisches Museum, Maritim Museum und Schifffahrtsmuseum. Damit wäre der Kultur Genüge getan.

Und noch ein paar Impressionen der Altstadt. Für mich eindeutig die schönste Stadt Kretas.

25.10.22 - Kissamos - Balos Beach

Weiterfahrt nach Kissamos - dort wollen wir ein Boot zur Balos Beach nehmen. Allerdings geht dies nur mehr ein mal an Tag, wir sind zu spät. Also fahren wir über eine unbefestigte Strasse in die Nähe, von dem Parkplatz führt ein Trampelweg zur Bucht.
Wir gehen nur die halbe Strecke, bis wir einen netten Blick über die Bucht haben. Die andere Hälfte führt steil bergab und vor allem nachher wieder steil bergauf, also beschließen wir morgen mit dem Boot dorthin zu fahren.

Am späten Nachmittag kehren wir in der Taverne Stelios ein, wo wir auch über Nacht stehen dürfen.
Der Wirt ist extrem freundlich !
26.10.22 - Bootsausflug zur Balos Beach - Imeri Gramvousa
Ein kleiner Bootsausflug zur Balos Beach steht heute am Programm. Tja, von oben sieht die Bucht wesentlich spektakulärer aus, als von unten. Wir gehen noch einmal schwimmen, vielleicht das letzte mal heuer.

Christi, ein Boot, Wasser und Sonne - da geht ihr Herz auf.
Nach 3 Stunden fahren wir weiter zur Imeri Gramvousa. Dort liegt ein Wrack in der Bucht und am Berg steht noch eine venezianische Festung.

27.10.22 - Paleochora - CP Grammeno
Die Fahrt nach Paleochora war von einer Komplikation geprägt. Eine kleine Bergstrasse mit verwinkelten Örtchen war schon eine Herausforderung, Felsvorsprünge die nächste, aber dann kam der Tunnel und der war zu nieder für uns.

Hier war dann Schluss mit lustig.
Also am halben Weg umkehren und alles zurück. Dann fahren wir ca. 20km Richtung Chania und biegen dann auf eine größere Straße nach Palcheora ab. Jetzt geht alles problemlos vonstatten, aber die Stadtdurchfahrt ist wieder sehr eng. Der Camping Grammeno liegt wunderschön und ist der Jahreszeit entsprechend sehr ruhig.

Die Taverna Choumas ist direkt am Strand und hat sehr gutes Essen zu bieten.
28.10.22 - Paleochora
Heute Morgen weht wieder ein kräftiger Wind, man könnte ihn auch als leichten Sturm bezeichnen - der IWI wird ganz schön durchgeschüttelt - allerdings ist es nicht kalt. Mit dem Taxi fahren wir nach Paleochora, denn heute ist der "OCHI-Tag" der kretische Befreiungstag. Dementsprechend ist das Dorf in Feierlaune.

Ansonsten ein Relaxtag.

29.10.22 - Heraklion
Auf geht‘s nach Heraklion. Unterwegs müssen wir wild entsorgen, da ich aufgrund der niedrigen Bäume am CP nicht zur Entsorgungstation komme.
Am Nachmittag kommen wir an, genießen noch ein gutes Fischlokal direkt am Hafen, wo wir auch einen Stellplatz finden und besuchen noch das venetianische Kastell bei Sonnenuntergang.


Ein kleiner Absacker und ab in die Harpfen.
30.10.22 - Heraklion - Archäologische Museum
Heute Nacht war Zeitumstellung.
Wir planen einen Museumstag. Zuerst das archäologische Museum mit dem berühmten Diskus von Phaistos, der die Schrift der Minoer widerspiegelt, jedoch bis heute nicht entschlüsselt ist.

Die barbusige minoische Schlangenpriesterin sowie viele interessante Artefakte aus der kretischen Antike, wie etwas das Labrys (Doppelaxt), welche auf Kreta nicht als Waffe, sondern nur für kultische Zwecke verwendet wurde.
Minoische Kultur:
Nach dem mythischen König Minos wird die bronzezeitliche Kultur Kretas als kretisch-minoisch bezeichnet. Es ist die älteste Hochkultur Europas (2600 - 1450 v.Ch).
Der Mythos von der Entführung der phönizischen Prinzessin Europa durch Zeus in der Gestalt eines Stiers besagt, dass aus dieser Verbindung u.a. Minos hervorging. Um sich gegen seine Brüder in der Thronfolge Kretas durchzusetzen, soll Minos den Gott des Meeres, Poseidon, darum gebeten haben, ihm ein Opfertier zu senden. Poseidon sandte ihm einen weißen Stier. Pasiphae, die Gemahlin von Minos, zeugte mit dem kretischen Stier den Minotaurus – ein Ungeheuer, halb Mensch und halb Stier.
Kreta ist ein Land im dunkelwogenden Meere,
Fruchtbar und anmutsvoll und ringsumflossen. Es wohnen
Dort unzählige Menschen, und ihrer Städte sind neunzig:
Völker von mancherlei Stamm und mancherlei Sprachen. Es wohnen
Dort Achaier, Kydonen und eingeborene Kreter,
Dorier, welche sich dreifach verteilet, und edle Pelasger.
Ihrer Könige Stadt ist Knossos, wo Minos geherrscht hat,
Der neunjährig mit Zeus, dem großen Gotte, geredet. (Homer - Odyssee)

Danach besuchen wir das Geschichte-Museum, das für uns eher enttäuschend ist.
Anschließend schlendern wir durch die Altstadt, enge Gassen und viele Lokale - das macht halt das griechische Flair aus.
31.10.22 - Heraklion - Fähre auf die Peloponnes
Ein Spaziergang durch neue Gassen und Plätze, ein kühles Bier. Mittags essen wir in der Marina und genießen das schöne Wetter - heute ist es traumhaft.
Tja, jetzt wird es Zeit uns von der Insel zu verabschieden, obwohl wir heute draufgekommen sind, dass es im November sehr wohl noch Fähren zurück gibt. Uns hat man bei der Ankunft bei beiden Fährunternehmen erklärt, dass die letzte Verbindung heute sei.
Was soll‘s, so wir verbringen noch ein paar Tage auf der Peloponnes.
Es ging wieder alles sehr flott - innerhalb einer halben Stunde waren wir in der Kabine.
Das Schiff ist wieder die Festos.
1.11.22 - Epidaurus - Asklepios Heiligtum - CP Nikolas2

Von Piräus geht‘s direkt nach Epidaurus, einem der größten Amphitheater der Antike und zum Asklepios Heiligtum.

Im Stork essen wir zu Mittag - ein traumhafter Ausblick auf die Epidaurus Beach.
Da müssen wir runter.

Dies tun wir auch und hätten einen tollen Platz zum übernachten entdeckt, doch leider für Womos verboten.
Schließlich landen wir am Camping Nikolas2 - ein entzückender Platz und stehen direkt am Meer mit Norwegern, Schweizern und einem Finnen. Sehr gemütlich hier. Am Abend ist es relativ warm und vor allem kein Wind, der ist uns in Kreta manchmal wirklich auf die Nerven gegangen.

2.11. - 4.11.22 - CP Nikolas2
Wir beschließen eine Zeit lang hier zu bleiben, verbringen den Tag mit Schwimmen und Lesen. Mit Wolfgang fahre ich in den nächsten Ort einkaufen, so dass wir die nächsten Tage wieder autark sind.
Palatschinken am offenen Feuer - hatten wir schon in Marokko gemacht, klappt auch hier ganz gut.
Christine kann's auch - Dalmatiner-Pala - mit kleinen schwarzen Flecken.
So ein Morgen - alleine am CP, so mag ich das. Ein paar Katzen und die Bucht gehört uns alleine. Da kann man die Seele baumeln lassen.
Sas hat fast meditativen Charakter.
Jeden Morgen um 10:00 kommt die Chefin vorbei, fragt wie es uns geht - und das war‘s.
27 Grad Luft, 23 Grad Wasser und in der Nacht angenehm kühl, sodass wir gut schlafen.
Besser geht‘s nicht.
Wir hängen noch einen Tag an, weil‘s so gemütlich ist.
Nachmittags versuche ich auf meinem kleinen Weber-Kugelgrill eis super dickes T-Bone Steak von meinem Freund und Lieblingsfleischhauer Hannes (Gugerell) auf den Punkt zu grillen. Und siehe da es gelingt fast perfekt.
Darauf stoßen wir an.
5.11.22 - Nafplion
Heute brechen wir auf und erfahren, dass damit der CP geschlossen wird. Wir waren sozusagen die letzten Gäste heuer.
Nafplion ist unser nächstes Ziel. Eine wunderschöne Hafenstadt mit entzückenden Gassen. Auffallend hier - es gibt viel weniger Touristenramsch, sondern viel Kunsthandwerk, kleine Boutiquen usw. hier verkehrt offensichtlich auch eine etwas andere Klientel.

Ansonsten hat Nafplion eine riesige Festung (Palamidi Festung, von den Venetianern Anfang d. 18.Jhdt. erbaut), die wir auf Grund der knapp 1000 Stufen nicht erklimmen - in jungen Jahren hätte mich das nicht abgehalten.

Eine zweite kleinere Festung (Bourtzi-Festung) liegt auf einer kleinem, dem Hafen vorgelagerten Insel, auch Herkersinsel genannt.
So gegen 1400 beschließen wir ein kleines Nickerchen zu machen.
Plötzlich neben uns eine Polizeitröte, mehrmals kurz betätigt.
Ich schau beim Fenster raus - draußen eine sehr energische junge Polizistin in einem Pickup. Sie fordert mich nachdrücklich auf unsere Fenster zu schließen und die Leiter zu verräumen. Parken sei hier nur mit geschlossenen Fenstern erlaubt. Ein neuer EU-Paragraf ist ???
Ich wollte sie schon auffordern zu versuchen ohne Leiter in unser Fahrzeug zu hüpfen, da war sie auch schon wieder weg und hat Wolfgang sekkiert.
Dann kommt eine Unwetterwarnung auf‘s Handy - schwere Gewitter mit Sturm kommen auf uns zu.
Eigentlich wollten wir gemütlich im Hafen zu Abend essen und dann auf dem Parkplatz übernachten, doch mit der gestrengen Polizistin war nicht gut Kirschen essen, also fahren wir weiter, solange es noch hell ist und uns das Unwetter noch nicht erreicht hat
Etwas ausserhalb finden wir eine gute Taverne und schlafen auf dem angrenzenden Parkplatz. Diesmal war‘s nur halb so schlimm - starker Regen und Wind. Wir haben gut geschlafen.
6.11.22 - Akrokorinth - Aginara Beach
Wir wollen ans Westufer der Peloponnes.
Davor schieben wir noch einen Besuch von Akrokorinth ein.


Eine auf einem Tafelberg liegende Festung mit großartiger Aussicht über den Golf von Korinth. (Erbaut ab dem 5.-6. Jhdt.v.Ch.)
Die Anlage besteht , nach etlichen Umbauten im Laufe der Zeit, aus 3 Verteitigungsringen, dessen Außenmauern noch gut erhalten sind. Leider beginnt es wieder zu regnen, was dazu führt, dass die Plastersteine extrem rutschig werden, was Wolfgang durch ein kleines Hoppala zu spüren bekommt.
Am späten Nachmittag erreichen wir den CP Aginara Beach, den wir schon vor einigen Jahren besucht haben.
Wieder sind nur ein paar Gäste hier.
7.11. - 10.11.22 - Aginara Beach - Der Ausklang

Traumhaftes Wetter!! Karibikfeeling.
Wir genießen die Ruhe und chillen. Der Palmenstrand gehört uns praktisch alleine. Im Supermarkt versorgen wir uns mit dem Nötigsten, um die letzten Urlaubstage hier genießen zu können.
Minimarkt und Restaurant haben natürlich schon geschlossen.
Abends gibt‘s Spaghetti mit Olivensugo - was sonst.
Mit einem ausgiebigen Brunch starten wir in den Tag.
Wieder ein super Wetter, daher gehen wir noch ein letztes Mal schwimmen und ich vervollständige dieses Tagebuch.
Bevor es dunkel wird suchen wir dann eine Taverne in der Gegend, was sich aber als mühsam herausgestellt, denn. Sie haben alle geschlossen. Ein paar Orte weiter finden wir in Kastro die Taverna Castello, wo wir richtig gutes und preiswertes Essen bekommen.

Unser letzter ganzer Tag hier.
0430 - ich bin munter und bemühe die Pixie für meinen ersten Kaffee. Nicht zu vergessen die Heizung, es ist ziemlich kühl im IWI. Das zeitige Schlafengehen bringt meinen Rhythmus völlig durcheinander.
10.11.22 - Kastell Chlemoutsi - Patras
Zuerst wollen wir zum Kastell Chlemoutsi, das wir vorgestern bei der Lokalsuche gesehen haben, eine französische Kreuzritterburg aus dem Hochmittelalter (4. Kreuzzug - erbaut ca. 1220).

Chlemoutsi ist eine der größten und am besten erhaltenen Burgen in Griechenland.
Patras: Am Hafen gönnen wir uns nochmal griechische Hausmannskost. Butterweicher Oktopus, Jemista (gefüllte Tomaten und Paprika) und natürlich Greek Salad. Dazu ein feines Mythos.
Dann warten wir stundenlang auf Einlass, danach peinlich genaue Durchsuchung des LKW‘s.
Dann weiter warten, denn das Schiff ist noch nicht da.
Erst nach Mitternacht kommen wir an Bord.
11.11.22 - Fähre nach Venedig
Als ich erwache sind wir schon in Igumenitsa.
Christi bringt mir einen Capucco ans Bett - das nenne ich Bordservice.
12.11.22 - Venedig - Aspang
IWI: Die Schaltung ist jetzt nicht mehr lustig. Bei Einbruch der Dämmerung fällt plötzlich die gesamte Armaturenbeleuchtung aus, dann flackert sie und schon ist sie wieder weg - so geht das bis nach Hause.
2 Tage später steht IWI schon beim freundlichen MAN Fachmann - erste Info - Getriebeschaden. Das könnte richtig teuer werden - "schau'ma mal, dann seh' ma schon".
Epilog
Es ist schon wieder ein paar Jahre her, dass wir in Griechenland waren.
Die Griechen sind freundlich und hilfsbereit wie eh und je, das Essen ist gut und wie immer eher lauwarm, aber mit Liebe zubereitet. Tja, und das Land ist wunderschön, besonders dann, wenn die Touristenströme wieder abgefahren sind.
Im Herbst bemerkt man allerdings bei den Bewohnern schon eine gewisse Müdigkeit nach der anstrengenden Saison. Aber jetzt kehrt wieder Ruhe ein. Teilweise werden erste Reparaturen vorgenommen, jedoch mit einer Gelassenheit, die ihresgleichen sucht.
Sie bemächtigt sich auch unserer Seele - ich überlege schon meine Blutdruckmittel abzusetzen, da ich sie gefühlt nicht mehr benötige.
Anfangs war ich skeptisch bezüglich der doch spät gewählten Reisezeit, doch schlussendlich ist sie perfekt.
Was aber schon auffällt sind Ressentiments gegenüber Wohnmobilen an schönen Plätzen bzw. Buchten. Im Sommer und allgemein sind es einfach zu viele. Und alles, was zu viel ist wird beschränkt.