Griechenland Frühling 2014
Es war die erste Reise mit unserem neuen / alten IWI und er hat sich für seine 17 Jahre tapfer geschlagen, durch tiefen Sand ebenso wie durch Dickicht und unwegsames Gelände. Der erste WoMo Urlaub ohne Panne - Kühlschrank, Solar, Heizung und Stromversorgung waren zuverlässig.
Abreise (11.4.14)
IWI ist praktisch schon fertig gepackt, nur Frischprodukte bunkern wir noch.
Wir fahren gegen 11 Uhr in Aspang weg, über die Bundesstraße nach Gleisdorf und dann Autobahn bis Arnoldstein, um dort beim “Maurer” nochmals günstig aufzutanken. In IT und GR ist der Diesel nämlich empfindlich teurer. Weiter geht es durch’s Kanaltal auf der alten Route, wo man dem Tagliamento einfach viel näher ist. Ab Udine dann auf der Autostrada bis Venedig. Wir entscheiden uns für den Stellplatz neben dem Hafen, von dem wir glauben wegzufahren, doch dazu später.
Es ist Freitag Abend und wir haben 9 Stunden nach Venedig gebraucht, was doch deutlich länger als mit einem normalen Womo ist. Aber IWI fahren macht echt Spaß. Abends ruft uns Caroline vom Bahnhof in Wien an: Die ÖBB kann meine Buchung für den Nachtzug nach Venedig nicht finden und der Zug ist ausgebucht. Ich hatte die Plätze eine Woche zuvor telefonisch gebucht und mit Kreditkarte bezahlt. Die Mädels stehen mit gepackten Koffern am Schalter und können nicht mit?! Da reißt mir die Geduld und nach langen Telefonaten mit der Hotline findet sich die Buchung doch noch.
Ende gut -Alles gut; So einen fähigen Schalterbeamten wünsch man sich - eine halbe Stunde vor Abfahrt des Zuges. ( Kommentar des Beamten: Wir haben kein besonders tolles Buchungsprogramm!).
Ein Tag in Venedig (12.4.14)
Caroline und Claudia sind heute früh mit dem Nachtzug aus Wien gekommen und wir treffen die Beiden an der Piazza San Marco in einem der schönen Cafés. Die Freude ist groß, da Claudia, die gerade aus Pecs gekommen war, nicht wußte, dass wir Eltern noch einen Tag bis zu Abfahrt der Fähre Zeit haben.
Wir verbringen den wunderschönen Tag mit Flanieren und gutem Essen mit unseren beiden Töchtern.
Am Abend fallen wir dann todmüde ins Bett.
Ein Tag auf der Fähre (13.4.14)
Morgens werden wir um 8:00 wach, füllen noch Wasser und fahren gegen 10:00 ums Eck zum Fährhafen, doch denkste: hier fahren nur mehr Kreuzfahrtschiffe ab. Der richtig Hafen für uns, so erklärt man uns, ist in Mestre, also wieder zurück über die Brücke, den spärlichen Schildern gefolgt und wieder falsch. Nochmals ein Stück zurück, dann rüber und drunter durch. Schließlich erklärt uns ein freundlicher Italiener, nicht ohne sich die Frage verkneifen zu können, was denn das eigentlich für ein Fahrzeug sei, mit dem wir da auf’s Schiff wollen, wir sollen zum Office fahren und uns einreihen. Allerdings 100 Meter danach ein nicht so freundlicher Landsmann, der meinte, wir dürfen da nicht rein und sollen uns bei den LKW’s einreihen. Gesagt, getan, aber da stand eine endlose Schlange von Lastwägen ohne Fahrer. mittlerweile ist es 11:30 und um 12:00 sollte die Fähre ablegen. So warten wir einige Zeit und fahren dann an der Schlange forsch vorbei bis zu einer netten Personal-Blondine, die uns erklärt dass unser Fahrzeug natürlich ein Wohnmobil sei - was wir ja immer schon wussten - und natürlich sofort an Bord fahren dürfen. Schließlich haben wir ja “Camping an Bord” gebucht, was bedeutet, dass wir auch im IWI schlafen dürfen. Es gibt sogar einen Stromanschluß. Die ANEK Line ist an Deck bestens ausgestattet, ein schönes Restaurant, Casino und alle sonstigen Annehmlichkeiten wie WLAN, Hundedeck. Da kann man wirklich nicht klagen. Auch das Essen im Restaurant ist 1A, aber lauwarm, wie immer in Griechenland.
Nach dem Abendspaziergang am Hundedeck, wo Chico partout nicht in die Sandkiste wollte, hat er mitten in der Lobby, sehr zu unserer Freude, ein Riesen-Lacki gemacht. Flux wurde vom Personal aufgewischt und nicht einmal ein Trinkgeld genommen.
Ankunft in Igoumenitsa -Drepano- Beach (14.4.14)
Alles läuft wie geplant, wir kommen mit 2 Stunden Verspätung und strahlendem Sonnenschein in Igoumenitsa an. Ab in den Supermarkt, Fleisch, Gemüse und Brot besorgt.
In der Drepano- Beach finden wir einen lauschigen Platz direkt am Meer. Vorsichtig stellen wir unsere Möbel auf, denn natürlich darf man hier nicht campen. Schließlich erkundigt sich ein freundlicher Grieche nach unserer Herkunft und meint es sei überhaupt kein Problem hier am Strand zu Stehen. Später kommt dann auch noch die Polizei vorbei und unternimmt keinerlei Anstalten uns hier zu vertreiben.
Als Erstes einen Sundowner “ProStie” ( Prosecco und Stiegl) Die Aufteilung ist ja wohl selbstredend.
Jetzt bereiten wir das Essen zu. Griechischer Salat ist dank der eben gekauften Zutaten schnell fertig. Christi bittet mich den Griller fertig zu machen. Ok der neue Holzkohlengrill steht, doch wo ist die verdammte Kohle, tja die steht wohl noch in Aspang in der Garage?! Gott sei Dank sind wir flexibel, haben wir ja noch einen Gasgriller. Gasflasche aus der Heckbox, Gasgriller aufgebaut. Auch der neu gekaufte Verbindungsschlauch wird angeschraubt, nur das Gasdruck Reduzierventil hat den Weg aus der Garage in Aspang nicht ins WoMo geschafft. Schluss mit lustig. Alles wieder weggeräumt, jetzt kochen wir halt drinnen. Gegessen wird natürlich draußen.
Bis Sonnenuntergang ist es lauschig warm, kurze Hose und T-Shirt. Auch das Meerwasser ist nicht so kalt, wie erwartet. Ich gehe dann mit Chico ein wenig Holz sammeln, jedoch außer ein paar dünnen Asterln ist nicht wirklich was Brauchbares zu finden. Später mache ich mit dem spärlichen Brennholz im Griller ein kleines Feuerchen und siehe da, nach etwa einer Stunde ist ein schöner Haufen Glut da - da hätten wir ja doch grillen können.
Drepano Beach - Sarakiniko - Parga - Ammoudia(Achéron) (15.4.14)
Morgens ist es schon noch empfindlich kühl, daher drehen wir kurz die Heizung auf, auch um warmes Wasser zu machen. Chico fühlt sch wie neu geboren, er kann ohne Leine den Strand entlang laufen und pinkeln, wo immer er gerade will. Ein tolles Hundeleben!!! Eigentlich wollen wir noch einen Tag zum Entspannen hier bleiben. Ich muss ja noch meine neue Angel zusammenbauen und testen. Aber es zieht immer mehr zu und beginnt zu regnen. Daher packen wir zusammen und fahren, entgegen der ursprünglichen Planung, nicht in die Berge, sondern der Küste entlang Richtung Süden. So, wieder durch Igoumenitsa und entlang einer Küstenlandschaft. Das Wetter wird wieder besser. Von den möglichen Badebuchten, suchen wir die fahrtechnisch schwierigste aus.
“Sarakiniko” Sehr schmal (auch für Autos) und sehr steil geht es bergab durch dichte Olivenhaine, dann auch noch Spitzkehren, aber kein Gegenverkehr( das wäre jetzt auch wirklich blöd).
Plötzlich seitlich ein Strassenabbruch! Geht sich um Haaresbreite aus, aber wie fest ist der Unterbau an der Bruchstelle, wir haben ja 9Tonnen Kampfgewicht - wir wissen es nicht (wir sehen es erst bei der Rückfahrt). Umdrehen unmöglich, also Augen zu und durch, aber im Kriechtempo. Endlich tauchen Häuser auf, doch wird der Weg jetzt so eng, dass ich Christine zu Fuß vorschicke um die Lage zu sondieren. Eigentlich sinnlos, denn was hätten wir tun sollen außer weiterfahren. Jetzt wird es so richtig steil und dann endlich -eine Traumbucht.
Türkisblaues Wasser, weißer Kieselstrand und ein paar vorgelagerte Felsbrocken runden das Bild perfekt ab. Hier wird man für all die Mühen belohnt. In einer Taverne lernen wir Johannes und Alex (Vater und Sohn) kennen. Sie haben noch nicht geöffnet und sind gerade bei den Aufräumarbeiten nach dem Winter. Beide sprechen perfekt deutsch und schon steht der erste Ouzo am Tisch. (Nachdem ich fahre muss Christi möglichst unbemerkt beide trinken. Stehenlassen wäre ja unhöflich). Die beiden staunen nicht schlecht als wir mit unserem Gefährt da unten ankommen. Alex meinte, etwas Größeres als VW-Bus kommt nur sehr selten hier unten an.
Ganze wieder zurückfahren. Jetzt wissen wir aber schon was uns erwartet und bergauf ist immer leichter als bergab. Der Anblick der Abbruchstelle macht uns doch etwas nachdenklich.
Parga ist eine idyllisch gelegene kleine Hafenstadt und normalerweise hoffnungslos touristisch überfüllt. Nicht so jetzt, wir parken an der Hauptstraße und schlendern in den Ort.
Nette Hafenkneipen und Cafés, teils mit sehr modernem Design, teils immer noch bodenständig. Die meisten von ihnen haben noch zu. Wir wollen unseren ersten „Greek Coffee" trinken und setzen uns in eines der chilligen Cafes. Neben uns ein schönes griechisches Pärchen: Gucci-Brille, Designerjeans und gelangweilter Blick, in die Ferne schweifend. Alle 2 Minuten Bussi-Bussi Begrüßung (natürlich ohne sich zu erheben), oder ebenfalls gelangweilt die linke Hand zum Gruß reichend. Passend dazu der Greek Coffee - ein Abwaschwasser der Sonderklasse. Hier trinkt man eben Aperol Spritz und ist einfach “schön” Sind wir froh, nicht im Sommer hier sein zu müssen !
Wir machen uns auf zur Mündung des Achéron (dem Totenfluss der Mythologie und dem Wächter Zerberus, einem dreiköpfigen Hund). Ich denke, da hätte sich sogar Chico geschreckt. Die Mündung in Ammoudia bietet wieder einen schönen Stellplatz, links Fluss -rechts Meer. Ruhig und idyllisch: Ein Schweizer, ein Deutscher, ein Brite und wir und das Wichtigste: keine Tussis.
Hier im Brackwasser könnte ich meine Angel ausprobieren, aber wir haben schon richtig Hunger und streichen den Gedanken an Nahrungsbeschaffung aus dem umliegenden Wasser. Wir gehen in ein Fischrestaurant - nur um sicher zu gehen. 2 köstliche Doraden dazu eine riesige Schüssel Salat, Bier und Nachspeise, das Ganze für wohlfeile 30 Euronen. Die Wirtsleute setzen sich zu uns und wir plaudern noch eine Weile. Als wir zum IWI zurückkehren regnet es wieder.
Preveza - Porto Kastiki - Lefkas (16.4.14)
Heute Morgen Starkregen, Landregen, Gewitter, Sturmböen. Wir warten erst einmal ab und trinken Kaffee. Heizung an und die Wellen beobachten. Nach dem Frühstück machen wir uns auf die Socken in Richtung Préveza. Die Reste des Orakels von Mesopoamo lassen wir auf auf Grund des Wetters ausfallen, ebenso Gliki und die “Zalando Dörfer” und die Acheronschlucht. Preveza ist eine turbulente Hafenstadt. Jeder parkt wo er will: 2.Spur, 3. Spur oder mitten in der Kreuzung - Das war für Christine mit dem LKW eine mittlere Herausforderung, aber sie hat es mit Bravour gemeistert.
Parken am Hafen ist kein Problem, wir schlendern ein wenig durch die, auch ohne Touristen, belebten Gassen - immer noch Regen, aber er wird schwächer. Durch einen Unterwassertunnel überwinden wir die Öffnung des “Ambrakaischen Golfs” und setzen schließlich über nach Lefkas.
Eine kleine Dreh - Schwenkbrücke ermöglicht den vielen Segelbooten des Yachthafens den weg auf’s offene Meer. Lefkada lassen wir liegen und fahren an der Ostlüste entlang.
In Porto Poros trinken wir Kaffee, selbstgemacht, denn die Lokale haben noch zu. Überall wird gehämmert und geschraubt.
Weiter nach Sivota, auch ein kleiner Touristen-Hafenort, eher charmereduziert, außerdem wollen die hier keine WoMo’s. Aber auch wenn, wären wir hier nicht geblieben. Vasiliki ähnelt Bibione in früheren Tagen, also durch und ab in die Berge. Jetzt kommen wir in den interessanteren Teil der Insel. Porto Kastiki: Türkisblaues Wasser, weisse Klippen. eine Mischung aus Südsee uns Karibik.
Als wir ankommen reißt es auf und die Abendsonne gibt dem Ganzen noch ein besondere Licht. Da sind wir für den Regen des Tages entschädigt. Außer uns ist nur noch der Schweizer von gestern da, sonst keine Menschenseele. Ich möchte mir nicht ausmalen, wie es hier im Sommer zugeht.
Am Rande dieses Traumplätzchens sind einige ausrangierte Wohnwägen als Verkaufsbuden umfunktioniert worden, allerdings äußerst unprofessionell und gammelig. Schnelle Touristenabzocke im Sommer. Nach Sonnenuntergang kocht Christi. Koteletts, Reis, griechischen Salat, Retsina usw - sehr gemütlich, allerdings drinnen, den draußen beginnt es schon wieder zu regnen. Hier bleiben wir über Nacht.
Lefkadischen Felsen - Kalamitsi (17.4.14)
Am Morgen intensives Meeresrauschen und ein wenig Sonne. Gemütliches Frühstück, die Schweizer fahren ab und ich schreibe diese Zeilen. Heute fährt Christine. Wir quälen uns die steile Straße wieder nach oben und dann weiter zum Südkap -dem Lefkadischen Felsen. Hier entschied das Orakel über Leben und Tod, wenn unglücklich Verliebte in die Tiefe sprangen.
Wir sind verliebt, daher springen wir auch nicht. Bin ich froh, glücklich zu sein, denn ich wäre sicher tot, Orakel hin oder her.
Nach Norden geht es jetzt zurück bis Kalamitsi und dann extrem steil und eng zum Strand. Unser WoMo-Reiseführer, der “Schulz” mittlerweile ein Klassiker, warnt ausdrücklich mit mehr als 6m Länge dort hinunter zu fahren, aber wir mit 7m probieren eis trotzdem. Jetzt fahre wieder ich und es ist wirklich verdammt eng und die Serpentinen so schmal, dass ich einige Male in der Kurve reversieren muss, um den Radius zu packen. Schulz hat wie immer recht, aber in der Vorsaison kann man sich solche Spielereien leisten. Wir werden reichlich belohnt:
Schon wieder ein Traumstrand. Eine griechische Familie packt gerade ihre Sachen zusammen, wir grüßen freundlich uns sagen ihnen wie schön ihr Land und speziell dieser Fleck ist. Jetzt sind wir ganz alleine.
Feiner Kiesel, kitschig türkis-blaues Wasser mit malerisch hingesetzten Felsbrocken an denen sich die Wellen brechen kombiniert mit strahlendem Sonnenschein - schöner geht’s wirklich nicht. Es ist 15:00, wir holen die Stühle und jausnen am Strand. Nach zwei Stunden wird es uns definitiv zu heiß. Powernapping ist angesagt. Abends Grillen wir, inzwischen haben wir ja Kohle besorgt. Der Griller ist neu, heute zum 2.Mal im Einsatz und ich bin mir nicht sicher, ob er ein 5. Mal überleben wird. Typisch WoMo Shop, da ist wirklich alles filigran. Die Sterne verschwinden und es wird ziemlich kühl, also vergraben wir die Glut und gehen zu Bett. Wieder einmal begleitet uns heftiger Regen durch die Nacht.
Vonitsa - Schweinebucht (18.4.14)
7:00 und die Blase zwingt mich aufzustehen und wenn ich schon stehe, Kaffee zustellen. Christine hat die Espressokanne am Abend schon bestückt. Welch Abwechslung: Es regnet - wir verlassen Lefkas, eine Insel, die uns wahrhaft unglaubliche Einblicke eröffnet hat. Einen kleinen Umweg über Vonitsa.
Tank, Wasser und Vorräte aufgefüllt, schlendern wir am Hafen entlang und trinken unseren ersten guten griechischen Kaffee. Anschließend wollen wir Essen gehen, aber leider mit Hund weist man uns die Türe, in dem Lokal, das für uns am ansprechendsten war. Heute, Karfreitag, haben die Einheimischen ihr Sonntagsgewand an und gehen, so scheint’s, alle essen. Offensichtlich ist bei den Orthodoxen Christen kein Fasttag.
Über Paleros und Mitikas fahren wir zur Schweinebucht. Zwar sind keine Schweine zu sehen, allerdings die Überreste anderer Schweinchen, den Campern, die hier gnadenlos ihren Müll rumliegen lassen. Sonst wäre es eine wirklich schöne Bucht.
Wir finden trotzdem ein Plätzchen, das halbwegs angeht. Seitlich gibt es felsige Küste und ich möchte morgen endlich meine neue Angel ausprobieren. Hier geht das glaube ich ganz gut - wir werden ja sehen. Es beginnt schon wieder zu regnen, also essen wir drinnen. Das was in der Nacht abgeht, kann man nicht mehr als Regen bezeichnen: Sturmböen die unsren IWI kräftig durchschütteln, heftige Gewitter und Starkregen bis zum Abwinken und das die ganze Nacht durch.
Etoliko - Patras - Korinth - Vouliagmeni See (19.4.14)
Am Morgen immer noch leichter Regen, sonst alles dunstig und nebelverhangen. nicht einmal Chico will raus. Beim Kaffee beschließen wir wieder einmal nicht in die Berge zu fahren, sondern in Richtung Delphi und Korinth. Gesagt - getan. Bis Etoliko im Regen, einkaufen (endlich Lamm bekommen).
Plötzlich ein Schüttregen, so dass wir völlig durchnässt beim IWI ankommen. Weiter über die Brücke von Andrino nach Patras und dann Autobahn (ca. 120 km einspurige Baustelle für 12€).
In Korinth natürlich den Kanal am Isthmus besucht und dann zum Vouliagmeni See. Wir finden am Westufer einen Platz direkt am Strand.
In der angrenzenden Taverne werde gerade etwa 10-15 Lämmer am Spieß für den morgigen Ostersonntag präpariert. Der Wirt erklärt uns, dass erst morgen geöffnet ist, dass wir aber ohne weiters mit unserem WoMo da übernachten dürfen (fragen kostet bekanntlich nichts), also freuen wir uns schon jetzt auf das morgige Osterlamm. Ich nehme an dass es auf Grund der Vorbereitungen einen regen Zulauf im Lokal geben wird -schau ma mal. Jetzt machen wir Spaghetti mit Steinpilzen.
Ostersonntag am Vouliagmeni See (20.4.14)
Strahlender Sonnenschein. Vormittag Osterputz im WoMo und ein kleiner Spaziergang am Strand. Die ganze Zeit über haben wir Gesellschaft von einer Hündin. Für Mittag haben wir in der Taverne einen Tisch reserviert. Hier wird Ostern richtig zelebriert:
Gezählte 20 Lämmer am Spieß nebeneinander und darunter 2 Straßen aus Glut. Das lässt darauf schließen, dass da heute einiges los sein wird. So ist es auch. Eine Unzahl an Gästen trifft gegen Mittag ein - gut, dass wir reserviert haben. Es gibt Lamm nach Kilo, griechischen Salat, Patate, Brot und natürlich Retsina. Die Stimmung ist grandios und die Familien sind fröhlich - einfach Feierstimmung. Nach dem Essen werden wir von einer Familie angesprochen, sie will unseren IWI besichtigen, dem wir natürlich gerne nachkommen. Sie sind extra aus Athen angereist, nur zum Lamm essen und zeigen uns auf der Karte ein paar tolle Plätze auf der Peloponnes. Diesmal geht sich das nicht mehr aus, aber wir haben sie für’s nächst Mal geistig vorgemerkt. Diese Taverne ist scheinbar im Umkreis offenbar nicht unbekannt. Wir machen ein kleines Nachmittags-Schäfchen und wachen erst abends wieder auf.
Heraion - Shinos - Porto Germeno (21.4.14)
Aufwachen bei Nieselregen, Abfahrt Richtung Delphi. Vorher noch nach Heraion ( Irio) Tempel der Göttin Hera.
Von dort versuchen wir der Küste entlang einen Weg nach Shinos zu finden, was sich als nicht so einfach herausstellt. Der Weg wird immer unwirtlicher. bei einem Gehöft versucht ein Bauer durch wildes Gestikulieren uns zum Umkehren zu bewegen, aber wir wollen es wissen.
Eine Mischung aus Forst- und Wanderweg mit sehr tiefhängenden Ästen und Gestrüpp hat uns einige tiefe Kratzer am Aufbau beschert. Zwischendurch denke ich mehrmals an den Bauern - jetzt versehe ich sein Gefuchtel. Das war auch für einen Allrad-LKW mehr als grenzwertig. Als wir nach etwa 2 Stunden echtem OffRoad Shinos erreichen, ernten wir viele staunende Blicke.
Wir tanken und füllen Wasser auf. Weiter geht es nach Porto Germeno, dem östlichsten Punkt des Golfs von Korinth, einem netten Badeort. Direkt am Wasser essen wir hervorragend zu Abend und finden auch noch einen netten Übernachtungsplatz.
Morgen geht es aber definitiv nach Delphi.
Festung Agiosthena - Orthomenos - Heronia - Nonnenkloster “Jerusalem”- Delphi (22.4.14)
Am Morgen fahren wir als Erstes zur Festung Agiosthena. Sie wird gerade renoviert ( EU Förderung 900.000 € - dieser Betrag scheint irgendwie einheitlich für Kulturdenkmäler zu sein, denn wir finden ihn zig-mal wieder).
Weiter nach Orthomenos: Hier steht Schatzhaus der Minyas ( ein Kuppelgrab) und ein Amphitheater, gegenüber die Koimesis-Kirche von Skripou, die innen sehr überladen wirkt.
Nächstes Ziel ist das Nonnenkloster “Jerusalem” mitten in den Bergen finden wir es endlich. Das Tor steht offen, aber keine Menschenseele ist zu sehen. Als wir außen herumwandern, taucht plötzlich der Gärtner auf und führt uns durch den blumenprächtigen Innenhof und in die Kapelle.
Von den Klöstern noch nicht genug, suchen wir auch noch das Kloster “Ossio Lukas” Es ist das größte byzantinische Kloster Griechenlands, genau genommen ist es fast eine kleine Stadt. Wunderschöne Fresken, auch in der Krypta, was eher selten ist.
Nun geht es endlich nach Delphi; dieses Dorf hat sich seit meinem letzten Besuch vor 40 Jahren zur touristischen Ramschladen Fraktion weiterentwickelt - wahrscheinlich war es das auch schon zur hellenistischen Zeit. Wir suchen einen nahliegenden Campingplatz auf um am nächsten Morgen die Ausgrabungen besichtigen zu können. Der CP bietet für uns nur Strom und Internet und einen viel zu kleinen Stellplatz für IWI.
Delphi (23.4.14)
Morgens leider zu spät erwacht, genießen wir einige Tassen Nespresso (Strom sei Dank - denn 2,5kw schafft unser Wechselrichter nicht). Die Parkplatzsuche bei den Ausgrabungen gestaltet sich nicht so schwierig, wie ich dachte, da die meisten Touris mit Bussen angekarrt werden. Trotz der vielen Menschen ist es ein lohnender Rundgang durch die Vergangenheit ( Christine kannte es noch nicht).
Nachmittags nach Itea, um dort eine Kleinigkeit zu essen, dann weiter auf Schlafplatzsuche . Einsamer Strand mit Zufahrt gesucht und nach zwei Fehlversuchen auch gefunden.
Anemokampi - Parnass Gebirge - Thermopylen (24.4.14)
2 Bäume, 1 Strand und wir. Das wars für heute: Ein ProStie zur Hand und in die Wellen schauen.
Thermopylen Ein morgendliches Hoppala. Ich stelle Kaffe zu und da, eine ungeschickte Bewegung, und die heiße Brühe ergießt sich über die Küche, hinein in die Laden und in den Spirituskocher. Da ist jetzt großes Putzen angesagt. Auf zu den Naturpools. Über das Parnass Gebirge fahren wir gemütlich zu den warmen Quellen der Antike. Es gibt natürlich ein öffentliches Heilbad, das wir meiden und in einigem Abstand davon fließt ein warmer Bach, der wie nicht anders zu erwarten, nach Schwefel riecht.
Allerdings ist das Gelände herum sehr staubig, so dass wir auch hier nicht bleiben. Dank unseres Reiseführers (Schulz) entdecken wir noch zwei weitere Plätzchen.
Das Erste ist direkt am Berghang, ein aufgestautes Naturbecken mit herrlich warmem Wasser. Die Einheimischen kommen und gehen hier . Ein Grieche, der deutsch spricht, verfolgt unser Gespräch und fragt schließlich, wie wir diesen Platz gefunden haben - den kennen normalerweise nur Griechen. Trotzdem dürfte er schon im Altertum bestanden haben, da ein verfallenes Aquädukt von hie wegführt. Nach einem ausgiebigen Bade, verlassen wir diesen Quell der Erholung, um nur wenige hundert Meter den nächsten anzusteuern.
Ein etwas kleineres Naturbecken, malerisch verstreut kleine Felsen und glasklares Wasser. Überall steigen kleine Luftbläschen aus dem Boden auf. Whirlpool pur und das mitten in der Natur. Auch hier kommen regelmäßig Einheimische zum Bade vorbei.
Am Abend nimmt Christi ein paar Kerzen und ich eine Flasche Wein mit und wir genießen Natur pur im Kerzenschein und das völlig alleine - im Sprudelwasser. Nach zwei Stunden haben wir dann genug.
Das Pilion Gebirge - Horefto - Milopotamos - Strand von Potoki (25.4.14)
Wir brechen relativ zeitig auf, da wir heute eine lange Tour vorhaben. Zuerst durch die Ebene von Lamia in Richtung Volos. So gut es geht schlängeln wir uns an diesem Moloch vorbei, nicht einmal bei den großen Supermärkten machen wir Halt, was sich später als Fehler herausstellen wird. Steil geht es jetzt bergauf, durch kleine und größere Dörfer, die wirken, als wären sie auf die Felsen geklebt worden. Der Anblick ist entzückend, das Fahren nicht. Engste Serpentinen in den Dörfern, überall überhängende Dächer und Balkone - mit dem LKW eine Herausforderung, aber wir haben sie gemeistert. Über den Hania Pass nach Zagora. Ab jetzt halten wir verstärkt Ausschau nach einem Market, denn wir brauchen dringend Brot, wollen wir doch die nächsten 3 Tage in einer einsamen Bucht verbringen, die Christine ausgesucht hat.
Wir fahren jetzt noch steiler und noch enger nach Horefto, dem Hafen von Zagora. Durch dichte Wälder, vorbei an einem Meer von Apfel und Birnbäumen, alles saftigst grün. Unten angekommen, von Hafen keine Spur, aber alles sehr touristisch ausgelegt - Na klar, gibt es doch einen Sandstrand. Wir finden eine offene Taverne, essen eine Kleinigkeit. Auch hier fragen wir nach einem Market und werden auf eines der nächsten Dörfer verwiesen. Weiter geht es durch die Berge im regelmäßigen Auf und Ab. Wenn die freundliche Stimme im Navigon meint “6,3 km gerade aus”, so ist das eine glatte Lüge. Hier gibt es keine 20 Meter gerade Straße.
Als Nächstes steuern wir Milopotamos an. Hier kann man zwar nicht bis an den Strand fahren, sondern nur bis zu einem Parkplatz. Dann gehen steile Stufen bergab zu einer wunderschönen Bucht. Dieser Abstecher hat sich definitiv gelohnt. Am Rückweg noch schnell ein Greek Coffee und hausgemachte Creme Caramel.
So, nun wollen wir endlich zu unserer Traumbucht. Wieder geht es kreuz und quer durch blühende Ginsterfelder und vereinzelt stehende Villen. Von der Grechenland-Depression bemerkt man hier gar nichts.
Zum Schluss unseres Wegen müssen wir noch eine Furth durchqueren und dann stehen wir in unserer Bucht. Ganz alleine !!! Wir stellen uns vor eine kleine Höhle, wo wir windgeschützt Feuer machen können.
Doch glaube ich fast, ich bin etwas zu weit in den doch recht weichen Feinkiesel gefahren. Ob ich da wieder raus komme. Wir sind todmüde und fallen erst einmal ins Bett.
Strand von Potoki (26.4.14)
6:15 es regnet - zur Abwechslung. Christi macht Ham & Eggs, dazu die Reste vom Milchbrot und natürlich jede Menge italienischen Espresso. Diese simplen Kaffeekocher sind eifach genial, wenn auch etwas mühsam zu reinigen. Nur unser akutes Brotproblem konnten wir gestern nicht mehr lösen. Wir werden halt selber eines backen müssen. Dazu haben wir eine gusseiserne Backform, die man in die Glut stellt. Die werden wir heute notgedrungen ausprobieren müssen. Wo ich allerdings bei Regen trockenes Holz finde, ist mir noch unklar. Der Regen hört auf, ich nehme eine blaue Tragetasche eines bekannten Möbelherstellers, gehe mit Christine in den Wald und tatsächlich finden wir in dem ausgetrockneten Bachbett den einen oder anderen halbtrockenen Ast. Zwei mal füllen wir die Tasche und bringen die Beute in unserer Halbhöhle ins Trockene. Dabei wird mir bewusst, dass wir genau in der Verlängerung des Bachbettes stehen und demnach der Kies hier irgendwie weicher und tiefer. Skeptisch blicke ich auf meine Reifen, die eigentlich bis zur Felge in Kies verschwunden sind.
Tagsüber bekommen wir Besuch von einem Taucher, der mit seiner Harpune doch eine Anzahl kapitaler Fische (sagt man so?) an Land zieht. Seine Frau kommt ihn abholen und parkt ihren Geländewagen auf der anderen Seite der Bucht und deutlich weiter hinten als wir. Später kommt noch ein Grieche, was der genau macht kann ich nicht erkennen, aber er parkt seinen Pajero ebenfalls auf der anderen Seite. Man möchte meinen, die haben alle ein wenig Respekt vor dem Kies, tja, nur wir nicht?!
Brotbacken: Am Späten Nachmittag entfache ich, nach eineigen Startschwierigkeiten, ein respektables Feuer und schließlich, als ich genug Glut habe ist es soweit. Christine hat die Form gefettet und mit dem seit 1 ½ Stunden gerasteten Teig befüllt. Im Bachrohr wären 45 min. ausreichend, in der Glut - wer weiß.
Das Gefäß mit dem für uns kostbaren Inhalt stelle ich in das Glutbett, dann befülle ich auch den Deckel mit Glutstückchen, der dafür eine eigene Aufnahme hat. Seitlich auch etwas anhäufen und das Ganze mit Steinen abdecken, damit die Hitze schön am Brot bleibt. Also spiele ich den Wächter des aufgehenden Brotes. Nach etwa 20 Min. beginnt es gut zu riechen, bei Minute 25 riecht es einfach nur mehr verbrannt.
Schnell die Steine weg und den Deckel vorsichtig anheben - Schwarzbraun ist die Kokosnuss. Die Backfom aus der Glut raus, Deckel halb öffnen und warten. Das Brot fällt nicht zusammen; wie auch bei der Kruste.
Ja, jetzt wird, laut Anweisung meiner lieben Frau die Form gestürzt und das Endergebnis sieht aus wie ein Brikett. Sekundäre Abkühlphase: Auf leichten Druck spürt man dass der Ziegel doch einen weichen Kern hat, jetzt ist nur die Frage, ob der Teig innen auch durch ist. Offensichtlich ist die Hitzeeinwirkung bei unserem Outdoor-Brotbackofen doch intensiver als im konventionellen Bachrohr. Nach der chirurgisch präzisen Entfernung der kanzerogenen Schicht bleibt ein absolut flaumiger wohlschmeckender Innenteil über - Freude. Bein nächsten Versuch morgen, werden wir die reine Backzeit auf 15’ reduzieren, und dann, da das Gusseisen ein guter Wärmespeicher ist, noch 15’- 20’ außerhalb der Glut nachbacken lassen. Vielleicht schaffen wir dann auch noch eine herrliche Kruste. Nach unserem ersten Freiluftbrot zaubern wir aus der Glut wieder ein nettes Feuerchen und bei einer Flasche Prosecco klingt der Abend in unserer Höhle aus. DAUERREGEN !!!
Strand von Potoki (27.4.14)
Es ist 3:00 morgens und ich erwache durch das laute Prasseln auf unserem Dach. Hört sich an wie sintflutartiger Niederschlag. In der Sekunde bin ich hellwach, was bei mir normalerweise um diese Uhrzeit praktisch unmöglich ist. Mir fällt der Verlauf des Bachbettes ein und vor Allem unser Standplatz. Sollte der Bach durch die Regenfälle wieder mehr Wasser führen, so würde der Kies auf dem wir mit 9t stehen unterspült und wir sinken noch tiefer ein? Auch weiß ich nicht wie sich feiner Kies verhält wenn er durchnässt wird. Wird es insgesamt härter oder weicher. Bei Sand weiß ich es, der wird definitiv härter und kompakter. 3:30 Ich koche den Kaffee auf, den Christine für’s Frühstück schon vorbereitet hat, lausche den Tropfen und schreibe diese Zeilen. Im Moment beruhige ich mich damit, dass es draußen stockdunkel ist und ich warten werde bis es hell wird, um eine Entscheidung zu treffen. 5:00 Die zweite Tasse und immer noch warten. 5:58 es regnet immer noch, aber nicht mehr so heftig - draußen stockdunkel. Wann wird es hier eigentlich hell? Jetzt bin ich richtig müde und gehe wieder ins Bett. Nach dem Frühstück, kleine Regenpause, muss ich es wissen. Ich starte IWI und er gräbt sich mit Eleganz aus dem tiefen feuchten Kies - kein Problem also. Jetzt weiß ich, dass auch feiner Kies im nassen Zustand kompakter wird.
Wir gehen Holz sammeln, was sich angesichts der schweren Regenfälle von gestern Nacht, als noch schwieriger gestaltet als Tags zuvor. Es gibt definitiv nur mehr nasses Holz. Tiefer im Wald werden wir dann fündig und mit meinem Abschleppseil binde ich einige größere Äste zusammen und schleife sie zu unserer Höhle, in der Hoffnung, dass sie dort noch ein wenig auftrocknen. Seit nunmehr 2 Wochen möchte ich meine neue Angel, die ich von meinen Kindern zum Geburtstag bekommen habe, ausprobieren. Heute ist es nun so weit. Da ich völliger Neuling bin, montiere ich erst die Rolle an der Angelrute. In der passenden Literatur, die ich auch dazu bekommen habe, mache ich mich schlau. Haken, Posen (Schwimmer) und Knoten (die haben’s in sich), aber auch Vorfach, Bleigewichte finden meine Beachtung. Diese Liste ließe sich endlos fortsetzen. Angeln wurde, scheint’s, zur Wissenschaft erhoben. Ich entscheide mich für eine Standardvariante, Christine macht mir ein wenig festen Brotteig und schon sitze ich, noch etwas unbeholfen auf einem Felsen und versuche mein Glück.
Doch leider hat es sich nicht eingestellt, so dass ich nach 2 Stunden w.o. gebe. Leicht durchgefroren durch den starken Wind trete ich den Heimweg an. Die hohen Wellen und das aufgewühlte Meer waren meinem Erstversuch sicher auch nicht dienlich. Christine hat inzwischen aus dem feuchten Holz Feuer gemacht. Allerdings haben wir heute für unseren 2. Brotbackversuch deutlich weniger Glut als gestern. Heute vorsichtiger als gestern, kontrolliere ich den Fortschritt, durch mehrmaliges vorsichtiges Anheben des mit Glut beschickten Deckels. Was mir prompt eine kleine Schelte einbringt, Christine hat Angst dass der Teig nicht aufgeht. Nach 30’ - herrlich goldgelbe Farbe, dann 15’ neben der Glut rasten lassen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen - ein perfektes Sonnenblumenkernbrot.
Ja jetzt wissen wir wie’s geht. Da kein Fisch angebissen hat, gibt es warmes Brot mit Prosciutto und Käse. Auch sehr schmackhaft, besonders bei einem schönen Lagerfeuer. Natürlich darf auch die Unterstützung einer bekannten Brauerei in Salzburg nicht fehlen.
Strand von Potoki (28.4.14)
Heute morgen, wir trauen unseren Augen nicht, fast wolkenloser Himmel, Sonnenaufgang. Das hebt die Laune, doch leider zu Mittag regnet es schon wieder leicht.
Es ist heute unser letzter Tag in der Bucht, morgen wollen wir zu den Meteora Klöstern aufbrechen und dann geht es langsam wieder heimwärts. Vormittag versuche ich den Fensterheber der Fahrertür zu reparieren, was mir im Prinzip auch gelingt, doch ist ein kleines Halteelement aus Plastik gebrochen, ja das muss ich wohl zu Hause bestellen und einbauen. Nun fängt es wieder stärker an zu regnen und wir entscheiden abzuhauen. Den steilen Weg hinauf und über die Westküste nach und durch Volos, über Larisa bis Trikala auf einer schnurgeraden Straße durch eine öde Gegend.
Kalampake - Richtung Meteora (29.4.14)
Kurz vor Meteora, in Kalampaka, fahren wir zur Taverna “Arsenis”(vom Schulz empfohlen). Essen einfach, aber gut, von Muttern gekocht. Der Wirt, ein schmuddeliger Grieche, der mir von Anfang an unsympathisch war, schon weil er uns mit Chico nicht ins Lokal ließ, der aber im Laufe des Abends dazu gewonnen hat, aber trotzdem nicht mein Freund wurde. Er sprach unheimlich viel, wiederholte jeden Halbsatz in schlechtem Englisch, aber dank einem sehr netten holländischen Pärchen, wurde es trotzdem noch ein gemütlicher Abend.
Meteora - Kastraki - Ioannina (30.4.14)
Am Morgen auf zu den Klöstern von Meteora - Sonnenschein und ein schönes Licht zum Photographieren, haben uns für die öde Anfahrt mehr als entschädigt.
Die bizarren Konglomeratfelsen, auf denen die Klöster erbaut wurden gaben eine bezaubernde Kulisse ab.
Insgesamt gibt es 6 Klöster, die man besuchen kann, davon hatte eines geschlossen, die restlichen haben wir, mit teilweise langen Fußmärschen, erklommen. Doch der Reihe nach. Agia Triada: Ein nicht unerheblicher Fußmarsch, aber es lohnt allemal.
Roussanou: Ein russisches Nonnenkloster, sehr lieblich und bei weitem nicht so überladen. Der Zugang ist ein langer Waldweg - Chico freut sich.
Varlaam: Kurzer Zugang, daher wieder sehr gut besucht.
Agios Nikolaos Anapafsas: Hat den längsten und schwierigsten Anstieg, daher sind wir fast alleine. Das schlichteste, aber meiner Meinung nach fast das bestechendste Kloster, eben durch die Einfachheit.
Alles in Allem ein äußerst beeindruckender Tag.
Abfahrt nach Kastraki, dort haben wir Riesensouvlaki bei einem entzückenden Wirten gegessen. Weiterfahrt nach Ioannina, was wesentlich größer ist als erwartet.
Wir parken in der Nähe des Kastells auf einem an sich gebührenpflichtigen Parkplatz, doch in den beiden Kassenhäuschen ist keine Menschenseele zu sehen und die Schranken sind offen. Hinter den alten Stadtmauern liegt, nicht wie erwartet, sprühendes Altstadt-Gewurl mit Tavernen und Geschäften, sondern lediglich heruntergekommene Wohnhäuser. Mit 1,5 Mio. € EU Förderung wurde die Moschee von Ali Pasha und einige andere Reste aus der türkischen Belagerungszeit restauriert, haben aber allesamt leider geschlossen - gut es ist schon 17:30 ?!
Eine wirklich gewaltige tiefschwarze Wolkenfront zieht auf, also machen wir, dass wir wieder zurück zum IWI kommen. Nach einem guten Cappuccino unter der Heizlampe kommt sogar die Sonne hervor. Wir schlendern, trotz Christines Müdigkeit, noch ein wenig durch die engen Gassen außerhalb der Stadtmauer.
Der Charakter erinnert eher an eine schlechte Gegend von Istambul - alles halbverfallen und gammelig.
Zurück beim WoMo, erspähe ich, dass beim beim anderen Kassenhäuschen jemand drinnen sitzt. Ich sehe die Frau natürlich nicht und hatte vor, rasch beim unbesetzten Eingang, rauszufahren. Doch wie ein Wiesel kommt sie angerannt und fordert unfreundlich 5€ ein. Um nicht als unhöflicher Österreicher zu wirken entrichte ich den Obolus und fahre auf die andere Seite des Sees, an dem Ioannina liegt, um einen ruhigen Platz zum Schlafen zu finden, was auch gelingt. Direkt am See und völlig alleine mit ein paar Reihern.
Ioannina (1.5.14)
Ein wunderschöner Morgen am See. Wir wollen nicht nochmal durch Ioannina fahren, daher umrunden wir den See weiter und dann schnurstracks auf die Autobahn. Christine legt noch einen “Kringel” ein. in Igoumenitsa quälen wir uns wieder durch die Baustelle zu unserem ersten Standplatz. Es ist kühl, so dass wir zwar draußen grillen, aber drinnen essen. Der 3. Tag ohne Regen. Die Nacht ist sternenklar.
Igoumenitsa (2.5.14)
Heute morgen Regen, was sonst. Gemütlich frühstücken und zurück ins Bett. Gegen Mittag wird’s dann freundlicher. Nachmittag wollen wir dann in die Stadt fahren, ein wenig bummeln und dann gleich am Hafen übernachten, da die Fähre schon um 7:00 in der Früh ablegen soll. Gesagt, getan, fahren wir in die Stadt und parken im Zentrum. Von dort gehen wir zu Fuß zum neuen Hafen und suchen das griechische Reisebüro, um die Fähre für den Sommer zu buchen, doch es hat leider geschlossen - naja 1. Mai. Dieses kommunistische Relikt gibt es scheinbar wirklich überall in Europa. Gemütlich gehen wir essen und parken uns gleich beim neuen Hafen ein, wo morgen die Fähre geht. Dort treffe ich auch wieder das holländische Pärchen von Meteora.
Was auffällt, ist eine große Anzahl von Angehörigen einer Minderheit, die man heute nicht mehr bei ihrem Namen nennen darf. Zig…. davon lungern am Boden, breiten dort ihr Essen aus und haben eine Schar ungepflegter Hunde bei sich, die sich durch lautes Gebelle und aggressives Verhalten auszeichnen. Das alles in einem neu errichteten, gepflegten Terminal mit Restaurants und Bars. ( Die EU Subvention beträgt ausgeschilderte 13 Mio €).
Die Angehörigen einer anderen Rasse aus dem afrikanischen Raum, vor der gewarnt wird, weil sie immer wieder versuchen illegal nach Italien einzureisen (indem sie sich in Wohnmobilen verstecken, oder sich unter LKW’s festbinden), fehlen gänzlich. Die Nacht wird für uns sehr kurz, da das permanente Hundegebell bis 4:00 morgens anhält.
Fähre zurück (3.5.14)
Um 5:30 läutet der Wecker, kurz Kaffee gekocht, fahren wir zum Zoll und weiter zur Mole. 8:00: wir sind auf der Fähre und legen ab - eine Stunde zu spät.