Gr, Tr & Zypern 2023
GRIECHENLAND
14.4. Aspang
Morgens fahren wir bei leichtem Schneefall in Aspang weg. Auf der Pack dann dichtes Schneetreiben.
Im 3-Ländereck treffen wir Renate und Wolfgang. Renate hat uns wieder, wie schon in Jordanien, einen persönlichen Reiseführer für Zypern zusammengestellt - ur-lieb !!!
Gemeinsam fahren wir wieder zum Camping Fusina.
Direkt daneben geht dann morgen die Fähre weg. Ein nettes Abendessen mit gutem Rotwein rundet den ersten Tag ab.
15.4. Venedig
Es dauert etwa 3 Stunden bis wir auf der Fähre sind. Wir treffen noch ein deutsches Paar mit einem schönen Rundhauber. Die Asterion II kennen wir schon, mit ihr fuhren wir im Herbst 22 nach Patras.
Die Überfahrt war unspektakulär.
16.4. Fähre
Ab Bari fahren wir in eine riesige Regenfront, die sich, wie wir im Fernsehen erkennen, über große Teile Nordgriechenlands erstreckt, was bedeutet, dass wir die nächsten Tage mit Regen rechnen müssen.
Ankunft in Igoumenitsa um 21:30 - wir suchen uns noch ein nettes Plätzchen an der Drepano Beach zum Übernachten.
17.4. Igoumenitsa - Vergina
Ein Strand bei Regen ist nie wirklich einladend. Es wurde hier einiges renoviert: neue Duschen und Bänke.
2 freundliche Polizisten machen uns höflich darauf aufmerksam, dass wir hier nicht übernachten dürfen und fahren weiter.
Eine steile Bergautobahn mit unendlich vielen Tunneln führt uns nach Vergina. Dort befindet sich das Grab von Philipp II - dem Vater von Alexander dem Großen.
Ich muss sagen - sehr beeindruckend. Die Grabbeigaben sind der Hammer.
Das Palastgrab ist eine der größten Grabstätten der Welt, die unberaubt und praktisch unversehrt in den 70er Jahren entdeckt wurde. Philipp II war im 4. Jhdt v. Ch. König von Mazedonien.
Abends gehen wir noch gemütlich essen - tja und dann beginnt es wieder zu regnen.
Wir übernachten auf einem Stellplatz in Vergina.
18.4. Alexandroupolis
Trüb und feucht beginnt der Tag. Heutiges Ziel ist Alexandroupolis - die letzte Stadt in Griechenland. Wir erreichen es im strömenden Regen.
Der Campingplatz wirkt eher bescheiden, das Restaurant öffnet erst Anfang Mai.
Nebenan liegt ein gutes Lokal, in dem wir fein essen können.
Gegen Abend wird das Wetter etwas besser - aber die Prognosen sind traurig.
TÜRKEI
19.4. Grenze - Gelibolu - Çanakkale-1915-Brücke - Dardanos
Bin jetzt seit 0430 munter - 0615 die Dämmerung setzt ein.
Wir haben gestern angedacht auf direktem Weg nach Kappadokien zu fahren, aber die Wetterprognosen sind derart bescheiden, so dass wir vielleicht doch weiter südlich über Pamukkale reisen werden.
Ich bin schon auf die Einreise in die Türkei gespannt, denn standardmäßig erhält man mit dem eigenen Fahrzeug nur die Genehmigung für 30 Tage, wir würden aber 90 benötigen.
Die Formalitäten waren völlig problemlos, wir haben Aufenthalt für 90 Tage bekommen.
In Gelibolu versuchen wir erst einmal eine Autobahnvignette zu ergattern. Die Stadt ist eine einzige riesige Baustelle - dank eines freundlichen jungen Mannes, der nach unserem Begehr fragt, können wir direkt durch die Baustelle fahren, indem er die Absperrungen für uns entfernt.
Alles nur Schlamm und Lehm. Beim Kauf der Vignette hilft uns wieder ein netter Türke weiter - er spricht gut deutsch. Man muss nämlich einen gewissen Betrag im Vorhinein aufladen, wir haben natürlich keine Ahnung wieviel. Also erklären wir ihm etwa unsere Route und er verklickert es der Beamtin, die weder deutsch noch englisch spricht. Problem gelöst!
Die ist ein Phänomen, das uns durch die ganze Türkei begleitet. Nicht einmal die Jugend kann Englisch, nämlich gar nicht - kein Wort! (laut Aussage unserer türkischen Assistentin, lernen die Jugendlichen dies erst auf der höheren Schule).
Wir erreichen Asien über die Çanakkale-1915-Brücke (türkisch 1915 Çanakkale Köprüsü). Gemessen an ihrer Spannweite von 2023 Metern ist sie die längste Hängebrücke der Welt.
Auf der Suche nach einem CP sind wir bei einem tollen Restaurant, direkt an den Dardanellen vorbeigekommen - da können wir nicht widerstehen. Hervorragendes Essen, toller Blick und auch gleich dort übernachtet.
20.4. Kapez - Bergama - Ortaköy
Am Vormittag, auf der Suche nach einer Vodfone SIM-Karte in Kapez, scheitern wir am Ramadan-Ende: Alles geschlossen. Auf dem Rückweg zum IWI bemerke ich, dass ein Spanngurt beim Motorrad gerissen ist und das Hinterrad aus der Schiene gesprungen ist - da war wohl eine Bodenwelle zu heftig.
Pergamon sehen - leider nicht. Die Zufahrt, eine alte Steinbrücke, ist viel zu schmal. Der Weg durch die Stadt - der reine Wahnsinn. Durch den "Bayram" ist die ganze Stadt in Aufruhr - es gibt einfach kein Weiterkommen, geschweige denn einen Parkplatz. Wir werden es am Rückweg nochmals probieren.
Die Zufahrt zu einem Restaurant in den Bergen über eine Brücke - leider auch nicht. Höhe 3,20m.
Also weiter in die Berge, bei Ortaköy finden wir ein nettes Restaurant (Yunus Park) mit Stellplatz. 😁👍
Denkste: Nach dem wir eine halbe Stunde mit Missachtung bestraft wurden, waren wir doch sehr verwundert. Alle Tische waren schön eingedeckt, aber wir wurden ignoriert. Auf die Frage nach Bier, ernten wir nur Verachtung - „Wir sind ein streng gläubiges Lokal und haben daher keinen Alkohol". Ich denke damit haben wir es uns verscherzt. 😭
Der Grund: Nach einem Gespräch mit einem Gast, erfuhren wir, dass wegen des Ramadan-Endes alles reserviert war.
Wir waren offensichtlich als „Ungläubige“ hier nicht willkommen. Würden wir in Österreich so mit Gästen umgehen, hätten wir die Gleichstellungskommission am Hals. Unsere Kinder bekommen im Kindergarten keine Schnitzel mehr, weil man dies den Muslimen nicht zumuten kann. 😪
PS: Ich muss allerdings erwähnen, dass dies das einzige Mal auf unserer ganzen Reise war, dass wir Unfreundlichkeit erlebt haben.
Naja, so haben wir es uns im IWI gemütlich gemacht, Bier getrunken - Christine hat eine Suppe zubereitet, ein wenig Speck und guter Käse haben den Abend gerettet.
21.4. Pamukkale
Endlich eine SIM- Karte bekommen. Auch hier sind wegen des Bayram die meisten Geschäfte geschlossen.
Ankunft in Pamukkale auf einem CP, direkt unter den Sinterterrassen. Bei näherer Betrachtung erweisen sich die Sanitäranlagen als unbrauchbar. Das Restaurant, in dem wir abends essen, entpuppt sich auch als sehr bescheiden. Das einzig Gute ist das Efes Bier.
Der Kellner kommt zum Tisch, nachdem wir ihm zuvor eine Schachtel Gauloises geschenkt haben, greift nach meinen Zigaretten, nimmt sich eine und geht wieder. Ich habe das in dem Moment nicht geschnallt und daher auch nicht reagiert.
Wir zahlen und brechen frühmorgens auf.
22.4. Pamukkale - Hierapolis - Antalya
Heute morgen machen wir uns zeitig auf den Weg zu den Ruinen von Hierapolis und den Sinterterassen von Pamukkale.
Erstaunlich ist auch, dass die Sinterterassen mitlerweile wieder weiß sind (Dank dem enormen Druck der UNESCO), enttäuschend hingegen die Tatsache, dass die Becken trocken sind - sie werden nur mehr alternierend tageweise geflutet. Das meiste Wasser geht nach wie vor in diverse Hotels.
Lediglich einige Becken für die Touristen sind gefüllt und dürfen auch benutzt werden.
Das antike Bad ist immer noch in Betrieb - dort habe ich schon vor mittlerweile 55 Jahren gebadet. Damals waren alle Terassen gefüllt und wunderschön.
Der Massentourismus fordert, wie überall seinen Tribut.
Hierapolis („Heilige Stadt“) - eine antike griechische Stadt, die schon im Altertum berühmt war für die warmen Quellen, deren Wasser unterhalb der Stadt die weißen Kalksinterterrassen von Pamukkale entstehen ließ.
Die Ausdehnung der Stadt ist mehr als beeindruckend - das Odeon ist das schönste, das ich bisher gesehen habe.
Als wir gegen Mittag das Areal verlassen, gibt es einen kilometerlangen Stau auf der Zufahrt: Jetzt kommen die Massen.
Nachdem der geplante Stellplatz an Hafen überfüllt war (die letzten 100 m sehr steil und eng), haben wir außerhalb von Antalya ein nettes Plätzchen gefunden, wo wir übernachten.
Schräg gegenüber in einem kleinen Fischlokal können wir gut essen und - wir werden mit Livemusik beglückt. Zuerst war ich sehr skeptisch, aber der junge Singer-Songwriter trug seine Balladen vor und spielte zuletzt noch "Bella Ciao", das Lied aus dem Film Casa de Babel.
In Summe ein gemütlicher Abend.
23.4. Nähe Antalya - Panne 1
Auf der Fahrt von Antalya nach Alanya reißt bei Wolfgangs Bremach der Keilriemen. Zuerst versuchen wir das Problem selbst zu lösen, nachdem man den kompletten Kühler ausbauen muss, um zum Keilriemenspanner zu kommen, geben wir w.o.
Über den ÖAMTC organisieren Renate & Wolfgang einen lokalen Hilfsdienst.
Auf diesen warten wir jetzt mittlerweile schon seit einer Stunde.
Der ÖAMTC ruft uns an: Ja leider, wegen des Bayrams ist kein Mechaniker aufzutreiben. Man werde uns daher in eine Werkstatt abschleppen.
Die Nacht verbringen wir dann bei Iveco am bewachten Parkplatz - bewacht von „Jerkan“.
24.4. Antalya - Alanya - Gazipasa
Heute schlängeln wir uns der Küste entlang. Zwischen Antalya und Alanya stehen fast ohne Unterbrechung nur hässliche und teils extrem geschmacklose Hotelburgen. Nix wie durch.
In den Bergen finden wir dann bei Gazipasa ein Restaurant mit gutem Essen, wo wir dann auch gleich übernachten.
25.4. Anamur - Mamurek Kalesi - Tasuçu
In Anamur besuchen wir das antike „Anamurion“, dessen Ausdehnung uns beeindruckt hat.
Ich probiere heute das erst mal meine neue Drohne aus.
Von R&W erfahren wir, dass es in der Nähe noch eine alte Kreuzfahrerburg gibt - also gehen wir online auf die Suche und werden fündig.
„Mamurek Kalesi“ - gut restauriert und imposant, direkt an Meer gelegen.
Von dort geht es über sehr steile Bergstraßen, daher eher langsam, in Richtung Tasuçu.
Kurz davor steuern wir einen CP an, den unsere Freude von früheren Reisen kennen.
Camping Akcakil.
26.4. CP Akcakil Tasuçu
Bei strahlendem Sonnenschein erwachen wir.
Heute ist Waschtag.
Wir bleiben erst einmal 2 Tage hier zur Entspannung, Wäsche waschen usw.
Unweit von hier, in Tasuçu, geht dann unsere Fähre nach Zypern.
Wir richten unser mobiles Büro ein und genießen den strahlenden Sonnenschein und vor allem die Ruhe.
Ich teste in Ruhe meine neue Drohne.
Beim Versuch aus unserem IWI einen "Offroad-Reise-Schlafwagen" zu machen, scheitere ich am Wind.
27.4. CP Akcakil - Tasuçu
Heute ist es windstill und die Beklebung gelingt. Ich habe mir Aufkleber von dem Symbol der int. Schlafwagengesellschaft anfertigen lassen. „International Wagons Lits“ - schließlich ist IWI ja auch ein Schlafwagen.
In Tasuçu erstehen wir die Fährentickets für Zypern. Für heute leider keinen Platz mehr bekommen, aber am Sonntag fahren wir. Ahoi!
Das Restaurant hier hat zwar offen, aber ein eher nur kleines Angebot - ok, wir sind die einzigen Gäste. Das Beste sind die Finger-Chips (Pommes). Die kalten Vorspeisen und Salate sind ganz gut, jedoch die Hauptgerichte eher bescheiden.
28.4. CP Akcakil - Tasuçu
In der Nacht gab es ein schweres Gewitter mit sintflutartigen Niederschlägen. Ich dachte schon iWI wird zur Arche Noah - langsam kommen wir ja in die Gegend, wo das damals stattgefunden haben soll.
Ich denke wir werden heute einmal selber kochen.
Falsch gedacht - Ausflug nach Tasucu - Lebensmittel bunkern und gut essen gehen. Zur Abwechslung einmal Maki.
29.4. CP Akcakil - Tasuçu
Heute morgen weniger Wolken, dafür stürmischer böiger Nordwind und zu kühl für meinen Geschmack.
Tagsüber wird es dann doch noch sonnig und warm. Wir brunchen ausgiebig, weil wir endlich wieder mit Marmelade frühstücken wollen. Renate geht sogar schwimmen.
30.4. CP Akcakil - Tasuçu - Fähre
Wieder schönes Wetter.
Am frühen Nachmittag fahren wir nach Tasucu, holen die Tickets und gehen essen.
Die Zeit danach verbringen wir mit dösen und lesen - wir können erst gegen 2100 in den Hafen.
Wie ich dem Reiseführer entnehme, herrscht in Zypern strenges Rauchverbot - viel strenger als bei uns. Sogar beim Autofahren gilt es und im Freien gibt es angeblich ausgewiesene Raucherzonen. Schau ma mal, ob das wirklich so genau gehandhabt wird.
„Via Mare“ - unser Seelenverkäufer bringt uns hoffentlich heil nach Kyrenia.
Von 2330 Abfahrt sind wir weit entfernt. Die Einschiffung geht extrem langsam vor sich. Ich vermute dies sei der lokalen Mentalität geschuldet - doch weit gefehlt. Renate geht so gegen 0100 nachschauen und findet den Schiffsbauch leer vor.
Es gibt im Bauch einen Lift, der sehr behäbig jedes Fahrzeug eine Etage höher bringt. Als wir an der Reihe sind, werden wir gemeinsam mit dem Bremi hochbefördert. Für mich ist das eine Novität.
Dann erfahren wir noch, dass wir im IWI schlafen dürfen, wir hatten nämlich keine Kabine mehr bekommen, R&W schon.
Die Überfahrt verläuft gut, bis auf einen PKW neben uns, dessen Alarm alle paar Minuten losgeht. Irgendwann schlafen wir dann aber trotzdem ein.
ZYPERN
1.5. Kyrenia (Girne) - Bellapais
Zypern empfängt uns gebührend - mit blauem Himmel und angenehmen Temperaturen. R&W stoßen zu uns - ihre Kabine war eher versifft und der Kaffee an Bord untrinkbar. Wir eröffnen unsere Nespresso-Bar. Neben uns steht ein nettes Paar, das ebenfalls im Auto genächtigt hat. Wir bieten ihnen auch Kaffee an, was sie dankbar annehmen. Sie kommt aus Teheran, er, so denke ich, ist Zypriote. Wir kommen ein wenig ins Plaudern und erhalten prompt eine Einladung von den Beiden.
Einreise Zypern Nord:
Die große grüne Versicherungskarte incl. Türkei gilt im Nordteil nicht - also müssen wir extra zahlen. CRY gilt nur für den griechischen Teil.
Die Zollformalitäten dauern ca. 4 Stunden. Alle sind sehr freundlich, aber die ausufernde Bürokratie ist gewaltig. Schließlich erfahren wir, dass wir für das Motorrad im Nachhinein noch ein Fährticket lösen müssen und natürlich auch eine Versicherung.
Bellapais:
Die Abtei aus dem 13. Jhdt ist noch zum Teil erhalten, sie liegt auf einem Hügel oberhalb von Kyrenia mit einem fulminantem Blick auf die Stadt. Berühmt ist der „Baum des Müßiggangs“ - wer in seinem Schatten sitzt wird unfähig zu ernster Arbeit, das kommt uns natürlich sehr entgegen.
Die Abtei wurde um 1198 von aus Jerusalem vor Saladin geflüchteten Augustiner-Chorherren gegründet. König Hugo I. (1195–1218) aus dem Haus Lusignan beschenkte das Kloster mit Ländereien. Die Abtei nahm nach 1206 die Gebräuche der Prämonstratenser-Chorherren an. In dieser Zeit entstand auch die Klosterkirche unter König Hugo III. (1267–1284). Im 14. Jahrhundert entstanden die restlichen Gebäude. Der Abt wurde mit einigen Rechten ausgestattet, wie der Infulierung, dem Tragen der Bischofsmitra bei Gottesdiensten, oder dem Recht, Schwert und goldene Sporen außerhalb des Klosters zu tragen.
Das Kloster erwarb in der Folgezeit großen Reichtum. Im 16. Jahrhundert setzte jedoch ein allgemeiner Niedergang der Klosterdisziplin ein. Große Gelage, Frauen und daraus resultierend jede Menge Kinder. Für die so entstandenen Familien wurden außerhalb der Abtei Häuser gebaut - so entstand der Ort Bellapais. Der Vatikan bekam Wind von dem bunten Treiben und löste die Abtei auf.
Wir essen in einem Restaurant ein „Vorspeisen - Meze“ (üppige Variationen von Verschiedenem) mit großartigem Blick auf die Stadt. Danach besichtigen wir die Abtei, oder das was von ihr noch übrig ist.
Im Zentrum von Kyrenia kennt Wolfgang einen Parkplatz nahe dem alten Hafen, auf dem wir auch übernachten können. Abends besichtigen noch das Kastell.
Abendessen dann mit Blick über den Hafen und gutem geschmortem Lamm (Ofto Kleftiko).
Ein Grappa an der Stoßstangen-Bar darf danach nicht fehlen.
2.5. Salamis
Wieder ein herrlicher Morgen. Sim Karte für Zypern gekauft. Die türkische Karte funktioniert im türkischen Teil Zyperns nicht. Der Norden ist ja defacto ein eigenes Land, zumindest aus türkischer Sicht, ich denke nur 2 Länder weltweit haben es anerkannt.
Frühstück mit Bacon & Eggs auf Toast mit frischem Orangensaft und schnellem WiFi.
Seit dem 11. Jahrhundert v. Chr. hatte Salamis die Führungsrolle unter den zypriotischen Stadtkönigtümern inne. Salamis war ein eisenzeitliches Stadtkönigreich und eine antike Stadt an der Mündung des Pediaios etwa 6 km nördlich des heutigen Famagusta. Handelsbeziehungen zeigen die Einflüsse der Hochkulturen Kleinasiens, des Vorderen Orients und Ägyptens.
Ab 54 v. Chr. wird Zypern vorläufig, ab 31 v. Chr. endgültig römische Kolonie. Ca. 45–47 n. Chr. wird Salamis während der ersten Missionsreise von Paulus und Barnabas vom Christentum erreicht, wobei die Missionare sich an die dortige jüdische Gemeinde wandten.
Gymnasium
Der mythische Gründer von Salamis war Teukros, Sohn des Telamon, des Königs der gleichnamigen griechischen Insel Salamis. Er soll nach der Zerstörung Trojas auf Zypern gelandet sein, dort Zeus einen Tempel errichtet und Eune, die Tochter des Kinyras, geheiratet haben. Sein Schwiegervater, Kinyras, war – infolge einer Inzestverbindung mit seiner eigenen Tochter Smyrna (Myrrha), Eunes Schwester – der Vater des Adonis.
Teukros gründete auf Zypern eine Stadt, die er nach seiner Heimatinsel Salamis nannte.
Latrine
Langen Räume mit steinernen oder hölzernen Sitzbänken an der Wand über einem Abwasserkanal. Die Löcher in den Bänken waren rund, mit einem schmalen Schlitz zur Vorderseite hin, so dass eine Art Schlüssellochform entstand. Die Schlitze waren wohl dazu da, sich mit einem an einem Stock befestigten Schwamm (das Xylospongium) zu reinigen. Schmale Rinnen liefen für gewöhnlich parallel zu den Bänken am Boden entlang: Die Experten nehmen an, dass hier die Benutzer ihre Schwämme in Wasser auswuschen. Es gibt zwar keinerlei Hinweise auf Trennwände zwischen den Sitzen, aber die langen Gewänder der Römer und die Tatsache, dass es nur wenige Fenster gab, sorgten wohl für ein gewisses Maß an Privatsphäre.
Thermen
Während des 1. Jahrhunderts n. Chr. erlangte das Baden in öffentlichen Bädern eine hohe Bedeutung als sozialer Mittelpunkt des Lebens und fest zum Tagesablauf gehörendes Ritual. Die Thermen waren Orte der Kommunikation und des Zeitvertreibes: Hier traf man sich, entspannte sich von der Hektik der Stadt und vom Stress des Tages. Thermen boten zahlreiche Dienstleistungen, wie etwa Massagen, Gymnastikübungen, Maniküre und Schönheitspflege, aber auch Sex. Beheizt wurden die Thermen durch das Hypokaustum, ein unter dem Fußboden und in den Wänden befindliches Netz von Leitungen für erhitzte Luft, das von Sklaven befeuert wurde.
Theater
Die Nacht verbringen wir auf einem Picknick-Platz ganz in der Nähe. Als wir ankommen, veranstaltet dort eine persische Großfamilie aus Teheran ein gemeinsames Abendessen. Wir kommen ein wenig ins Gespräch - abends sind wir dann alleine.
3.5. Barnabas Kloster - Famagusta
St. Barnabas Kloster:
Barnabas war ein Apostel des Urchristentums, der jedoch nicht zum innersten Kreis der „Zwölf“ gehörte, den Jesus von Nazaret zu Lebzeiten um sich gebildet hatte. Der Apostelgeschichte zufolge stammte er aus der jüdischen Diasporagemeinde auf Zypern und gehörte dem priesterlichen israelitischen Stamm der Leviten an. Barnabas gehört zu den Gründungsgestalten und Führern der christlichen Gemeinde von Antiochien und gilt als Lehrer des Paulus von Tarsus. Unbestritten war Barnabas einer der führenden frühchristlichen Missionare. Barnabas soll als Märtyrer auf Zypern gestorben sein, wo er als Nationalheiliger gilt.
Der Bremi wird abgeschleppt. Die erste Werkstadt scheint eher ratlos, also fahren wir zur nächsten. Diese sieht auf den ersten Blick noch weniger vertrauenswürdig aus und noch dazu spricht hier keiner auch nur ein Wort deutsch oder englisch. Also helfen wir uns mit einer Übersetzungs-App.
Gut, heute passiert ohnehin nichts mehr, also fahren wir mit dem IWI in die Stadt.
Famagusta:
Auf der Fahrt nach Famagusta hat Wolfgang eine Panne - der Bremi springt einfach nicht mehr an. Wolfgang vermutet die Dieselpumpe oder die Einspritzpumpe als Verursacher.
Die Altstadt von Famagusta wirkt wie ein großes Freilichtmuseum.
Eine der modernsten Wehranlagen der damaligen Zeit mit seinen 4 Bastionen. Sowie angeblichen 365 Kirchen - für jedem Tag im Jahr eine.
Die große gotische St. Nicholas Kathedrale wurde natürlich zu einer Moschee umgebaut, der „Lala Pasa Mustafa Moschee“.
Von der St. Georgs Kirche der Genueser steht nur mehr der Rest einer Seite , sie wirkt recht malerisch.
4.5. Famagusta - Varosha
Am Morgen fahren wir wieder in die Altstadt, um die Besichtigung fortzusetzen.
Wir starten bei der
„Canbulat Bastion“, benannt nach einem der tapfersten türkischen Kriegern im Kampf gegen die Venezianer.
Die „Ravelin Bastion“ ist leider heute geschlossen. Schließlich landen wir beim „Othello Tower“ - hier sollen sich die Ereignisse aus Shakespeare‘s Drama abgespielt haben - der Legende nach.
Schließlich finden wir auch noch die geschichtlich interessante Doppelkirche: direkt aneinander gebaute Kirchen der eigentlich verfeindeten Templer und der Hospitalliter (hervorgegangen aus den Johannitern).
Auch die „Peter & Paul Kirche“ wurde zur Moschee verwandelt, aber auch lange Zeit als Munitionsdepot verwendet.
Zu Mittag fahren wir mit dem Taxi in das Palm Beach Hotel, die beste Adresse in Famagusta. Aber nicht nur wegen des guten Essens, sondern vor allem wegen seiner Lage. Es ist genau an der Grenze zu der Geisterstadt Varosha.
Varosha
Von hier aus kann man die zerschossenen Hotels und Häuser sehen. Varosha ist seit der Invasion der Türken in Zypern 1974 eine tote Stadt. Damals wurde sie fluchtartig verlassen, danach absolutes Sperrgebiet. Die Türken versuchten die Stadt als Faustpfand gegen die Griechen zu verwenden, aber daraus wurde nichts. Wolfgang, derr ein paar Jahre später bei den UNO Truppen vor Ort war, erzählt uns, dass sie damals u.A. den Auftrag hatten Wohnungen und Hotelzimmer zu versiegeln, um weiteren Plünderungen vorzubeugen. Touristen ließen sogar ihre Pässe und all ihr Hab und Gut zurück. In den Geschäften standen noch angekleidete Schaufensterpuppen, aber damals wuchsen schon teilweise Bäume aus dem Asphalt der Straßen.
Seit nunmehr fast 50 Jahren ist es eine Geisterstadt, die ausser den Militärs niemand betreten durfte.
Wir erfuhren, dass man mittlerweile nach Varosha rein darf, was wir sofort ausnützen. Wir mieten ein Rentnermobil (ein größeres Golfwagerl) und fahren durch Teile der Stadt.
Eine zugleich beeindruckende, wie auch bedrückende Erfahrung.
Als wir in die Werkstattstrasse zurückkommen ist gerade ein Fahrzeugelektriker am Werk. Nach ca. einer Stunde hat er das Problem behoben - der Bremi läuft wieder.
Darauf müssen wir natürlich anstoßen.
5.5. Einreise Süd-Zypern - Governor's Beach
Heute wollen wir in den griechischen Teil der Insel übersetzen. Die Grenzkontrollen gestalteten sich als äußerst schwierig und langwierig. Händisch wurden von der Zollbeamtin viele Formulare ausgefüllt, alle Ausweise und Fahrzeugpapiere kopiert. Sogar Fragen nach den Vornamen der Eltern wurden gestellt. Motor- und Fahrgestellnummern kontrolliert und mit den Papieren verglichen.
Man stelle sich das bildlich vor: Wir reisen als EU Bürger mit in der EU zugelassenen Fahrzeugen in die EU ein - und dann so ein Theater. Und dann füllen sie dort händisch Formulare mit Blaupapier-Durchschlägen aus. Willkommen im vorigen Jahrhundert.
Danach noch eine penible Durchsuchung unserer Fahrzeuge: Kühlschrank, Gewandboxen und Besteckladen usw.
Zypern - ein tolles EU Mitgliedsland.
Kaum über der Grenze fühlen wir uns wieder wie in Griechenland !!
Wir fahren bis zur Governor‘s Beach, wo R&W seit der UN Zeit Freunde haben. Damals betrieben sie eine kleine Holzhütte als Fischrestaurant - heute ein großes Lokal mit Apartments.
Wir werden freundlichst empfangen und dürfen direkt an den Kreidefelsen unser Lager aufschlagen. Wir bekommen sogar einen Schlüssel für ein kleines Zimmer um dort duschen zu können.
Es ist herrliches Wetter mit 28 Grad und gehen erstmal Schwimmen.
Weiße Felsen mit schwarzem Sandstrand - das hat schon was.
Am Abend sitzen wir alleine im eigentlich geschlossenen Restaurant (ohne Strom) und verzehren Mitgebrachtes. Den Lichtschaslter haben wir nicht entdeckt.
6.5. Governor's Beach
Am Morgen ist es bewölkt, aber kurze Zeit später wieder ein strahlend schön.
Englisches Frühstück und danach der erste Brandy Sour - ja so lässt es sich leben.
Ein ausgiebiger Strandspaziergang - die Saison hat noch nicht begonnen, dementsprechend wenige Leute sind hier.
Abends dann Fisch und Garnelen, die leider schon zu lange eingefroren waren, daher war das Lösen aus der Schale eine Herausforderung und das, was dann übrig blieb, war trocken und zäh - leider kein Highlight.
7.5. Kolossi Castle der Johanniter - Choirokoitia (Neolithische Siedlung) - Zygi
Der Starkregen ist vorüber und jetzt scheint wieder die Sonne.
Wir machen uns auf den Weg zum Kolossi Castle der Johanniter. Sie versuchten nach der Vertreibung aus Jerusalem hier einen Stützpunkt zu errichten. Mit Weinbau, Zuckerrohranbau und der Produktion von Olivenöl fanden sie sie wirtschaftliche Grundlage.
Choirokoitia -Neolithische Siedlung
Zirka 8000 v. Ch. Entstand diese schon damals sozial gestaltete Siedlung mit einer Umfassungsmauer.
Die Bevölkerung lebte von Viehhaltung und Ackerbau (u. a. Weizen und Gerste). Erhalten sind Grundrisse der Umfassungsmauer und von ca. 60 Rundhäusern mit Gräbern unter dem Fußboden. Einige Häuser wurden rekonstruiert.
Schließlich landen wir in Zygi in einem guten Fischlokal, wo wir dann anschließend auch am Strand übernachten.
8.5. Hala Sultan Tekke - Larnaka
Als erstes steht heute die „Hala Sultan Tekke“ auf dem Programm. Sie gilt als das 4. wichtigste Heiligtum der Muslime (nach Mekka, Medina und der Al Aqsa Moschee in Jerusalem). Sie ist eine 1816 gebaute Moschee am gleichnamigen Salzsee.
Als die Araber 647 Zypern eroberten, war auch Hala Sultan dabei, die Tante väterlicherseits des Propheten Mohammed. Diese stürzte im späteren Hala-Sultan-Tekke von ihrem Maultier und verstarb. Sie wurde an Ort und Stelle bestattet und ihr Grab entwickelte sich zu einer Wallfahrtsstätte. 1760 begann Scheich Hassan den Bau einer Moschee. 1816 wurde die Moschee vervollständigt, so dass sich das Grab seitdem in einem Nebenraum des Gebäudes befindet.
Larnaka:
Auf Google Maps suche ich einen Parkplatz der mir groß genug erscheint - und tatsächlich er passt. 2,5€ mit blitzsauberem WC und in guter Lage zum Zentrum. Hier können wir auch übernachten.
Nach meinem Erlebnis in Kreta bin ich ein gebranntes Kind was große Städte anlangt. Da recherchiere ich lieber zwei mal.
Zuerst suchen wir die Lazarus-Kirche auf. Lazarus war hier, nach seiner Wiedererweckung durch Jesus als Bischof tätig.
Das Pierides Museum, eines der bedeutendsten archäologischen Museen Zyperns, ist ein Privatmuseum einer sehr wohlhabenden Familie. Es stellt großartige Artefakte aller Epochen aus.
Das Larnaka Medievel Fort war eine Zeit lang auch UN Stützpunkt der Österreicher.
9.5. Kiti - Pyla - Voroklini
Panagia Angeloktisti:
Schöne Kirche mit einem Mosaik aus dem 9.-10. Jahrhundert und einen schönen begrünten Platz/ kleiner Park um die Kirche. Da eben ein nettes Lokal mit gutem Frühstück.
Im Garten eine 800 Jahre alte Ur-Pistazie.
Die byzantinische Panagia Angeloktisti entstand im 11. Jahrhundert als Kreuzkuppelkirche. In den Bau wurde die erhaltene Apsis einer frühchristlichen Basilika aus dem 5. Jahrhundert einbezogen, in der sich das Marienmosaik aus dem 6. Jahrhundert befindet, das die Heilige Maria als Hodegetria (hodegeter „Wegweiser, Lehrmeister“) zeigt. Diese Basilika wurde um 800 im Zuge der arabischen Invasion Zyperns zerstört.
Pyla:
Ist die letzte noch gemischt-sprachige Gemeinde Zyperns. Hier war unser lieber Wolfgang bei seinem ersten UN Einsatz in Zypern stationiert.
Auf der andern Seite der türkisch Stützpunkt
Im „“Platia Restaurant“ trinken wir erstmal ein kühles Keo und essen zu Mittag - direkt unter dem UN Stützpunkt.
Abends treffen wir Freunde von R&W aus der UN Zeit - sie laden uns zum Essen im Voreas in Voroklini ein. Ein super gemütlicher Abend mit einer unübertroffenen Meze und tollem Wein.
10.5. - 12.5. Governor‘s Beach
Heute noch einmal zur Governor‘s Beach. Nochmal zwei Tage relaxen.
13.5. Kourion - Pissouri Beach
Noch ein ausgiebiges Frühstück, dann verabschieden wir uns von Andreas, Maria und den anderen in der Governor‘s Beach. Nächste Ziel:
Kourion.
Das antike Stadtkönigreich in traumhafter Lage mit Blick über die kilometerlange Bucht, mit seinen riesigen Thermal- und Bäderanlagen beeindrucken uns schon sehr. Schön zu sehen auch die hypokaustischen Heizsysteme und perfekt ausgeklügelte wassergespülte WC‘s.
Westlich von Kurion lag eine Halbinsel, von der Frevler, die den Altar des Apollon berührt hatten, ins Meer geworfen wurden.
Aus Kourion stammt die älteste Inschrift, die den Gott Apollon nennt, der als Hauptgott der Stadt gilt. Sie stammt aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. Dabei verschmolz ein lokaler Gott, der nur als „teo“ erscheint, mit Apollon.
Später fahren wir dann an die Pissouri Beach.
Ein paar Kilometer oberhalb, in Pissouri haben wir einen Tisch im „Bunch of Grapes“ bestellt und essen hervorragend.
Pissouri Beach
14.5. Aphrodite Felsen - Kouklia - Pahos
Wir setzen uns in Richtung Aphrodite Felsen (Petra tou Romiou) in Bewegung. Gut dass wir so früh dran sind - noch keine Autobusse hier, so haben wir die Felsen fast für uns alleine. Der Sage nach muss man als Frau bei den Felsen baden und sie einmal umrunden, um ewige Schönheit und Jugend zu erlangen. Unsere Damen begnügen sich allerdings damit die Zehen ins Wasser zu strecken - naja, schöne Füße sind ja auch was Nettes.
Hesiod berichtete, dass Kronos seinem Vater Uranos die Geschlechtsteile mit einem Sichel abtrennte und diese ins Meer schleuderte. Nachdem sich Blut und Samen im Wasser zu Schaum vermischt hatten, soll daraus Aphrodite entstanden sein. Anschließend wurde sie als Adoptivtochter von Zeus aufgenommen.
Kouklia - das Aphrodite-Heiligtum. Leider ist von der Einstigen Pracht nur mehr wenig erhalten.
Bei dem Ištar-Astarte-Kult, der später durch die Verehrung der griechischen Aphrodite ersetzt wurde, handelte es sich um einen Steinkult: die Göttinnen wurden in Form eines schwarzen kegelförmigen Steins verehrt. Fast 1500 Jahre lang, bis zur Christianisierung Ende des 4. Jahrhunderts n. Chr., war das seit der Gründung des „neuen“ Paphos inzwischen zum reinen Tempelbezirk gewordene Alt-Paphos ununterbrochen Kultstätte und zog Pilger aus dem ganzen Mittelmeerraum an. Zu Ehren der Göttin wurden in jedem Frühjahr die großen Aphrodisien gefeiert. Der non-figurale Stein scheint sogar auf Münzen aus dieser Zeit auf. Er ist zentrales Element der Aphrodite Kults. Lange existierte dieser parallel zum Christentum. Noch im vorigen Jahrhundert kamen junge Frauen hier her um Milchopfer darzubringen, in der Hoffnung schwanger zu werden.
Eine der Aphrodite geweihte Kirche: „Panagia Katholiki/Anaia Aphroditisa“
Bis heute werden hier in Not- und Seuchenzeiten Messen abgehalten. Bei Seuchen und Dürren ist die Kirche von Schnüren umgeben. Der auf dem Heidnischen basierende Brauch, der von der zyprischen Kirche geduldet wird, soll das Sakrale vom Profanen trennen und den bösen Geist vertreiben.
Paphos:
Mit viel Glück ergattern wir noch einen Parkplatz am Hafen, obwohl heute Sonntag ist.
Ein ausgezeichnetes Essen am Hafen, ansonsten ist die Stadt leider sehr touristisch.
Einigen der vorwiegend englischen Besucher mangelt es leider an Benehmen. Sie sitzen total verschwitzt in den Promenadencafes und tragen ihre stark geröteten, tätowierten nackten Oberkörper zur Schau.
Agia Kyriaki Chrysopolitessa
Bei der spätbyzantinische Kreuzkuppelkirche Agia Kyriaki steht ein Säulenstumpf, an dem der Legende nach der Apostel Paulus gefesselt und gegeißelt worden sein soll. Weitere Reste einer Franziskanerkirche aus dem Spätmittelalter und einer Basilika aus frühchristlicher Zeit sind erhalten. Eine Besichtigung des Inneren der Kirche war leider nicht möglich - geschlossen.
Paphos Kastell
15.5. Paphos Archäologie-Park - Königsgräber
Früh morgens besichtigen wir den Archäologie-Park von Paphos. Paleo Paphos war eine große Stadt, die sogar in Bezirke eingeteilt war. Einige Häuser, wie das von Theseus, Orpheus Aion und Dyonisos haben toll erhaltene Bodenmosaike.
Haus des Aion
Haus des Theseus
Haus des Dyonisos
Fränkische Festung Saranda Kolones
Nach einem guten Mittagessen fahren wir weiter zu den Königsgräbern. Eigentlich sind hier keine Könige begraben, sondern wohlhabende Bürger. Die Gräber, in Form von römischen Häusern mit Atrium, sind von Bodenniveau aus in die Tiefe in den Stein gehauen worden. Es gibt aber auch eifacher Felsengräber von den weniger reichen Bewohnern.
16.5. Troodosgebirge - Panagia tou Arakos
Wir verabschieden uns aus Paphos und fahren ins Troodosgebirge. Teils über steile Bergstraßen erklimmen wir die höchsten Erhebungen Zyperns. In Lagoudera besichtigen wir die „Panagia tou Arakos“.
Sie ist eine der Scheunendachkirchen. Sie stammt aus dem späten 12. Jahrhundert und ist Maria, der Mutter Jesu geweiht. Wunderschöne Fresken, die einmalig erhalten sind, geben ein Zeugnis der damaligen Malereikünste.
Als wir ankommen ist gerade eine Gruppe israelischer Archäologen vor Ort, die eine Erlaubnis zum Fotographieren haben. Wir mischen uns unter sie und ergattern so auch einige Photos. Als der anwesende Priester uns allerdings bemerkt untersagt er uns dieses und war zudem nicht sonderlich freundlich. Er wird allerdings kurz darauf angerufen und verlässt die Kirche - diese Chance nutzen wir natürlich.
Die vollständigste mittelbyzantinische Ausmalung auf Zypern. „Da in Konstantinopel selbst keine Gemälde der Zeit erhalten sind, kommt der Betrachter hier so nah wie heute noch möglich an den Hofstil der Hauptstadt, bevor die Kreuzritter sie eroberten.
Die Nacht verbringen wir auf einem angrenzenden Rastplatz, essen gemütlich und der selbst gemachte Brandy Sour darf natürlich nicht fehlen. Renate hat alle Ingredienzen dabei, wir liefern nur Eis und Soda. Aber wir werden aufstocken, denn das Lemmon Squash und den zypriotischen Brandy müssen wir noch bunkern.
17.5. Nikosia
Wir bereiten uns ein ausgiebiges Frühstück. Jetzt überlegen wir, wie wir weiterfahren. Gestern auf den steilen Bergstrecken ist der Bremi heiß geworden - der Ventilator schaltet nicht zu. Also beschließen wir, die Berge zu verlassen und in Nikosia Hilfe zu suchen. Bei Iveco sind sie sehr bemüht, bieten uns einen klimatisierten Raum an und versorgen uns mit Wasser uns Kaffee. Nach ca 2 Stunden teilen uns die Mechaniker mit, dass sie den Fehler auf die Schnelle nicht finden. Sie müssten vorne alles ausbauen und weitersuchen Dauer 3-4 Tage. Heute ist Mittwoch - das wäre also bis Mitte nächster Woche. Sie bringen den Bremi zu einem Elektrik-Spezialisten. Wir warten inzwischen bei Iveco. Schlussendlich folgen wir ihnen und der Bremi ist in einer Stunde wieder fit.
Unsere Fahrzeuge lassen wir stehen und fahren mit dem Taxi in die Altstadt. Erstmal essen, dann einen Sprung in den türkischen Teil - eigentlich wollen wir uns im alten Hamam verwöhnen lassen, aber hat leider geschlossen.
So trösten wir uns mit dem besten Brandy Sour bisher - na gut es waren zwei. Das Taxi zurück war ein Streched-Mercedes.
Wir schlafen ganz ruhig hinter der Werkstatt.
18.5. Nikosia
Heute besuchen wir das Zypern Museum und wechseln dann in den türkischen Teil.
Clay heads, Salamis, 4.Jhdt v Chr. König Nikokreon starb 311/10 v. Chr.[10], indem er gemeinsam mit seiner Familie Selbstmord beging und von den Trümmern des niedergebrannten Palastes verschüttet wurde. Um ihnen ein würdiges Begräbnis zu geben, ließen die Salaminier porträtähnliche Tonplastiken anfertigen, bei denen allerdings nur die sichtbaren Partien voll ausgeformt waren. Sie nahmen eine symbolische Brandbestattung vor und wölbten einen Grabhügel auf, der aber nicht die Leichen, sondern nur die Überreste der Toteneffigien barg. Diese waren ursprünglich aus ungebranntem Ton. Durch die Hitze der Feuerbestattung wurden sie fest aber leicht deformiert.
In der „Sedrirhan Karawanserei“ essen wir im idyllischen Rahmen.
Abseits der ausgetretenen Pfade wird es ein wenig entrisch. Viele Häuser, die seit der Invasion nicht mehr repariert wurden, sind erstaunlicherweise trotzdem noch bewohnt.
Zurück im griechischen Teil von Nikosia flanieren wir noch ein wenig.
19.5. Troodosgebirge - Scheunendachkirchen
Jetzt wollen wir die Scheunendachkirchen mit ihren berühmten Fresken im Troodosgebirge erneut besuchen.
Archangelos Michail
Die von Venezianern im 13. Jhdt. Erbaute Kirche birgt ein interessantes Fresko vom letzten Abendmahl, auf dem Messer und Gabel zu sehen sind (was es zur Zeit Jesu noch nicht gab).
Leider war sie verschlossen, auch Bemühungen einen Schlüssel zu organisieren schlugen fehl.
Asinou - Panagia tis Asinou
Scheunendachkirche aus dem 12-14 Jhdt.
Eines der Fresken, die zwar gereinigt aber nicht renoviert wurden, zeigt die Apostelkommunion, wo Jesus dem Johannes ein goldenes Gefäß mit Wein reicht, während Judas sich wegwendet, um ihn zu verraten.
Kakapetria - Agios Nikolaos tis Stegis
Sie ist die älteste der Scheunendachkirchen des Troodosgebirges ( 10.Jhdt.).
Fresken:
Geburt Jesus
Die 40 Märthyrer - einer bricht zusammen - Ein römischer Soldat entkleidet sich und nimmt seinen Platz ein.
Auf der Weiterfahrt durch tolle Landschaft im Troodosgebirge in Richtung Kato Pyrgos entlang der Pufferzone finden wir auch einen netten Schlafplatz.
20.5. Polis - Camp Site Chrisochorus
Den lauschigen Übernachtungplatz in den Bergen verlassen wir und weiter geht es über kurvige Bergstrassen in Richtung Kato Pyrgos. Vorbei an einer türkischen Enklave, die von allen Seiten bestens bewacht wird. Türkisch, griechische OP‘s und natürlich auch die von der UN.
Erst einmal in Mosfili frühstücken und dann nach Polis. In einem kleinen Eukalyptus-Waldstück direkt am Meer liegt die Campsite.
Hier wähnen wir uns in die 60er zurückversetzt. Sowohl das Ambiente, als auch die Gäste schienen in der Hippiezeit stehen geblieben zu sein. Alles in allem aber ein sehr gemütlicher Platz mit äußerst freundlichen Leuten.
21.5. Polis - Camp Site Chrisochorus
Heute morgen ist es trüb, aber warm. Christine hat eine schlimme Migräne.
Heute nachmittag wollen wir grillen. Ich habe ein schönes T-Bone vom Hannes mit. Dazu noch ein Riesenkotelett vom Schwein aus Zypern.
Nachmittags fängt es an zu regnen, daher verschieben wir das Grillen auf morgen.
Spearribs mit rauchiger Sauce versüßen uns den Abend. Es ist windstill und warm, so können wir gemütlich draußen sitzen.
22.5. Polis - Camp Site Chrisochorus
Kräftiger Wind bläst uns entgegen und dementsprechend hohe Wellen laden zum Baden ein (eher Wellen hüpfen als schwimmen), jedoch die Strömung ist gewaltig - also ist Vorsicht geboten.
Bin gespannt, ob wir heute grillen können.
Ja,es geht. Der Wind flaut ab und wir grillen unser Fleisch und zypriotische Frühkartoffeln.
Renate macht einen sehr guten griechischen Salat mit viel Feta.
Danach gehen wir noch auf einen Brandy Sour, auf den uns der Barkeeper eingeladen hat. Wir waren die Tage doch ganz gute Umsatzträger.
23.5. Kato Pyrgos - Grenzübertritt Nordzypern - Vouni Palast - Vasilia
Heute Morgen fahren wir wieder zurück nach Kato Pyrgos.
Das „Crossen“ in den türkischen Teil läuft hier problemlos und ausgesprochen freundlich ab.
Eine steile Bergstrasse führt uns zum „Vouni Palast“. Seine Reste sind spärlich, aber der Ausblick dafür grandios.
Im türkischen Teil kommt immer ein wenig Varosha - Feeling auf. Morbider Charme begleitet uns auf Schritt und Tritt.
In Vasilia lassen wir uns in einem Fischrestaurant verwöhnen und schlafen auch dort.
Nach dem Aufwachen, werden wir von einer jungen Frau mit Kaffee beschenkt und danach bekamen wir noch selbstgepresstes Olivenöl - einfach entzückend.
24.5. Lambusa - Kyrenia - Halk Plaji
Die römischen Fischbecken in Lambusa mit ihrem ausgeklügelten Kanalsystem zur Be- und Entwässerung, besuchen wir am Morgen.
Danach geht‘s nach Kyrenia an den Hafen um die Rückfahrtstickets zu buchen. Wir müssen die Insel bis 31.5. verlassen haben. Für den 29.5. bekommen wir Tickets.
Jetzt Abfahrt in Richtung Pfannenstiel, wo wir die letzten Tage verbringen werden.
Wir erreichen den Halk Plaji - eine schöne Bucht mit Restaurant
Hier werden wir den Abend und die Nacht verbringen - sehr lauschig.
Brandy Sour an der Stoßstangen-Bar
Beim morgendlichen Strandspaziergang sieht das Ganze nicht mehr so idyllisch aus. Überall Plastikmüll, Glasscherben und sonstiger Unrat. Schade!!
25.5. Diparpaz - Big Sand Beach
Wir fahren den Pfannenstiel bis fast zum Ende nach Diparpaz. Hier versuchen wir zu frühstücken - doch vergeblich, also gehen wir in einen kleinen Market und kaufen Brot und Eier und ein Weckerl für den größten Hunger.
Am Parkplatz ist ein kleines Lokal und hier bestellen wir zwei Kaffe und drei Säfte und verzehren unsere Weckerl. Der Wirt spricht deutsch und erklärt uns, dass täglich 6 Busse kämen und die Touristen bei ihm einkehren. Bei der Rechnung bestätigt sich unsere Vermutung - ein Nepp. Wir bezahlen für die Getränke mehr, als für ein ausgiebiges Essen.
Wir queren auf die andere Seite des Pfannenstiels und erreichen schließlich die „Big Sand Beach“. Karibikfeeling kommt auf - endloser Sandstrand mit blau-türkisem Wasser, glasklar.
In einen kleinen Gasthaus mit Blick auf die Bucht kehren wir ein, danach fahren wir über eine Piste zur Turtle Beach. Hier legen diverse Meeresschildkröten ihre Eier ab. Daher ist es Naturreservat. Gott sei Dank darf hier nicht gebaut werden.
Wolfang erzählt uns, dass Agia Napa 1975 genau so ausgesehen habe. Endloser Strand und eine Schilfhütte, wo ein Fischer seinen Fang verkauft hat. Heute ist es der Touri Hotspot - voll mit Hotels und Halli Galli soweit das Auge reicht. Diese Scheußlichkeit haben wir bewusst ausgelassen.
Strahlender Sonnenschein. Kilometerlanger Strand und fast keine Leute, ein paar Tagestouristen. Doch dann - oh Schreck, ein Autobus wagt sich in das unwegsame Gelände und spuckt ca. 20 Personen aus. Aber auch die verteilen sich , so dass sie nicht wirklich stören. Abends sind wir dann wieder völlig alleine - absolute Ruhe kehret ein bei einem imposanten Sternenhimmel.
26.5. Big Sand Beach
Wir erwachen wieder bei Traumwetter und genießen den Tag mit faulenzen.
Kein Bus- nur ein paar Badegäste kommen und fahren wieder.
Nach Einbruch der Dunkelheit sitze ich alleine bei einem Gläschen Rotwein und schreibe in mein Tagebuch.
27.5. Big Sand Beach
Heute ist es bewölkt und stürmisch. Wir bereiten ein Frühstück mit zerstörten Eiern zu - die Spiegeleier wollen nicht ganz bleiben.
Mittag verbringen wir im IWI. Nachmittags wird es besser. Im Restaurant gibt es frischen Fisch und relativ guten Weißwein. Gegen Abend wird es immer gemütlicher, also genießen wir noch einen Brandy Sour und sitzen noch relativ lange (2130) vor unseren Fahrzeugen. Ich natürlich länger.
28.5. Kyrenia
Wir verlassen die Big Sand Beach in Richtung Kyrenia. Unterwegs müssen wir wieder einmal wild entsorgen. Passende Stellen für die Schwarz- und Grauwasserentsorgung gibt es hie auf der Insel nicht.
Wir stehen wieder auf unserem angestammten Plätzchen in Kyrenia. Als erstes gehen wir einmal zum Friseur mit vollem Programm (incl. Nasen- und Ohren-Haarentfernung mit Harz).
Jetzt sind wir aber richtig hungrig, also gehen wir ins George (ein englischer Pub) etwas essen und ein abschließender Brandy Sour darf auch nicht fehlen.
Apropos: Die Ingredienzen für dieses geniale Getränk haben wir ausreichend besorgt. 🤣🤣 Erstens sind wir ja noch eine Weile unterwegs und zu Hause wird der B.S. gerne ins Repertoire aufgenommen.
29.5. Kyrenia - Färhafen
Heute morgen erstmal ein gutes Frühstück - wieder im George, ja dort sitzt man wirklich verdammt nett.
Anschließend wollen wir noch Saint Hilarion besuchen. Im Moment sind die Berge aber noch in dichten Wolken versteckt. Leider halten sich diese hartnäckig. Bei null Sicht macht es keinen Sinn die Burg zu erklimmen. Also verbringen wir noch einen netten Tag in Kyrenia.
Am späteren Nachmittag gehen wir das erste mal von unseren Freunden getrennt essen. Wir haben gestern neben dem Friseur ein Dönerlokal gesehen, das es uns angetan hat - also nicht das Lokal selbst, aber die Döner. Lamm mit Sauce, Joghurt, Reis und endlich einmal ein Essen ohne Pommes Frittes - die stehen mir langsam zum Hals heraus.
Danach treffen wir einander wieder - im George.
Letzte Nacht habe ich mich bereits dabei ertappt an ein gepflegtes Wiener Schnitzel mit Erdäpfelsalat, oder auch eine Leberkässemmel zu denken. Nach 6 Wochen kommen halt die ersten Entzugserscheinungen.
Abends am Hafen bei der Fähre werden wir Zeugen einer Übersiedlung der anderen Art. Alles ist in Säcken verpackt, liegt am Boden bzw. auf einem kleinen Anhänger und wird von einem Traktor in den Schiffsbauch gebracht. Ja, so geht‘s auch.
TÜRKEI
30.5. Tasuçu
Sind wieder gut am Festland angekommen und werden freundlichst am CP begrüßt. Wäsche waschen ist dringend angesagt. Inzwischen sind hübsche Holzliegen aufgestellt - man merkt die Saison hat begonnen. Glasklares warmes Wasser mit Sonnenschein. 😁
Christi hat abends herrliche „Gambas con ajo e chilli“ gegessen - keine Ahnung wie das auf türkisch heißt.
31.5. Tasuçu
Ich packe die XT aus und sie springt nicht an. Ja ich habe in Aspang vergessen die Zündung auszustellen. Aber das ist kein Problem, denn ich habe vorsorglich meine Powerbank mit Startfunktion mitgenommen.
Start ist kein Problem, aber die XT läuft nur auf Standgas ohne weitere Gasannahme. Offensichtlich ist die Batterie so schwach, dass der Strom für die Zündspule nicht ausreicht. Naja, das Batterieladegerät habe ich nicht mit - kommt sofort auf die Liste!
In Ermangelung eines Starterkabels, basteln wir halt ein Ladekabel und saugen so von Wolfgang‘s Aufbaubatterie ein paar Stunden Strom.
Jetzt läuft die XT wieder wie ein Glöckerl. Ich fahre erst einmal in den Ort einkaufen.
Ansonsten genießen wir das warme Wetter.
1.6. Tasuçu
Heute ist Rast und Ruhe angesagt.
2.6. Richtung Kappadokien - Mersin
Wir machen uns abfahrtbereit, Wasser füllen und entsorgen.
Wolfgang klagt heute Morgen über Übelkeit.
Wir kommen bis kurz vor Mersin, als Wolfgang plötzlich bei einer Tankstelle stoppt. Er ist käsebleich, also suchen wir in der Nähe einen Nachtplatz.
Ich google ein nettes Restaurant in Erdemli "Mehmet Chef'in Yeri".
Ein schattiger Gastgarten mit guten Essen erwartet uns. Wolfgang kann sich ausruhen und ausschlafen. Der kleine Sohn vom Chef unterhält uns und kostet auch brav die Nachspeise.
3.6. Kappadokien - Derinkuyu - Göreme
Jetzt steht der Weiterfahrt nach Kappadokien nichts mehr im Wege, Wolfgang geht es wieder gut.
Derinkuyu - die unterirdische Stadt
Eine schematischer Darstellung vereinfacht die Vorstellung der 18 Etagen in die Tiefe. Dieses ausgedehnte unterirdische Bauwerk wurde ursprünglich um 1200 v. Chr. von der hethitischen Zivilisation errichtet, später von den Phrygern erweitert und von frühchristlichen Gemeinden weiterentwickelt. Bis zu 10.000 Personen wohnten hier zur Zeit der Christenverfolgung mit ihren Tieren. Ein ausgeklügeltes Belüftungssysten ermöglichte ausreichende Frischluftzufuhr. Kapelle, Bad und Aufenthaltsräume - alles da.
Bis jetzt wurden 2500qm freigelegt - geschätzt wird die Anlage auf ein Vierfaches.
Am späteren Nachmittag erreichen wir Göreme und finden einen tollen Platz, der allerdings nur mit Allrad zu erreichen ist Abends gesellt sich dann noch ein Overlander aus Tübingen zu uns.
Den herrlichen Ausblick über Göreme und Uçhisar genießen wir sehr.
4.6. Kappadokien - Göreme Freilichtmuseum - Uçhisar
Für 0500 den Wecker gestellt, um die vielen Ballone nicht zu versäumen, doch leider es regnet - weiterschlafen !!!
Erster Programmpunkt heute: Das Göreme Freilichtmuseum mit den vielen Kirchen samt den teilweise gut erhaltenen Fresken. Das generelle Photographierverbot ärgert mich sehr, aber manchmal hilft ein wenig Bakschisch und schon geht‘s - manchmal auch nicht.
Als nächstes fahren wir nach Uçhisar um das Castle zu besichtigen. Dort angekommen schüttet es, so dass wir blitzartig in ein Restaurant flüchten, noch dazu in ein gutes.
Bei Sonnenschein klettern wir dann in der Burg herum und genießen auch hier die großartige Aussicht.
Zurück in Göreme mieten wir ein Auto um morgen die weitere Umgebung zu erforschen.
Auch das Hamam für morgen reservieren wir.
In der Nacht geht ein schweres Unwetter über uns nieder, so schwer, dass es uns das Wasser bei der Kabinentüre reindrückt - das hatten wir noch nie.
5.6. Kappadokien - Göreme - Love Valley - Avanos - Karavanserei (Saruhan) - Hamam
0500 - der Wecker läutet, und ich höre schon das Fauchen der Ballons. Leider gibt es auf Grund der Starken Bewölkung keinen Sonnenaufgang, so dass die Ballone nicht von der Seite beleuchtet werden. Den Photos fehlt es daher ein wenig an Leuchtkraft - schade.
Jetzt machen wir uns mit Auto auf den Weg zum Love Valley. Die Penis-Kamine weisen schon eine beachtliche Größe auf und stehen einfach so in der Gegend rum - echt witzig.
Weiter geht es nach Avanos (die Töpferstadt). Ein wenig durch die Altstadt flanieren, für unsere Sammlung ein Häferl kaufen und einen auf Holzkohle zubereiteten Kaffee genießen - es geht uns richtig gut.
In der Nähe gibt es noch eine alte Karavanserei (Saruhan) aus dem 12.Jhdt.
Ja und jetzt fängt es wieder richtig zu regnen an, so stark, dass wir den Besuch weiterer Täler absagen. Daher geben wir das Auto zurück und ab ins Hamam mit Sauna, Dampfbad und ritueller Schaumschrubbel-Reinigung und anschließend noch ins Whirlpool. Schlussendlich noch eine Ganzkörpermassage - kräftig und gut.
6.6. Hani Karavanserei - Konya
Wir verlassen Göreme und damit Kappadokien in Richtung Konya.
Natürlich lassen wir die Sultan Hani Karavanserei nicht aus. Es ist die Größte ihrer Art in Kleinasien - prachtvoll restauriert und stellt ein monumentales Gebäude dar.
In den Stallungen findet gerade eine Teppichausstellung mit sehr wertvollen Exponaten statt.
Am frühen Nachmittag erreichen wir Konya. Ein Stellplatz am Stadtrand neben einem riesigen Park, sauber mit Strom und Wasser und noch dazu gratis. Lediglich die Sanitäranlagen lassen zu wünschen übrig, das liegt allerdings an den Gästen.
Als wir ankommen ist der Platz ziemlich voll und 2 Plätze sind durch kleine Mülltonnen „reserviert“. Als Christine eine davon entfernen will, um für Wolfgang Platz zu schaffen, eilt ein Brite auf sie zu und mein unwirsch: sie seien eine Gruppe Engländer und er hätte den Platz reserviert. Wir erklären ihm , dass man auf einem öffentlichen Stellplatz nichts reservieren könne, worauf er ausfällig wird und ich die Diskussion mit einem „Shut up“ beende. Es gibt schon feste Trottel.
Ein netter Türke stellt darauf seinen Caravan ein wenig auf die Seite, damit Wolfgang auch noch einen Platz findet. Wir bedanken uns mit einer Dose Bier und er freut sich.
7.6. Sagalassos
Es ist erstaunlich - Konya liegt mitten in Anatolien, wo man doch eher Armut vermutet, ist aber eine hochmoderne Stadt. Hätte ich so nicht erwartet.
Von Konya geht es in die Berge. Saftig grüne Felder, schneebedeckte Berge - fast wie Heidi-Land.
Wir erklimmen noch eine steile Bergstraße nach Sagalassos.
Ankunft gegen 1800, daher beschließen wir am Parkplatz zu übernachten.
So gegen 2030 kommt ein Security auf uns zu und erklärt uns, dass wir hier zwar sitzen können, solange wir wollen, aber das Übernachten sei verboten. Nachdem wir in der Dunkelheit die steile Bergstraße nach 1-2 Bieren nicht mehr fahren wollen, erklären wir ihm, dass Wolfgang, der sich schon niedergelegt hat, krank sei, ich ihm schwere Medikamente verabreicht habe und wir daher heute nicht mehr fahrfähig seien.
Daraufhin erklärt er uns, wir müssten das mit der Polizei klären, denn die kämen immer in der Nacht.
Tatsächlich so gegen 2230 sehen wir das bleue Blinklicht und einen Suchscheinwerfer, aber man ließ uns unbehelligt.
8.6. Sagalassos - Myra
Zeitig in der Früh sind wir eine der ersten im Ausgrabungsgebiet, was den Spaziergang natürlich total verschönert und schöne Photos ermöglicht. Auch meine Drohne kommt ungehindert zum Einsatz.
Am Fuße des Taurusgebirges gelegen, bietet Sagalassos einen grandiosen Ausblick.
Die Agora der Oberstadt mit dem prächtigen Nympheum hat was Besonderes: es ist in Betrieb. Das habe ich noch nirgendwo gesehen, es verstärkt die Vorstellungskraft über die Pracht der damaligen Zeit gewaltig.
Die Grabungen hier, die 1995 begonnen haben, sind noch lange nicht beendet. Jährlich werden zig-tausende Artefakte freigelegt.
Als Alexander der Große 333 v. Chr. Sagalassos auf seinem Weg nach Persien eroberte, war es bereits eine der wohlhabendsten Städte in Pisidien. Einige tausend Einwohner dürften die Stadt bewohnt haben. Augustus stellte auch in Sagalassos die Pax Romana her. Im römischen Imperium wurde Sagalassos eine der bedeutendsten städtischen Siedlungen in Pisidien.
Jetzt geht‘s dann nur mehr bergab. Bei Antalya erreichen wir die Küste und in der Nähe von Myra finden wir einen kleinen sauberen CP Andriake mit super freundlichen Betreibern allerdings werden wir von Myriarden Gelsen attakiert. das kann ja heiter werden.
9.6. Myra / Demre - Patara
Die Gelsenhölle verlassen wir heute fluchtartig. Ein paar Kilometer sind es bis zur Kirche des Hl. Nikolaus aus dem antiken Myra. Schön renovierte Fresken, die sein Wirken darstellen. Nikolaus war hier im 3.Jhdt als Bischof tätig und wurde auch hier begraben. Die Gebeine wurden später geraubt und befinden sich heute in Bari.
Die Umgebung der Kirche scheint fest in russischer Hand zu sein - hier ist alles in russischer Sprache gekennzeichnet (nicht einmal in türkisch). Das ist für mich mehr als befremdlich. Auch die Besucher sind fast ausschließlich Russen. Ich lese nach und ja - Nikolaus ist einer der wichtigsten Heiligen der russisch-orthodoxen Kirche.
Dann fahren wir der wunderschönen Küste entlang bis Patara. Ein Caipirinha in der Medusa Bar zaubert uns ein Lächeln in‘s Gesicht.
Der kleine CP wird gerade neu gestaltet, aber kein Problem, es gibt einen Parkplatz auf dem wir stehen können.
10.6. Patara - Badetag
Der Strand ist ein Schildkröten-Brutgebiet, daher sind überall Tafeln aufgestellt, wo die Eier vergraben sind. Absolutes Naturschutzgebiet - daher Bauverbot.
11.6. Kusadasi
Kusadasi - Erinnerungen werden wach. Vor ca. 55 Jahren war ich mit meinen Eltern hier. Aber der Wiedererkennungswert ist gleich Null. Damals war Kusadasi ein kleines Dorf - heute ist es eine Touristenstadt. Wir finden ganz zentral einen süßen CP.
Ein gutes Essen am Hafen ist obligatorisch. Shoppen ist sinnlos - nur gefakte T-Shirts und Handtaschen.
12.6. Kusadasi
Kusadasi - relaxen und Wäsche waschen, Essen und Eis, ja so vergeht der Tag. Ein Besuch der alten Karawanserei und ein wenig bummeln.
13.6. Kusadasi
Kusadasi - noch mehr Eis und ein paar Steaks. Auch hier ist Dry-Aged Rindfleisch schon angekommen, die Zubereitung hat noch Luft nach oben ist aber im Großen und Ganzen doch ganz gut.
14.6. Bergama die 2.
Im Caravan Camp am Stadtrand finden wir ein nettes Rasenplätzchen.
Bergama selbst ist diesmal nicht im Ausnahmezustand (Ramazan Bayramı - das Fest des Fastenbrechens ist vorbei und alles läuft wieder normal).
Ein Taxi bringt uns zur Akropolis, wo wir in‘s Staunen kommen.
Prächtig thront die antike Akropolis über der Stadt. Das Trajaneum ist noch am besten erhalten und das Theater gilt als das steilste der antiken Welt. Vom Athena- und Heraheiligtum sind nur mehr spärliche Rest vorhanden.
Verblüffend ist der tolle Ausblick auf die Stadt Bergama und das Umland.
Während des 3. und 2. Jahrhunderts v. Chr. war Pergamon Hauptstadt des Pergamenischen Reichs, das sich über große Teile des westlichen Kleinasiens erstreckte. Unter der kunstsinnigen Dynastie der Attaliden, die bestrebt war, ein neues Athen zu schaffen, wurde die Stadt zu einem der bedeutendsten Kulturzentren des Hellenismus. Nach einer antiken Legende wurde das nach Pergamon benannte Pergament in dieser Stadt erfunden. Tatsächlich war Pergamon ein Zentrum der Pergamentproduktion.
Zur Zeit der Diadochen gehörte Pergamon wie das übrige Mysien zum Herrschaftsbereich des Lysimachos. Unter Trajan und seinen Nachfolgern folgte eine umfassende Neu- und Umgestaltung, der Bau einer römischen „Neustadt“ am Fuße der Akropolis.
Im 7. Jhdt wurde Pergamon von den Arabern erobert (islamische Expansion).
Ursprünglich was die rote Halle ein Tempel der ägyptischen Götter, wohl des Serapis und der Isis. Im Zentrum befanden sich verschiedene Wasserbecken und eine monumentale, begehbare Statue, wahrscheinlich des Serapis. In byzantinischer Zeit wurde in den Tempel eine dreischiffige Basilika eingebaut.
Anschließend bummeln wir noch ein bisschen durch die Altstadt.
15.6. Çanakkale - CP „Mora Organiks“
Bei den Dardanellen finden wir durch Zufall ein idyllisches Plätzchen. CP „Mora Organiks“. (Der ist nicht einmal auf Google Maps zu finden.)
Wir werden freundlichst empfangen, der Chef bringt uns selbst-gemachten Marillensaft zum Einstand. Er ist ein pensionierter Soldat, der jetzt Bio-Gemüse und Obst anbaut und sich um den Platz kümmert. Hätten wir mehr Zeit, würden wir hier die Seele baumeln lassen.
GRIECHENLAND
16.6. Alexandropolis
Wieder am Cp in Alexandropolis. Diesmal ist schon mehr los. Das Restaurant hat offen und hat eine gute Küche.
Regen 😭 - wir verlassen Alexandropolis in Richtung Igumenitsa, dort soll es ab morgen besser sein.
17.6. Asprovolta
So sieht es aus, wenn man außerhalb der Saison kommt und der Platz großteils Dauercamper beherbergt - irgendwie abstoßend.
Wir dritteln die Strecke und kommen bis Asprovalta - Regen, Regen, Regen.
18.6. - 25.6. Igoumenitsa / Camping Nautilos - Parga
Auf Grund des Wetters fahren wir gleich bis Igoumitsa durch und besuchen den CP Nautilos. Ein entzückender Platz in einer kleinen Bucht gelegen. Die Beschreibungen auf Google stimmen - so viel Lob kann man nicht erfinden.
Es ist alles sehr gepflegt, blitzsaubere Sanitäranlagen, die gefühlt stündlich gereinigt werden. Die Besitzer sind über die Maßen freundlich und sympathisch. Er managt den Platz, seine Frau das Restaurant und der Sohn die Strandbar.
Daher entschließen wir uns die letzte verbleibende Woche hier zu bleiben.
Kristallklares grünes Wasser mit dem Kiesstrsand lädt täglich mehrmals zum Baden ein.
Mit der XT mache ich einen kleinen Ausflug nach Parga.
Ein würdiger Abschluss einer schönen Reise.
26.6. Igoumenitsa Hafen
Gegen Mittag fahren wir nach Igoumitsa, besorgen die Tickets und stehen dann in der brütenden Hitze am Hafen. Zuerst einmal was essen, dann fahren wir mit dem Taxi zum archäologischen Museum. Ein kleines Museum, nett aufbereitete Artefakte, aber keine Höhepunkte - wir sind die einzigen Besucher.
Dann noch ein paar Drinks im Baumschatten und wieder zurück zum IWI. In der Kabine hat es weit über 40 Grad. Lüften, lüften, lüften.
Direkt neben den Fahrzeugen ist ein Restaurant, wo wir gut zu Abend essen.
27.6. Fähre nach Venedig
Ein ruhiger Tag auf der Fähre.
Heute morgen mit einer Schwellung im Gesicht aufgewacht, mein rechter oberer 5er rebelliert wieder. Wieder mit Augmentin begonnen, denn ich würde gerne zur Behandlung zu Claudia gehen. Hoffentlich klappt dies.
28.6. Poli Destillerie - San Daniele
Wir fahren noch einen Sprung bei Poli vorbei, um unsere Grappa Vorräte aufzubessern.
Und dann weiter nach San Daniele. Es gibt hier einen netten Stellplatz nahe dem Zentrum. Also genießen wir Prosciutto und Wein.
27.6. Aspang
Liebe Renate, lieber Wolfgang: Danke für die schöne gemeinsame Reise, für all die schönen Plätze, die ihr uns gezeigt habt und für eure Freundschaft.