Der Süden Afrikas - Teil 1

Namibia - Botsuana - Sambia - Simbabwe - Südafrika

 

 

 

Verschiffung unseres IWI und diverse Vorbereitungen

 

10.10.24  -  IWI's neue Patschen

Diesmal wird es ein Pirelli Pista.  Vielen, vielen Dank an Manfred (der liebe Papa meiner Schwiegertochter Tamara). Er hat die Reifen nicht nur besorgt, sondern auch gesponsert. Laut Aussagen von einigen Overlandern ist der Pista besser im Schlamm und Sand, aber vor allem ist er wesentlich leiser, als der Conti.

 

12.10.24  -  Richtung Hamburg

Wir sind auf dem Weg nach Hamburg, von wo wir unseren IWI nach Namibia verschiffen. 
Morgen fahren wir noch zu Stefan von EXCAP, wo IWI am Montag einen neuen Luftfilter (Doppelsystem) bekommt, damit er in der Wüste und Steppe besser atmen kann. 

Raststation Bayrischer Wald

Ein hoffentlich ruhiges Plätzchen. 
100 Meter vor der deutschen Grenze wurden wir von der Polizei zur Waage umgeleitet. Auf Christi‘s Frage „wie viel haben wir“ (es gab nämlich keine Anzeige) meinte der freundliche Beamte lapidar „11850“.
Das hätte ich mir nie im Leben gedacht - meine Vorstellung waren so ca. 10 Tonnen.
Das bedeutet 350kg Überladung. 
Den Polizisten hat das nicht gekümmert (er hatte ja den Zulassungsschein nicht verlangt), aber ich war leicht geschockt. 
Er gratulierte uns zu dem schönen LKW und wünschte uns noch eine gute Reise. 

 

13.10.24 EXCAP - Lautertal

Es war eine entspannte Fahrt hierher. 
So hat es vor mittlerweile 10 Jahren bei EXCAP begonnen, als wir unseren perfekt hergerichteten Steyr von Stefan übernommen haben. 
Morgen kommt wieder in neues Gadget dazu. 

14.10.24  -  EXCAP

Vormittags die Werkstatt von EXCAP besucht und ein paar Updates montiert ( Luftfilter, Fensterkurbel und ein Zusatzschloss für die Fahrerkabine).
Dann noch 300 km abgespult. Jetzt sind es nur mehr 200km bis Hamburg. 😁

 

15.10.24  -  Hamburg

 

In Hamburg angekommen stehen wir in guter Gesellschaft. Ja so von Steyr zu Steyr!
Beim Globetrotter müssen wir noch ein paar Dinge besorgen. 
Ok - es wurde, wie immer in diesem Geschäft, dann doch etwas mehr. 🤣

Wir sehen unsere Nachbarn nicht persönlich, aber hatten danach über FB Kontakt  Sie haben nach Amerika verschifft.

 

16.10.24  -  Hamburg Hafen

Die Übergabe am Hafen war erfolgreich. Die Leute extrem freundlich, wie wir es von Hamburg gewohnt sind. Der IWI steht geschützt in einer Halle und wartet jetzt auf den großen Transport. 
Jetzt müssen wir nochmals zum Globetrotter, da sie dort vergessen haben meine 2 Hosen einzupacken. 
Danach suchen wir uns ein Hotel und gehen ein wenig bummeln. 

Unser Schiff, die "Golden Karoo" Bj. 2013, wird unseren IWI hoffentlich gut nach Walvisbay bringen.

 

17.10.24 Heimflug nach Wien

Sind gut gelandet. 
Leider haben mir die netten Herren von der Security mein geliebtes Zippo abgenommen, weil angeblich verboten. 
Die letzten Jahre hatte ich nie ein Problem damit. 
Somit sind die Vorbereitungsarbeiten für die große Reise abgeschlossen. 

Jetzt heißt es warten, warten, warten .....

Am 15.11. haben wir den Flug nach Windhoek gebucht.

 

NAMIBIA

 

15.11.24  -  Addis Abeba - Windhoek

Line & Dominic haben uns zum Flughafen gebracht. Beim Abschied löste sich bei Line ein kleines Tränchen. 
Raphael hat uns noch eine Zeichnung für den IWI mitgegeben. 
Wir haben richtige Kojen in denen wir sogar schlafen können. Das hat schon was.

Addis Abeba empfängt uns mit Sonne und 11Grad. 
Flughafenpreise haben sie hier auch schon gelernt: 2 Cappuccini und 2 Croissants - 25 Euro. 

Der Weiterflug nach Windhoek verläuft sehr angenehm. Ununterbrochen werden wir mit äthiopischen Köstlichkeiten verwöhnt, so dass ich sogar den Hauptgang verweigern muss - ich bin einfach zu voll. Jetzt warte ich nur noch auf den Kaffee - der soll in Äthiopien ausgesprochen feine Noten haben. 
Schließlich hatten wir eine sicher Landung 😁

Die Einreise war völlig problemlos. Wir brauchten kein Visum und haben 90 Tage bekommen. Das reicht erstmal. 

17.11.24  -  Windhoek

Ein kleiner Bummel durch die Stadt - ist nicht wirklich aufregend. Sind jetzt auf der Suche nach einem Mietwagen oder Shuttle für morgen. Wir wollen an die Küste und in Swakopmund warten bis unser Schiff kommt. 
Sundowner in der Roof Top Bar des Nachbarhotels zum Abschluss. 
Und ….. unser IWI schwimmt noch!😁



18.11.  -  Windhoek

Heute haben wir einen Tag verlängert - morgen Shuttle nach Swakopmund gebucht und natürlich auch ein Zimmer dort. 

 

19.11.24  -  Swakopmund

Pünktlich werden wir vom Welwetschia-Shuttle abgeholt. Ein Kleinbus für 12 Personen bringt uns nach Swakopmund.
Die 360km mit 2 Pipipausen vergehen relativ rasch. Sonne und Starkregen - alles ist dabei. Auch eine Polizeikontrolle. Zu guter Letzt noch ein ungenießbarer Automatenkaffee. 

Wir haben ein Selbstversorgerquartier direkt am Atlantik - Jetty Accomodation. 
Jetzt schnell noch in den Supermarkt fürs Frühstück einkaufen und dann nebenan ins Kücki‘s Pub. Frische Austern und Fisch. Jummy😁

 

Die Hafenagentur hat mir heute geschrieben, dass das Schiff am 23.11. ankommt- die Agentur allerdings am WE geschlossen ist. So können wir IWI erst am Montag den 25. 11. in Empfang nehmen. Also fast eine Woche zu spät. Aber was soll‘s - wir genießen erst einmal die gute Atlantikluft. 


Welwitschia
Der österreichische Arzt und Botaniker Friedrich Welwitsch entdeckte diese Pflanze im Jahre 1859 in der Nähe von Cabo Negro in Angola. Sie kann bis 2000 Jahre alt werden. 
Sie wuchs bereits vor 112 Millionen Jahren auf der Erde undkommt in der Namib Wüste und im südl. Angola vor, besonders im Namib-Naukluft-Nationalpark. Höhe ca 1 Meter. 
Sie hat nur 2 Blätter, die meistens zerfransen und eine lange Pfahlwurzel. 

 

20.11.24  -  Swakopmund

Bei strahlendem Wetter schlendern wir durch Swakopmund. Hier fühlt man sich um 100 Jahre zurückversetzt. 
Wir kehren im Ankerplatz auf ein gepflegtes Bier und Prawns mit Knoblauchbutter ein. Es ist ein Traum 😁

Ein kurzer Abstecher in einen Safarishop - hier bekommen wir das ganze gute Zeugs aus Südafrika. 

Der ehemalige Bahnhof (heute ein Hotel) lädt zum Kaffee ein. 

So schlendern wir weiter, vorbei an vielen alten Kolonialbauten. Swakopmund hat schon seinen Reiz. 

Abends nochmals ins Kücki's Pub, wel es so gut war 

 

21.11.24  -  Swakopmund

Und wieder wandern wir durch die Stadt und kehren im Brauhaus ein - das könnte auch in München stehen. Hier sitzen praktisch nur Deutsche bei Eisbein und Bier im Stiefel. Nette Boutiquen und Art-Craft Geschäfte reihen sich aneinander, teilweise mit recht hübschen Sachen.

 

 

22. - 23.11.24  -  Swakopmund

Heute haben wir unser Quartier bis Sonntag verlängert, den Welwitschia-Bus nach Walvisbay organisiert und ein Hotel gebucht. Jetzt sehnen wir uns schon sehr nach unserem IWI - wir mögen schon keine fremden Betten mehr und wollen endlich losfahren.

 

24. - 25.11.24  -  Walvisbay

Eine kleine Überraschung am Sonntag Morgen: Man hat uns gesagt, dass wir um 1500 abgeholt werden - und um 1100 steht plötzlich der Fahrer vor der Tür.  Jetzt haben wir 15 min Zeit, um alles einzupacken. Geschafft - und hoffentlich nichts vergessen. 

Vorab haben wir in der Nähe des Hafens ein Hotel gebucht (City Center Hotel), das uns eigentlich gar nicht behagt. War ja ach nur fr 1-2 Nächte geplant.
Unser IWI ist auch schon da. 👍👍😍
Jetzt müssen wir ihn morgen nur noch unbeschadet durch den Zoll bringen. 

Update: Heute morgen bei der Agentur - eine kleine Depression macht sich breit. 
Megan erklärt uns, dass die Golden Karoo wieder abgelegt hat, um einem Kreuzfahrtschiff Platz zu machen. Erst wenn dieses wegfährt wird mit dem Ausladen begonnen - und dies dauert im Schnitt 3 Tage (kann aber auch länger dauern).
Leicht frustriert machen wir uns auf den Weg zur Flamingo Bay. 
40 min Fußmarsch zwischen Werkstätten und ärmlichen Häusern. Erst auf den letzten Metern wird‘s ansehnlich - die Häuser haben Gärten. Trotzdem wirkt alles ein wenig verlassen, wenn man bedenkt, dass nächste Woche hier die Ferien beginnen. Im Dolphins Coffee bekommen wir ein herrliches Frühstück. 
Von hier aus sehen wir die Kräne - Stillstand, hier bewegt sich genau gar nichts. Ja so ein Montag hat’s halt arbeitstechnisch in sich. 

Im Flamingo Villas, bei einem gepflegten Bier, überlegen wir gerade das Hotel zu wechseln. 
Gedacht, getan - schon sind wir im neuen Quartier.  

 

26.11.24  -  Sandwich Harbour

Heute spontan einen Ausflug zum Sandwich Harbour gemacht - tolle Ausblicke und super Dünenfahrt. Dieser Hafen war am Ende des 19. Jhdt. von mäßiger Bedeutung und ist mittlerweile versandet und ein Naturschutzgebiet. 

Ein wenig Tempo ist angesagt, denn die Flut kommt und wir fahren direkt am Strand. Zurück gehtbes dann durch die Dünen, aber die kann man dort nur in einer Richtung befahren.
Unser Guide hat uns gesagt, daß morgen Election Day in Namibia ist - da wird nicht gearbeitet. Na toll!
Also weiter warten. 

 

27.11.24  -  Walvisbay

Heute Morgen mussten wir das Hotel wechseln (3 Häuser weiter ins „Iris“). Es ist das Herzigste bis jetzt. Sogar mit Badewanne !!

Wir sitzen auf unserem Schattenplätzchen vor dem Zimmer und genießen. 
Doch plötzlich wird es laut. Eine Gruppe Russen plaziert sich um das Schwimmbad. Boom-Box mit lauter Musik, Bier bis zum Abwinken. Gestählte tätowierte Körper mit Brunftgehaben und mit einer einheimischen Brodsteinschwalbe im Schlepptau. 
Wir gehen auf einen Cappuccino- als wir wiederkommen sind unsere „Freunde“ schon beim Schnapstrinken und es wird noch lauter. 
Plötzlich beschließen sie an die Waterfront zu gehen. - Stille 🙏
Leider spinnt mein Computer oder mein iPhone, ich bin mir nicht sicher. Ich kann keine Bilder mehr vom iPhone in Lightroom laden. Mit der Speicherkarte der Leica klappt es tadellos. Habs mit verschiedenen Kabeln probiert, doch erfolglos. 
Beim Abendessen - Stromausfall. Die halbe Stadt ist finster. „Handylight Dinner“, denn Kerzen haben sie nicht. Hauptsache der Bierzapfhahn funktioniert und gegessen haben wir ja schon. 

 

28.11.24  -  Walvisbay Flamingo Lagoon - noch immer

Wir sehen die Golden Karoo - und die Kräne bewegen sich

Heute am Morgen fahren wir wieder zur Agency und fragen Megan, ob wir endlich unseren IWI bekommen. Man muss vorausschicken, dass sie ein Typ Frau ist, die schon so langsam geht, dass man verleitet ist ihr in Form eines Klapses „ Starthilfe“ zu geben, damit sie in Schwung kommt. 
„Ja ich weiss nicht - das dauert alles seine Zeit - vielleicht am Montag“, sind ihre Kommentare.
Mir platzt fast der Kragen, aber wir bleiben natürlich freundlich. 
Laut meinem GPS Tracker steht der IWI seit Montag am Dock. Ich erkläre ihr, dass ich dringend Medikamente aus dem Fahrzeug benötige und sie uns bitte ein Permit ausstellen möge, dass wir zum IWI in den Hafen dürfen. Auch das wird dauern - sie werde sich melden. 
2 Stunden später ruft sie an und meint IWI käme heute noch aus dem Hafen, lediglich die Zollkontrolle könne sich auf morgen verschieben
Wir vereinbaren uns um 1700 im Office zu treffen. 
Um 1645, wir sitzen bereits im Taxi, ruft sie wieder an und ein Mitarbeiter wäre im Hafen gewesen und IWI sei noch nicht einmal ausgeladen. Sie werde Druck machen und sich morgen wieder melden. 
Was soll man dazu noch sagen - das ist alles in allem eine ziemliche Verarsche - zum Vorzugspreis von 1600€ fürs Abladen und diverse Gebühren. 

 

29.11.24  -  We've got him

Mit 10 Tagen Verspätung. 

Von 1400 bis 1900 hat’s gedauert - aber jetzt haben wir unseren IWI. 
Irgendwo beim Verladen muss er wohl wo dagegen geschrammt sein. Die Stoßstange hat deutliche Schrammen und sie ist verzogen. Sonst scheint alles ok. Aufgetankt und Wasser gefüllt, so kann es morgen endlich losgehen.

 

30.11. - 1.12.24  -  Swakopmund

Wir haben uns einen netten Platz direkt am Meer ausgesucht. Es dauert jetzt sicher 1-2 Tage, bis wir alles wieder am rechten Ort haben. Ich schlafe viel, um mein Gedärm wieder auf Vordermann zu bringen. 
Jetzt haben wir bemerkt, dass wir die Ersatzschlüssel für den IWI in Aspang vergessen haben. Morgen suchen wir dann einen Schlüsseldienst. 

 

2.12.24  -  Spitzkoppe

Jetzt heißt es erst einmal Luft ablassen - von 7,5 bar auf 3,5 bar.

Nach einer staubigen Fahrt sind wir an der Spitzkoppe gelandet. In diesem Nationalpark darf man fast überall frei stehen. Ein beeindruckendes Areal mit riesigen Granitblöcken (ca 200 Mio. Jahre alt), die in der Nachmittagssonne regelrecht zu leuchten beginnen. 
Wir haben ein super Plätzchen für die Nacht gefunden, mit Schatten und einem Tisch mit Sonnendach.

Ein traumhafter Sternenhimmel tut sich auf - ich muss wohl versuchen, ihn mit der Kamera einzufangen wenn ich mein Stativ finde. 

3.11.24  -  Spitzkoppe

Heute sind wir das Areal abgefahren, sogar den grossen Arch haben wir gefunden. War ein bisschen beschwerlich da rauf zu kommen, aber ich habe es geschafft. 

Haben ein nettes Pärchen aus UK kennengelernt. Er aus Uganda und sie aus NL - waren jetzt 6 Mo unterwegs und haben uns einige Tipps gegeben, die wir evt. umsetzen werden.

 

4.12.24  -  Spitzkoppe (Bushman's Paradise) - Ameib Ranch

Am Morgen machen wir uns auf zum „Bushman‘s Paradis“ Ein wirklich steiler Aufstieg über einen sehr glatten Felsrücken, Gott sei Dank mit Sicherung, schafft uns etwas. Christi gibt nach dem Steilstück w.o. (Ihre Höhenangst schlägt zu).

So gehe ich mit dem Führer alleine weiter, um mir die Felszeichnungen anzuschauen. 
U.a. Ist eine Jagdszene zu sehen. Ein Gnu und 4 Jäger, 3 davon robben, aber einer steht. 
Aber auch Giraffen und Antilope finden wir. 

Im Prinzip waren diese Zeichnungen ein Kommunikationsmittel für nachfolgende Buschmänner. So z.B. zeigt die Blickrichtung der Tiere immer in Richtung möglicher Wasserstellen. 
Am Rückweg lesen wir Christi wieder auf. 
Sie tut mir richtig leid, denn dagegen kann man nichts unternehmen. 

Nun sind wir unterwegs zu den „Erongo Mountains“


Dies ist eine Caldera eines in sich zusammengebrochenen Vulkans mit einem Durchmesser von 40km. 

Nach vielen staubigen Kilometern und einigen Hindernissen, wie Flussbettdurchquerungen mit Tiefsand, in dem wir fast steckenbleiben, erreichen wir relativ erschöpft die südlich liegende Ameib Ranch - ein privates Game Reserve mit einem CP.  

Hier sind wir die einzigen Gäste, daher hat das Restaurant geschlossen.

Zum Sonnenuntergang fahren wir noch zum Elephant‘s Head. Am Weg dorthin treffen wir auf eine Affenfamilie und auf Giraffen. Leider hab ich meine große Kamera nicht dabei. 

Dann noch eine Runde im Pool bei spektakulären Lichtspielen. 

 

5.12.24  -  Omaruru

Wieder viel Staub geschluckt - in Omaruru endlich ein Restaurant entdeckt. RIESENHUNGER. 

 

Die Fahrt durch die Caldera der Ergono Mountains ist eher unspektakulär. Es gibt hie zwar viele Camps, aber alle für Selbstversorger. 
Ein saftiges Steak später geht‘s mir wieder richtig gut😁
Jetzt müssen wir einmal Wasser und Vorräte auffüllen - und fast hätte ich es vergessen, natürlich auch Bier. Und einen Butcher habe ich auch gesehen. Auch auf dieser Campsite sind wir wieder die Einzigen, aber wir verbringen mit dem Barmann und Besitzer und seinen Freunden einen netten Abend.

 

6.12.24  -  Uis

Nach 200km guter Staubstrasse (80km/h möglich), kehren wir im White Lady Cafe ein. 
Nachdem hier viele Motorradfahrer sitzen, ist es sicher nicht schlecht. 

White Lady - das ist eine berühmte Felszeichnung einer Dame in weiß. Der Weg dorthin ist als sehr beschwerlich, mit Kletterpassagen dazwischen, beschrieben - ich denke das ist nichts mehr für uns. Das Photo stammt aus Wikipedia. 
Bei 34 Grad gönnen wir uns jetzt eine Pause am Pool im Camp und ein kaltes Bier. 
Im Hintergrund pfeifen 4 „African Greys“, das sind Papageien aus dem Kongo. 

 

7.12.24  -  Twyfelfontain

Himba-Dorf am Strassenrand

Staub, Staub, aber das ist ja schon normal. Vorbei an etlichen Himba-Dörfern, zT. noch bewohnt, oder schon verlassen. Immer wieder winken barbusige Himbafrauen mit ihren Kindern mit einladenden Gesten, die zum Stehenbleiben animieren sollen. Hier ist das völlig normal, dass die Frauen oben ohne gehen, auch in den Städten, zB. im Supermarkt.  Anfangs war das etwas befremdlich, aber wir gewöhnen uns daran.

Die Himbas, die letzten echte Nomaden Namibias, gehören mit den Hereros, den San und den Damara zu den indigenen Voksgruppen. Die Himbas leben teils immer noch in ihren kleinen runden Dörfern. ihre Körper reiben sie mit einer Paste aus Rotholzpulver oder geriebenem Okkerstein vermischt mit einer Art Butter ein. Dies ist Tradition, aber zugleich ein wirksamer Sonnenschutz. Dies verleiht ihrer Haut die für sie typische rote Farbe.

Es gibt im Norden noch ein paar intakte Dörfer, die man mit einem Führer besuchen kann, da weden vorher Geschenke ausgehandelt, die mitzubringen sind (meist Lebensmittel). Wir weden sehen, ob wir dort hinkommen.

Im Gegenzug dazu fährt man des Öfteren an einem sogenannten "Living Museum" vorbei. Das sind nachgebaute Dörfer mit angeheuerten Einheimischen, die sich verkleiden und einem das Dorfleben vorspielen. Dann gibt es noch ein gemeinsames Tänzchen mit den Bustouristen. Dann ziehen sich die Darsteller wieder um und tragen Jeans und T-Shirt. Hauptsache alle sind glücklich.

Das werden wir mit Sicherheit auslassen. Entweder richtig, oder gar nicht.

Wir erreichen die Gegend von Twyfelfontain und besuchen die Organs Pipes und den Burnt Mountain

Haben gerade im Nirgendwo die Country Lodge entdeckt und werden hier essen. Richtig schön hier. Sogar hier gibt es Felsgravuren. Die haben aber leider keine Stellplätze, also suchen wir in der Nähe ein Camp. 

Nicht ganz so schön, aber gemütlich. Wir sehen direkt an einem ausgetrochneten Flussbett und heute Nacht rechnen sie mit Regen. Na schau ma mal. 
Die Dusche - ja, eine! - ist Open Air, das hatten wir zuletzt in Südafrika. 

 

8.12.24  -  Twyfelfontaine - Palmwag

Löwe mit einer Tatze an der Schwanzspitze

Zeitig in der Früh, wir stellen uns sogar einen Wecker, machen wir uns auf zu den Twyfelfontain Felsgravuren. Wir haben eine Führerin ganz für uns alleine. Die Gravuren sind wirklich beeindruckend. Es ist heute noch nicht zu heiß, so dass wir in Ruhe durch die Felsen klettern können.

Auf der Weiterfahrt nach Palmwag macht es plötzlich einen Schepperer und metallische Schleifgeräusche - ja, IWI hat den halben Auspuff abgeworfen. Nicht wirklich verwunderlich bei diesen Strassen. Christi und ich kriechen unter den LKW und sehen dass 2 Halterungen gebrochen sind und infolge dessen sich auch eine Schweißnaht zum Topf gelöst hat. Eine Edelstahlschweißnaht - ich bin gespannt, ob die das hier können.

Schlussendlich erreichen wir das Palmwag Resort & Camp. Wunderschön: ein überdachter Sitz-und Grillplatz mit Abwäsche und ein eigenes Häuschen mit Duschen und WC‘s. Wir können hier alles vom Resort mitbenutzen. 2 Pools mit Bar und Restaurant. Hier werden wir einmal 2 Nächte bleiben.

Man warnt uns: gestern sei eine Elephantenfamilie durchs Resort marschiert - es stehen auch überall Warntafeln.

Wir sitzen neben dem Pool im Restaurant, plötzlich stehen die Elis ca. 10m entfernt im Busch - eine kleine Herde mit einem Jungen. das ist schon sehr fein. 

 

9.-10.12.24  -  Palmwag - IWI Reparatur

Gestern noch ein Posting auf FB über unser Hoppala geschrieben. Da meldet sich Bernd aus Bayern (er hatte uns vor Jahren die neue Dachluke am IWI eingebaut). „Wenn du Hilfe brauchst, komme ich dich besuchen und schweiße deinen Auspuff“. Ich denke an einen Scherz, aber er meint, er sei gerade in Windhoek und auf dem Weg nach Norden - also in unsere Richtung. So klein ist die Welt. 
Heute Morgen hat sich der  Mechaniker von der Lodge unseren IWI angeschaut. „I‘ll be back after 11a.m. and we will fix it“. Na ich bin gespannt. 

3 Mann hoch rücken an, lauter sympathische Burschen - und geschickt. Nach 2,5 Stunden ist alles wieder montiert und IWI schnurrt wieder. 
Die Original Gummidämpfer sollte ich in Windhoek bekommen, aber der Chef meint, es werde lang halten. 
Wir sind jedenfalls HAPPY!!
Heute war mit 37 Grad der heißeste Tag bisher und es ziehen Gewitter herum. Aber außer ein paar Tropfen war nichts. 

"One cannot think well, love well, sleep well, if one has not dined well" Virginia Woolf
Diesem Motto folgend gehen wir abends auf ein gutes Dinner. 

 

11.12.24  -  Etosha / Hobatere Roadside Camp

Wieder einmal 120 km Staub, plötzlich winkt uns ein Mann mit Warnweste und roter Fahne an den Rand. Ich halte an, da einige Baustellenfahrzeuge dort standen. Er springt wie ein Äffchen auf den IWI und steckt einen Kopf bei meinem Fenster rein. Er will uns nur mitteilen, dass wir uns bei der nächsten wasserführenden Flussquerung rechts halten sollen, weil es links sehr tief sei.

Dann zieht er eine Mappe raus und wollt 400 NAD für den lokalen Fussballverein als „kleine“ Spende - die ihm natürlich verweigert habe. Daraufhin bettelt er um Brot, weil er hungrig sei - ich biete ihm einen Apfel an. Den wollte er nicht: sein Doktor habe ihm Obst verboten. Schließlich gibt er sich mit einer Marlboro zufrieden. Besagte Flussquerung mit Wasser gibt es natürlich nicht.

In Kamanjab, beim Tanken werden wir von Verkäufern bedrängt, auf die unangenehme Art und nachdem ich bezahlt habe, fragt mich die Frau, die nichteinmal den Tankdeckel abgenommen hat, ob ich kein Trinkgeld geben will. Darauf ich: wofür bitte? Sie hat keine Scheiben geputzt, noch sonst irgendetwas aussertourliches getan. Abgehakt. 
Als wir starten, zeigt einer der beiden Druchluftkreise 0 Bar an. Also warten wir geduldig, bis wir weiterfahren können. 

Bei den letzten 60km hat mein Sitz plötzlich keine Luftfederung mehr. 
Wir erreichen ein kleines Bush Camp gegenüber vom Galton Gate vom Etosha Nationalpark, wo wir morgen einfahren wollen. 
Ich höre ein deutliches Pfeifen unter dem Fahrersitz - also hier geht die Luft aus. 

Wir versuchen 2 Stunden den Sitz auszubauen - vergeblich. Eine Schraube will einfach nicht raus. Also mit Kriechöl besprüht und warten. Es beginnt zu regnen, dann halt morgen. 



Zum Sonnenuntergang machen wir uns noch zu einem nahen Wasserloch auf - ok das Loch ist da, aber kein Wasser, daher auch keine Tiere. 

Schnell noch Spaghetti gekocht, Abendbier und ab in die Harpf'n. 

 

12.12.24  -  Hobatere Roadside Camp 2

Nach einer gehörigen Mütze Schlaf schreiten wir zu neuen Taten. Christi schafft es schlussendlich (dank ihrer kleinen Fingern) die letzte Schraube zu lösen. Der Sitz ist weg, der Schuldige ist rasch ausfindig gemacht.

Jetzt noch ein Schlauchverbinder und das Problem ist gelöst. Denkste - ich kann die Verbindungsstücke nicht finden. Wir räumen den IWI um - das Unterste zu Oberst, doch keine Chance. Die Dinger sind wohl in Aspang liegen geblieben. 
Also behelfen wir uns mit Superkleber, Textilklebeband und jeder Menge Kabelbindern. 
Druckprobe - ALLES DICHT 😁
Als wir aussteigen hören wir ein leises Zischen im hinteren Bereich des Fahrgestells. Da kommt also auch noch irgendwo Luft raus. 
Erst einmal einen Kaffee, dann weiter suchen. 
Christine klettert unter's Fahrzeug und wird fündig. Es ist das Ablassventil des hinteren Druckkessels. Ein paar mal hin und her gerüttelt und schon ist Ruhe im Busch. Wahrscheinlich hat sich ein Sandkorn eingeklemmt. Davon gibt es hier wahrlich genügend. 

Neuerdings trägt Christi einen Ganzkörperschleier (ohne Sehschlitz) - und nein, wir sind nicht konvertiert, es sind nur einfach die Fliegen so lästig. Da hilft auch das beste Mosquitomittel nichts.

Nester des Webervogels


13.12.24  -  Etosha Nationalpark 1. Versuch - Ethosha Village Camp

Wir wollen am Morgen durchs Galton Gate in den NP fahren, da fragt mich ein (ge)wichtiger Mann in Camouflage Uniform, ob ich eine Drohne habe, was ich blöderweise mit ja beantworte, wissend, dass man sie nicht verwenden darf. Er meint ich müsse sie abgeben und bekäme sie bei der Ausfahrt wieder. Dies will ich partout nicht, da wir hierher nicht mehr zurückkommen.

Also fahren wir zum Anderson Gate und kehren in Village Camp ein, da wir in allen Führern und auf Google gelesen haben, das die Camps im NP in furchtbaren Zustand seien - alle verstaatlicht. 
Die ausserhalb gelegenen sind um Klassen besser. Den Vergleich werden wir morgen haben. 

Hier haben wir einen Stellplatz der größer als mein Grund in Aspang ist.
Unterwegs ist mir wieder ein Hoppala passiert. Ich habe nach dem Einkaufen vergessen die Vorratslade zu verriegeln. 

Eine Runde im Pool - dann an der Bar ein paar Deutsche getroffen. Die waren eher enttäuscht von Etosha - wenig Tiere. Vielleicht ist es zu trocken. 
Morgen werden wir es sehen. 

Jetzt hat uns gerade ein Kudu Pärchen besucht. Seelenruhig schlendern sie an uns vorbei. 

 

14.12.24  -  Etosha Pfanne - Halali Camp

Bei der Einfahrt am Anderson Gate haben wir eine „Freundliche“ erwischt - hat nicht einmal nach der Drohne gefragt (wenn doch, so hätte ich geschwindelt).
Kreuz und quer fahren wir die westliche Etosha ab, teils mit grottenschlechten Straßen - IWI hat das natürlich souverän gemeistert. 

Springbock

Viele Sichtungen gehabt: jede Menge Giraffen, Zebras, Kudus, Streifengnus und gefühlt tausende Springböcke.

Steppenzebra

Auch Schildkröten, Warzenschweine, einen Schakal und einen Honigdachs. 

Es ist wirklich beeindruckend - bis zu dem lauten Knall und dem anschließenden permanenten Zischen unter meinem Sitz. Ja, 2 Tage hat meine Reparatur gehalten - ein wenig wenig. 

Streifengnu

Also rasch zum „Halali Camp“, den dort ansässigen Mechaniker kontaktiert. Er kommt mit einem zweiten Mann. Als erstes fragt er mich ob ich Werkzeug habe, ich gebe ihm eine Ratsche. 
2.Frage: wie ist auf und zu?Ich werde skeptisch, aber sie bauen den Sitz aus, haben allerdings auch nicht die passenden Steckverbinder. Sie lösen das mit einem Überschlauch und ebenfalls mit Kabelbindern. 
Ich bin mal gespannt. 

Vor Sonnenuntergang besuchen wir noch das Wasserloch. 

Schau ma mal, was da so kommt. 
Wir wollten schon fast wieder gehen, da kommt eine große Elephantenherde mit Jungtieren. 

 

15.12.24  -  Ondangwa

Nach einem gemütlichen Kaffee wollen wir den östlichen Teil der Etosha befahren. Starten, der Sitz geht hoch - puffff - pffffff. Das wars - tolle Mechaniker
Christi will mit dem kaputten Schlauch nicht weiter herumfahren. Wir suchen also eine LKW Werkstatt im Umkreis. MAN gibt es nur in Windhoek, aber Scania in Ondangwa, ca. 159 km. Die werden das ja wohl auch können. Also verlassen wir Etosha in Richtung Werkstatt. 

Unterwegs Reifen auffüllen, einkaufen und dann zieht ein schweres Gewitter auf.

Die starken Winde wühlen den Sand auf - alles wird trüb und extrem staubig. Die Gegend hier wirkt eher wie eine Mondlandschaft. 
Die Einfahrt zur Campsite ist zu klein für uns, also geht’s hintenherum auf einen Platz hinter dem Restaurant, der ziemlich verkommen ist, aber geschützt und schattig. Der „See neben dem Lokal ist ausgetrocknet und gleicht einer Müllhalde. 
Naja, wir haben ja alles mit und für eine Nacht wird‘s wohl reichen. 

 

16.12.24  -  Ondangwa IWI Reparatur 2

Als erstes zu Scania - super netter Chef, er repariert unseren Sitz. Er gibt mir noch 2m Schlauch und 2 Verbinder mit(mehr waren nicht mehr vorrätig). Verrechnet hat er gar nichts. Für so ein tolles Fahrzeug ist es ihm eine Ehre zu helfen. Dem ausführenden Mechaniker ordentlich Bakschisch gegeben. 
Danach war ich im Labor - muss meine Blut und Leberwerte wegen der Methrotexat Einnahme regelmäßig kontrollieren. 
Dann noch zur Shopping Mall, wir müssen bei ITC  unsere SIM Karten verlängern. 
Als wir zum IWI zurückkommen, sehen wir, dass jemand versucht hat das Schloss an der Beifahrertüre zu knacken. Das alles trotz bezahltem Parkwächter. Wozu der da ist, frage ich mich wirklich. Gut dass wir vor kurzem Zusatzschlösser einbauen ließen. 

Jetzt wollen wir erst einmal essen gehen, also zurück zum Camp - denn die haben ein sehr gutes Restaurant. 
Die Leute hier stöhnen wegen der extremen Hitze - fragt nicht was wir tun. 
Morgen haben wir eine lange Strecke vor uns, ca. 350km - also bleiben wir heute noch hier. 
Christine schaut sich schon nach neuen Enkelkindern um. 🤩

 

17.-19.12.24  -  Okavango - Simanya River Lodge

Die Gegend erscheint immer ärmlicher, ebenso die Behausungen und die Märkte. 

350km geradeaus - und dann dieses Panorama. Hat sich ausgezahlt. Die Betreiber sind extrem freundlich, einfach perfekt. Hier bleiben wir erstmal. Der Junior macht uns jetzt einmal 2 hoffentlich gute T-Bones, das Bier ist kalt - was will man mehr vom Leben. 
Sitzen hier direkt am Okavango River (Cubango, Kavango) und blicken nach Angola - und warten, dass ein Hippo vorbei schwimmt. 

Heute ist einmal ein Badetag mit Routenplanung angesagt. 



Wecker auf 0430, weil um 0600 Bootsfahrt am Okavango. Ein paar Hippos sehen wir in der Ferne, aber immer wenn wir uns nähern tauchen sie ab. Dafür ein herrlicher Sunrise. Heute mit 37 Grad was etwas heiß. 

Jetzt muss ich euch noch „Thekla“, unsere Hausspinne vorstellen. Sie bewacht das Bad. 

Haben uns noch von Stefanie und Volker verabschiedet, mit ihnen haben wir die letzten beiden Tage verbracht.

 

20.12.24  -  Okavango - Mukuku Camp

 

In Rundu im Supermarkt war die Hölle los - naja Freitag vor Weihnachten. Überall wird am Straßenrand Brennholz verkauft. Wie wir erfahren haben, handelt es sich dabe um "Namibian Teak".

Der Okavango zeigt sich hier von einer anderen Seite, das Wetter auch. Es soll die nächsten Tage regnen. Es sind aber meist nur kurze Schauer.

Das Mukuku Camp ist entzückend, die Chefin auch. Wir sind leider zu groß für die schmalen Wege zur Campsite, daher stehen wir an Parkplatz der Rezeption und wieder sind wir die einzigen Gäste.

 

21.12.24  -  Okavango - Riverdance Lodge

Wir melden uns telephonisch an und siehe da, sie haben noch einen Platz frei und das auch nur bis zum Heiligabend. Über Weihnachten ist alles voll ausgebucht. die Lodge wird seit 6 Jahren von einem schweizer Ehepaar geführt - und das sieht man. Super gepflegt, tolles Personal und ein gediegenes Interieur. Wir zahlen im Schnitt 25€ pro Nacht, so auch hier und haben meist perfekte Infrastruktur.

Wenn ich das mit Spanien oder gar Kroatien oder Italien vergleiche, wo du für's dreifache Geld auf einer kleinen Parzelle stehst und dann weit weg Gemeinschaftsduschen und -WC's hast (manchmal nicht einmal Klopapier), dann weiß ich die Plätze hier sehr zu schätzen. Campingplätze wie bei uns wären hier undenkbar. Die Bunglows dagegen sind richtig teuer(300-1000€ - und nach oben kaum Grenzen, ja nach Lage und Game Resort).

Was besonders erfreulich ist, sie haben eine super Köchin. Das Dinner ist haubenverdächtig und weil Weihnachten ist, leisten wir uns das.

Schade, dass wir hier nicht über Weihnachten bleiben können.

 

22.12.24  -  Okavango - Riverdance Lodge 2

Wir haben nach einigen Telephonaten nun doch eine Lodge in der Nähe gefunden, wo wir Weihnachten verbringen werden.

Am Nachmittag unternehmen wir wieder eine Bootstour - kein Vergleich zur letzten, einfach viel besser.

Das andere Ufer ist schon Angola - da gehen sogar manche baden.

Unser Bootsführer Erik hat viel Erfahrung mit dem Aufspüren und Verhalten gegenüber der Tiere, denn Hippos können richtig aggressiv werden, wenn man sich ihnen zu forsch nähert.

Es ist sehr tricky das Boot durch den leicht Hochwasser führenden Fluß zu navigieren, da viele Felsen unter der Oberfläche liegen. Erik sieht anhand der Verwirbelungen, wo er nicht drüber fahren kann, er macht das sehr geschickt.

Abends sitzen wir dann noch ein wenig gemütlich am Feuer.

 

23.12.24  -  Okavango - Riverdance Lodge 3

Heute ist Waschtag angesagt und Regen macht sich breit. Jetzt bin ich wieder froh kein Dachzelt zu haben. Bei unter 30 Grad ist es richtig gemütlich in unserer Einraumwohnung. Obwohl wir einige Meter erhöht stehen peitscht der Sturm das Wasser vom Fluß zu uns herauf. Im Moment erinnert mich das Wetter an den Attersee. 

Zum Thema Internet in Namibia: Jede Lodge oder Campsite hat gutes W-Lan, aber das Internet dahinter ist katastrophal 0,2-1 Mbps, da kannst du nicht einmal Whatsapp telephonieren, geschweige denn sonst was. Mit der SimCard ist es ähnlich schlecht. Und Elon Musk hat mir mit seinen Afrikatarifen Starlink vermiest. 

Unser letzter Abend hier - wir genießen ihn. 

 

24.12.24  -  Mobola Island Lodge - Heiligabend

Nach einer herzliche Verabschiedung durch die Chefleute erreichen wir nur 5 km die Mobola Island Lodge. 

Nicht so nobel, etwas rudimentär, aber schattigen Stellplatz direkt am Fluß - kein Zaun. Da können schon einmal Hippos oder Krokos kommen. Obacht!!! Laut einer Statistik sind die Hippos gefährlichsten Tiere Afrikas - weil sehr aggressiv. 
Das Pool ist entweder BIO, oder …. Ich vermute es ist Okavango Wasser - daher verzichten wir und nutzen die Außendusche. Im Flußwasser gibt es eine Menge von Infektions-Tierchen und die wollen wir nicht. 

Über eine sehr wackelige Hängebrücke geht‘s auf die Insel, dort gibt es eine Bar. Betrunken darfst du auf der Brücke nicht sein. 
Also hier werden wir Weihnachten verbringen. 

Alexander, der Besitzer lässt aufkochen. Mit Kudu-Gulasch, Reis, Pampa (Maissterz), Krautsalat usw. - und Schokopudding. So ist das ein gelungener Abend.
Nach ein paar Bieren ist die Brücke noch wackeliger, aber wir meistern das. 
Es ist eine sehr gemütliche Runde mit Verrückten wie wir, einige sogar noch verrückter. 
Wie Peter, der ohne Auto nur mit Öffis bzw. Sammelbussen o. ä. unterwegs ist. 

 

25.-26.12.24  -  Mobola Island Lodge

Heute sind wir mit Routenplanung beschäftigt und dann faulenzen. 
Sitzen gerade in der Bar und plaudern mit Alexander, dem Besitzer. Hier ist alles sehr chillig und gemütlich. 
Am Abend werden wir wieder einmal kochen. Spaghetti-what else. 
Die Weihnachtsgäste sind alle schon wieder weg. Jetzt Natur pur - Krokodile und Riesennachtfalter.

 

29.12.24  -  Kwando - Marrow Camp

Bei 200km geradeaus durch den Babwata NP treffen wir lediglich eine Rappenantilopenherde und 2 Elis. 

In Kongola halten wir beim Metro Markt. Das Angebot ist niederschmetternd. Verfaulte Bananen, kein Brot, keine Milch, aber ein wenig Wurst bekommen wir wenigstens. Es ist ja Wochenende und unser Camp ist für Selbstversorger. 
Unterwegs bekommen wir noch „Käferbesuch“ im Fahrerhaus.

Das Marrow Camp hat „Kennedy“ selbst gebaut - im Stil der Dörfer in dieser Gegend (hier gibt es kein Wellblech mehr - wie wir erfahren haben, weil es genug Naturrohstoffe wie Schilf und Gras gibt).
Kennedy ist total sympathisch und er lädt uns zu einer Bootsfahrt am Kwando ein - schon mit Bezahlung. Zuerst verneinen wir, aber dann fahren wir doch mit. Unsere Nachbarn aus Pretoria sind auch dabei. 

4 Stunden, die wir nicht so schnell vergessen werden. Zuerst ein Babykroko (ca. 15cm).
Dan erklärt uns Kennedy, dass man den Stengel der Day-Lilly ( eine Seerosenart) essen kann, man kann einer Angebeteten aber auch ein Kollier zaubern. 

Schließlich besuchen wir noch einen Hippo-Pool. Dazu müssen wir auf einer Insel an Land gehen, was hier eigentlich, wegen des aggressiven Verhalten der Hippos, untersagt ist. Außerdem gibt es Krokos und die eine oder andere Schlange. Wir vertrauen ihm und gelangen zu einem mit Planzen zugewachsenem Teich mit geschätzten 100 Hippos. Einfach spektakulär - als sie uns kommen sehen weichen sie etwas zurück, sind aber sonst unbeeindruckt. 

Dann noch ein herrlicher Sonnenuntergang. 

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Die Ruhe hier ist schon fast gespenstisch. Hippo- Gegurgle und Vogelgezwitscher  - das war‘s. 
Wir haben den Tag heute sehr genossen. 
In unserer Village noch eine Thibia (Unterschenkelknochen) eines Elephanten entdeckt - nicht gerade zart. 

Eigentlich habe ich mir vorgenommen heute den Schaden an der Stoßstange zumindest provisorisch auszubessern, aber es war so gemütlich, dass ich es verschoben habe. Zu Mittag braten wir uns zwei T-Bones, bevor sie uns vielleicht wegen irgendwelcher Einreisebestimmungen an der nächsten Grenze abgenommen würden.

Den Abend verbringen wir mit Kennedy bei ein paar Bieren - er hat uns sehr viel über Namibia - besonders aber über die Kultur der Einheimischen des Caprivi erzählt. Sehr lehrreich. Er hat uns Feuerholz mitgebracht, aber es beginnt zu regnen.

 

30.12.24  -  Mudumu NP - Livingstone Camp

Mit Kennedy noch einen Kaffee getrunken, dann machen wir uns auf den Weg.  Durch den Mudumu NP - hier sehen wir Zebras auf der Strasse und eine Affenfamilie. Kennedy hat uns einen Platz hier genannt - Campsite #3.

Das was wir nach schwierigen Tiefsandpassagen gefunden haben, hieß zwar auch so, war allerdings ein Stellplatz mitten in der Pampa an einem ausgetrockneten Flussbett, wo natürlich keine Tiere sind. Also alles wieder zurück.

Nach ca 25km erreiche wir das Livingstone Camp. Diese Anfahrt war auch langwierig, dafür diesmal viele tiefe Lacken. 

 

Das Camp selbst ist nett, aber ja - auf jeden Fall das teuerste bisher. Als wir fragen heißt es 400 NAD, beim bezahlen dann „pro Person“ also 800. 
(400-500 ist normal hier - für 2 Pers.).

 

31.12.24 - 2.1.24 -  Katima Mulilo

Heute Silvester ist hier die Hölle los. Bei den Supermärkten keine Chance auf einen Parkplatz, also bleibe ich auf der Hauptstraße stehen und laufe zum Liquorstore. Ich habe kein Bier mehr. Jetzt kommt die Polizei und vertreibt mich leicht grimmig. Bei einem anderen Markt bekomme ich schließlich noch Milch und Brot. 

Jetzt versuchen wir einen Stellplatz beim Proteo Hotel zu ergattern. 
Denn wir haben ein Problem mit dem Fenster der Beifahrertüre - es lässt sich weder öffnen noch schließen. geht aber bei Unebenheiten immer weiter auf. Und es schüttet in Strömen. 
Jetzt lichtet es sich ein wenig. Ich werde den morgigen Tag wohl mit der Fensterreparatur zubringen. 
Zur Feier des Tages werden wir heute essen gehen. 
Eine kleine Reisegruppe aus der Slowakei und wir sind die einzigen Gäste. Hier wird offensichtlich Silvester nicht sehr gefeiert. 
Wir gönnen uns noch einen Sekt im IWI 
und um 10:00 gehen wir zu Bett und verschlafen Silvester.

Wir wünschen all unseren Freunden und Verwandten einen guten Rutsch ins neue Jahr. 
An unsere Familie zusätzlich ein großes DANKE, dass ihr uns so viel reisen lasst. 🥰🥰🥰

So schmutzig will ich unseren IWI eigentlich nicht ins neue Jahr bringen, aber was soll‘s. 

Als ich anfangen will das Fenster zu reparieren kommt ein Gewitter, also mache ich erst einmal ein Schäfchen und warte ab. 

Wir stehen zwischen einem Mango- und einem Leberwurstbaum. 

Reparatur abgeschlossen. Fensterheberhalterung ausgebaut, gereinigt und das Fensterglas mit Sikaflex frisch eingeklebt - sollte halten. 

Wir sitzen gerade beim Kaffee, als wir draußen eine Stimme hören „Ein gutes Neues“. Als wir die Türe öffnen trauen wir unseren. Augen nicht. Es ist Franz - wir hatten ihn bei Eveline & Manfred in Schiltern kennengelernt. Wir wussten wohl, dass er mit seinem Truck im südlichen Afrika unterwegs ist, dachten aber, dass er schon nach Südamerika verschifft hat - aber dies passiert erst im Frühjahr. So klein ist die Welt. So verbringen wir einen netten Abend mit ihm und tauschen uns gründlich aus.

Wir beschließen noch einen weiteren Tag hier zu bleiben. Christine läßt die Wäsche (Bettzeug und Handtücher) im Hotel waschen, den Rest macht sie händisch.

Heute den ganzen Tag mit Franz gefachsimpelt und Erfahrungen ausgetauscht. Haben wieder viel Neues erfahren - ein gemütlicher Neujahrstag.

 

BOTSUANA

 

 

3.1.25  -  Kasane - Chobe Safari Lodge

Die Grenze zu Botswana ist easy, aber 2 Stunden hat‘s trotzdem gedauert
Die Fahrt nach Kasane führt durch den Chobe NP - Elis, Zebras und Sprigböcke am Strassenrand. 

 

Einen kleinen Frisör habe ich auch noch entdeckt.
Die Anlage hier ist sehr groß und gepflegt, lediglich die Campsite ist nicht so besonders. 
Das Restaurant dagegen ist super. Das erste Mal Krokodil gegessen - ein eher festes helles Fleisch und super zubereitet - hat sehr gemundet. 
Und ein herrlicher Don Pedro mit Jameson zum Abschluss. 

 

ZIMBABWE

 

4.1.25  -  Viktoria Falls

Am frühen Morgen besuchen uns drei Warzenschweine und veranstalten einen kleinen Schaukampf. 

Jetzt fahren wir zu den Victoria Falls. 
Diesmal organisiert und mit einem Guide, denn wir wollen uns für einen Tag die Grenzformalitäten mit dem IWI ersparen. 
Wir werden später evt. wieder nach Zimbabwe einreisen, aber die nächste Zeit bleiben wir einmal in Botswana. 

Auch jetzt fahren wir durch einen NP und sehen einen mächtigen Elephanten. 
Wir sind wieder einmal die Einzigen - somit haben wir einen privaten Guide - es gibt schlechteres. 

Nach anfänglichen Erklärungen, erzählt er uns viel Wissenswertes und so wandern wir die 3km des Stationenweges entlang. Das hätten wir zwar alleine auch können, aber nett war‘s trotzdem. 

Nach dem Mittagessen werden wir zu einem Craft-Market gebracht.

Als der Guide merkt, dass uns das eher wenig interessiert, zeigt er uns noch das „Victoria Falls Hotel“ - ein Hotel mit viel Geschichte. Wunderschön und im Garten ein herrlicher Blick auf die Brücke zwischen Sambia und Zimbabwe. 

Heimfahren stellt sich uns wieder ein riesiger Elephant in den Weg. 

Zu Hause angekommen erfahren wir, dass es im Camp den ganzen Tag nur geregnet hat - Schwein gehabt. 
Gestern, bei der Einreise nach Botswana haben wir 90 Tage Aufenthalt bekommen, heute bei der Wiedereinreise nur mehr 30. Als ich dies bemerke und urgiere ist die Zöllnerin eher unwillig und hat mich mit Fragen gelöchert. Schließlich gibt sie dann doch 89 Tage - tja einen Tag sind wir ja schon im Land. 
Ales in allem ein sehr gelungener Ausflug. 
Man muss wirklich davor stehen, um zu realisieren was für Gewalten sich bei den Vic-Falls auftun. 

 

BOTSUANA

 

5.1.25  -  Kasane - Chobe Safari Lodge 2

Wieder hier - heute ist rasten und baden angesagt. Und natürlich planen wir den weiteren Reiseverlauf. Zuerst aber einmal ins Pool. 
Haben heute die Laundry in Anspruch genommen. 5 Hemden, eine Hose und 4 T-Shirts - zusammen 22 Pula = 1.65€. Obwohl Botwana sonst nicht so billig ist. Im Vergleich kann man für ein Bier 3x Wäsche waschen lassen. 
Gerade sind 2 große Paviane beim IWI vorbeigelaufen. Akku leer, daher kein Photo. 
Die Bar direkt am Chobe ist für ein Gin-Tonic geradezu prädestiniert. 

 

6.-7.1.25  -  Chobe Nationalpark / Safari Lodge

 

„Nature“ - so heißt unser Ranger heute und wieder haben wir ihn für uns alleine. 
Zuerst fahren wir den Chobe entlang. Afrikanische Büffel grasen friedlich neben Hippos. Rhinos gibt es hier im Park nicht. 

Ein afrikanischer Pillendreher und viele Herden von Impalas mit ihren Jungen laufen uns über den Weg. 

 

Einen Vogel, der mir die Ohren ausputzt, ja den hätte ich auch gerne. 
Schließlich entdeckt Nature 2 Cheetahs (Leoparden), die absolut nicht schüchtern sind. Es sind einfach so wunderschöne Tiere - ich kann mich kaum satt sehen. 

Dann noch eine unter‘m Baum versteckte Löwin - sie hält gerade ihr Vormittagsschläfchen. 
Zwei wetteifernde Impala Männchen, eine Giraffe und einen Schakal. Er hat es auf die Jungen der Impalaherde abgesehen. Obwohl er relativ klein ist, hat er gute Chancen satt zu werden. 

Ein „Fisheagle“ thront auf einem toten Baum nach Beute spähend. Und natürlich jede Menge Elephanten mit ihren Jungen. 

Ein erfolgreicher Vormittag, was die Tiere anbelangt. 
Jetzt besorgen wir noch eine SIM Karte bei Mascom (Orange hat ein Netzwerkproblem). Das Geldwechseln gestaltet sich mühsam - die Bank ist proppevoll, Wartezeit ca. 2 Stunden, also beheben wir etwas Bares vom ATM. Die zweite Bank kann nicht wechseln (hat ein Netzwerkproblem). Woanders funktionieren die Bankomatkassen nicht - ratet mal - Netzwerkproblem. Und dann gab es noch „Out of stock“. Spar: keine Bananen, kein Speck, kein Schinken und keine Konditorwaren - die große Vitrine ist völlig leer, dafür gibt es heute frische Milch und Parmesan (das erste mal seit 7 Wochen).  Man muss halt nehmen was es gerade gibt. 

Abends gönnen wir uns noch ein herrliches und perfekt zubereitetes Game-Steak von der Antilope.

 

8.1.25  -  Touch Of Africa - Pandamatenga

Nach 120km bei strömendem Regen landen wir bei Franz, einem Mühlviertler, der hier die Lodge mit seinem Sohn betreibt. Er kommt gerade aus dem Spital, wo er sich eine Jagdverletzung behandeln ließ. 

 

Die Köchin bereitet uns noch ein Wienerschnitzel vom Schwein - wir fühlen uns wie zu Hause. 
Gestern Abend saß ein Löwe vor den Quartier der Köchin - sie war „not amused“
Wir plaudern noch ein wenig mit Franz - er war jahrelang Großwildjäger. Es gibt logischerweise auch andere Gesichtspunkte, was die mittlerweile überhandnehmende Tierpopulation betrifft. Einige davon sind durchaus interessant und nachvollziehbar. 

 

9.1.25  -  Wild stehen in der Nähe vom Nxai-Pan-Nationalpark

Vor der Abfahrt zeihe ich mir noch ein frisches Hemd an - dann kommt Sus - der Haushund von Franz. Er springt mir auf den Rücken und ich bin völlig eingedreckt. 

330km mit Regen und Sonne in einer recht faden Landschaft. Ab Nata auf der A3 schlechteste Strassenbedingungen. Elends viele und tiefe Potholes. Stellenweise hört der Asphalt ganz auf. Somit nur  langsames Vorankommen.

Beim Eingang zum Nxai Nationalpark wollten sie uns für eine Nacht plus 24 Stunden Aufenthalt satte 240€ abknöpfen. Daher haben wir beschlossen ein paar km weiter im Busch zu übernachten. Es dauert keine 10 min., da kommen drei junge Männer und meinen das wäre viel zu gefährlich, weil so viele wilde Tiere hier seien. Mit zwei kalten Bieren und einem Cola können wir ihre Bedenken in der Sekunde zerstreuen. Natürlich können wir hier schlafen. 
So werden wir morgen zeitig in den Park fahren und am Nachmittag wieder raus - für knappe 90€. 

 

10.1.25  -  Nxai-Pan-Nationalpark / Baines Baobabs

Aufwachen ohne Tiere, lediglich eine Kuhherde zieht vorüber - nicht sonderlich bedrohlich. 
Dann machen wir uns auf zu den berühmten Baobab Bäumen im Nxai - Pan - Nationalpark. 

Auf engen - manchmal zu engen (Toyo-Landyspurbreite) Sandstraßen durchqueren wir die Busch / Grassavanne. Vereinzelt sehen wir Elis, Giraffen und sonst nichts. 
Dafür sind die Baobabs sensationell - tausende Jahre alte Affenbrotbäume. 7 an der Zahl, einer ist schon vor Jahrhunderten umgefallen, lebt aber noch immer. 

Baobab Thomas Baines 1861 (aus Wikipedia)

Sie sind benannt nach Thomas Baines, einem britischen Maler, Forschungsreisenden und Wegefähten von Livingstone, der diese Baobab-Gruppe am 29. Dezember 1861 besuchte und malte. Damals war übrigens der eine Baum auch schon umgefallen gewesen. 
Dann noch 130km bis Maun, wo wir im Audi-Camp absteigen - und man glaubt es kaum wieder Franz aus Steyr treffen. 

 

11.-13.1.25  -  Okavango Delta / Maun

Das Wetter schaut gut aus - wir wollen heute einen Helikopterflug über das Delta machen. Kleine Helis ohne Türen - das klingt ja vielversprechend (Christi muss ich allerdings erst überzeugen).

Also auf zum Flughafen, Dan aus Neuseeland ist unser Pilot. Im Tiefflug fliegen wir nun über das Okavangodelta. Und wieder sind sie alle da: 🐃 🐘, 🦒, 🦛, 🐊, 🦓, 🦌, 🦅 aber wieder keine Löwen. 

Es ist schon ein tolles Erlebnis einmal die Tierwelt von oben zu sehen. 
Am Abend kochen uns Karin und Rüdiger aus München Spaghetti mit selbst gemachtem Sugo, Franz ist natürlich auch dabei. Ein sehr gemütlicher Abend. 

Einen Tag haben wir im Audi Camp noch verlängert. Franz hat uns in der Früh verlassen - wir chillen noch ein wenig. 

 

14.1.25  -  Komana - Sitatunga Camp

Heute Morgen zum Spar, tanken und dann zu einem Traktorhändler (Delta 4x4 Maun) in der Hoffnung, dass er unseren IWI abschmieren kann - es ist schon dringend notwendig. 
Er sagt mir zu, allerdings erst in 3 Stunden. Er meint, er müsse den Unterbau erst kärchern, da alles voller Sand ist. 400 Pula (30€).

Nochmals zum Flughafen und in dem netten Lokal gegenüber (The Duck Cafe) einen Lunch genossen. Nachdem man hier nur auf einem Tisch rauchen darf, gesellt sich ein Pärchen zu uns - mit den gleichen Gelüsten. Er, Engländer und lebt schon seit 50 Jahren hier, sie ist aus Pretoria und hat neben dem Lokal einen netten kleinen Shop. Christi sucht sich einen Hut aus. Wir plaudern lange und die Zeit vergeht wie im Flug.
Punkt 1400 sind wir bei der Werkstatt. Nach mehreren Versuchen wird abgebrochen, weil die Ansätze der Fettpresse nicht passen. Traktoren haben größere Nippel. Der Chef versucht am Nachmittag kleinere zu bekommen, darum stehen wir jetzt hier - das Camp ist ganz in der Nähe der Werkstatt. 
Wieder sind wir die einzigen Gäste, hüpfen ins Pool und warten auf die Whatsapp Nachricht der Werkstatt. 

Die positive Meldung kommt. 
Im Restaurant nehmen wir noch ein Bier unter einem großen Ventilator. Als ich zahlen will, erklärt mir die Kellnerin ich müsse mit Karte zahlen, da sie kein Bargeld nimmt. Da wae sie bei mir an der falschen Adresse. Mein Angebot: Bar oder gar nicht - und schon geht‘s, wenn auch wiederwillig. Nachdem wir nicht mehr lange in Botswana bleiben, will ich einfach meine Pula loswerden. 

 

15.1.25  -  Letlhakane - Mabaka Farm and Campsite

Um 0800 sind wir gestellt - IWI bekommt sein Fett ab und wir einen wirklich guten Kaffe. 

Und schon sind wir wieder unterwegs in Richtung  Orapa, der weltweit größten Tagbau-Diamantenmine. Der Versuch da auch nur in die Nähe zu gelangen scheiterte kläglich. Freudlich, aber bestimmt wurden wir abgewiesen. 

Also landen wir auf der Mabaka Farm and Campsite.  Eigentlich schön angelegt, aber doch irgendwie eigen. Trotz Nachfragens kein warmes Wasser, kein Duschkopf, kein Restaurant - aber das Pool ist super erfrischend. 
Das Gebiet hier mit seinen großen Salzpfannen und Seen steht teilweise unter Wasser - aber das wird noch mehr. Die Regenzeit hat ja erst begonnen. 

 

16.1.25  -  Francistown / Woodlands Stop Over

Endlos wirkende 250km immer schnurgeradeaus mit der ewig gleichen Landschaft - da hilft nur John Lee Hooker um eine Depression zu verhindern.

Beim Losfahren ergattern wir noch einen Blick auf die Diamantenmine. 
Im Woodlands sind wir wieder einmal die Einzigen. Eine super Campsite mitten im Nirgendwo mit blitzsauberem Pool und Sanitärblock. 

Wir bereiten uns zwei schöne Steaks mit Reis zu. Kaum sind sie in der Pfanne beginnt es zu regnen - tja da muss ich durchhalten. Noch ein bisschen Bier in die Pfanne für eine gute Sauce. Fertig - jetzt kommt die Sonne wieder raus. Das nenne ich ein Sch….Timing.

Heute auf den Tag genau sind Christine und ich seit 44 Jahren ein Paar - darauf werden wir natürlich anstoßen. Und in ein paar Tagen haben wir noch einen runden Jubeltag, aber dazu später.

 

17.1.25  -  Francistown

Regen - wir verlassen Woodlands und versuchen in Francistown US-Dollar für Zimbabwe zu bekommen, denn die Landeswährung ist viel zu instabil. Bei der Absa Bank gelingt es uns, allerdings mit ordentlichen Abschlägen - aber was nützt‘s. 
Der einzige Weg: Euro in Pula und dann Pula in Dollar wechseln. Alle anderen Banken haben das Wechseln strikt abgelehnt. 
Jetzt noch schnell beim Inder auf Prawns Masala eingekehrt. 
Beim Cresta Marang Gardens, wo wir übernachten wollen, erfahren wir sass sie seit 5 Jahren keine Campsite mehr haben, also bleibt uns nur der Weg zurück zum Woodlands. Noch immer Regen.

 

Zimbabwe

 

18.1.25  -  Bulawayo - Matobo NP

Zeitig brechen wir Richtung Zimbabwe auf. Kurz vor der Grenze tanke ich noch, denn danach ist der Diesel empfindlich teurer. 

Das Ausreisen aus Botswana geht flott - bei der Einreise nach Zimbabwe wird‘s eher mühsam, obwohl alle sehr freundlich sind. 
Das Visum haben wir schnell - beim Custom-Schalter gebe ich das Carnet einer jungen Frau, die es von allen Seiten betrachtet, aber keine Ahnung hat was das ist und was sie damit anfangen soll. Also muss ein Kollege her, der kennt sich aus. Eben dieser erklärt mir wiederum, dass meine Haftpflichtversicherung, die ich in Deutschland bei AXA speziell für die Länder des südlichen Afrika abgeschlossen habe, in Zimbabwe nicht gilt und ich bei ihm für eine andere bezahlen müsse.  In Summe kostet die Eireise 110 US$. In den IWI will eigenartigerweise niemand hineinschauen, was mich sehr wundert. 
Auf einer guten Straße (mit Mautstation) erreichen wir Bulawayo. Abseits der Hauptwege ist der Straßenzustand katastrophal.

Es ist uns bis dato nicht möglich eine SIM-Karte aufzutreiben, oder ein W-Lan zu finden. Somit sind wir erstmals von der Außenwelt völlig abgeschnitten. Ja, und Starlink kann ich bis jetzt auch nicht aktivieren - die Hotline schickt auf meine Anfragen nur Schimmelbriefe, offenbar lesen sie nicht was ich schreibe, oder sind einfach nur unfähig.

In Zimbabwe ändert sich die Landschaft - zuerst hügelig, dann sehen wir im Matobo NP schon einige kleine Berge und Felsen. 
Als wir dann endlich die „The Farmhouse“ Lodge (natürlich bei Schüttregen) erreichen ist sie geschlossen. So weichen wir auf die „Big Cave“ aus. Ja, Petrus hat jetzt wirklich alle Schleusen geöffnet - tja die Natur braucht‘s. (gemessene 87mm).

 

19.1.25  -  Matobo NP / Big Cave CP

Morgens super Wetter. Brown, der Aufseher hier hat eine leere Starterbatterie - ich helfe ihm mit meinem Kraftpaket und schon läuft der Wagen wieder.

Jetzt machen wir einen kleinen Spaziergang, wir müssen uns einfach bewegen. Schlussendlich landen wir bei der „Big Cave Lodge“, wo wir vom Besitzer freundlich willkommen geheißen werden und ein wenig mit ihm plaudern. Dann kehren wir rasch zurück, denn das nächste Wetter ist im Anmarsch. Ganz trocken schaffen wir es jedoch nicht nicht. 

 

20.1.25  -  Matobo NP / Maleme Dam CP

Wir verabschieden uns von Brown und fahren in den NP. Beeindruckt von den Granitfelsen erreichen wir „World‘s View“ und besuchen auch das Grab von Cecil Rhodes, das auf einem sensationellen Platz liegt. Dort begraben zu sein, war der Wille von Rhodes. Auch die Pomongwe Cave mit den Felszeichnung der San besuchen wir wieder einmal völlig alleine. 

Der Staudamm ist wegen des Überlaufens über die Strasse gesperrt - ich hätte den Damm trotzdem gequert, aber Christine war strikt dagegen. So muss ich wieder einmal nachgeben.

So können wir den westlichen Tierpark nicht erreichen und fahren ins Camp. Außer einer Affenfamilie ist hier niemand außer uns, nicht einmal ein Aufseher. Das Camp ist ziemlich heruntergekommen, aber wir haben ja alles mit. 

Bis zur einbrechenden Nacht schauen wir den Affen zu und kochen unser Abendessen. 

 

21.1.25  -  Bulawayos - Zvishavane - Masvingo - Great Zimbabwe

Wir verlassen den Matobo NP. In Bulawayos Zentrum ist erst einmal einkaufen angesagt. Ein Pick‘n Pay taucht auf und wir bekommen für IWI einen Platz im gesperrten Areal für Zulieferer. Ein riesiger Supermarkt, aber die Auswahl ist trotzdem sehr eingeschränkt: Wurst oder Schinken - Fehlanzeige. Schokolade ebenso. Dafür aber jede Menge Brot, Buchteln, Kuchen. 
Wir treffen ein holländisches Overlander Pärchen und erfahren wieder viel Neues. 
Obst ist hier extrem teuer, aber rundherum gibt es viele Stände, wo alles mögliche feilgeboten wird Darunter auch Obst um ca. ein Drittel des Preises vom SM. 
Auch SIM Karten werden auf der Straße verkauft, ohne großes Büro. Nach fünf Minuten bin ich wieder online. 😁
In Google Maps sind im Bulawayos einige Campsites angegeben. Nach der dritten nicht existierenden geben wir auf und fahren in Richtung Masvingo. 

Mautpflichtige Autobahn - wofür die wohl die Maut verwenden?

In Zvishavane fahren wir ab und versuchen etwas zwischen die Zähne zu bekommen. Ein Chicken Inn (ähnlich KFC) würde sich anbieten, jedoch keine Chance auf einen Parkplatz, denn davor stehen hunderte Verkaufsstände, kreuz und quer abgestellte Autos und wuselnde Menschenmassen. Beim Versuch die Stadt zu verlassen, kommen wir durch ein Viertel, das außerhalb meiner Vorstellungskraft liegt. Solch armselige Behausungen, der Dreck und Müll überall. Eine stillend Mutter sitzt auf einem Müllberg aus Plastikflaschen und sonstigem Unrat. Unvorstellbar. 

Als Christi versucht zu fotografieren erntet die böse Blicke und Gesten. Ja klar, mit unserem Fahrzeug fallen wir auf und alle Blicke sind auf uns gerichtet. Also keine Photos. Für die Zukunft müssen wir uns da was einfallen lassen. Die GoPro haben wir leider zu Hause vergessen - sie wäre dafür ideal. 
Hungrig fahren wir bis Masvingo und weiter zum Great Zimbabwe. Es ist schon stockdunkel als wir die Campsite des hiesigen Hotels erreichen. Das Fahren in der Dunkelheit ist bei den schlechten Straßen hier wahrlich kein Vergnügen. Hier tragen die Leute am Straßenrand keine Warnwesten, die sie sonst so lieben. 
Noch schnell eine Hühnersuppe aus dem Packerl und ab in die Harpfen. 

 

22.1.25  - Great Zimbabwe 1

Es regnet unaufhörlich. Also warten wir auf Besserung für die Besichtigung.

Tatsächlich tut sich gegen 16:00 Uhr ein Sonnenfenster auf, also starten wir die Besichtigung. An der Kassa vereinbaren wir, dass der Besuch morgen auch inklusive ist, da das Museum heute geschlossen ist und es schon zu spät ist um alles zu schaffen. 

Als erstes erklimmen wir die Bergruine. Wir nehmen den alten Originalweg, der zwar beschwerlicher, aber kürzer ist. 

Ständig werden wir von einem großen Rudel Affen begleitet. 
Manchmal habe ich den Eindruck, dass sie uns mitleidig betrachten: „ Warum bewegen sich die beiden Alten so komisch?“ Wenn ich schaue, wie flink die Affen über die Felsen hüpfen, verstehe ich ihren möglichen Gedankengang.

Kurz bevor wir die Ruine erreichen fängt es zu schütten an. Wieder nichts mit der goldenen Stunde zum Fotografieren.
Bergab nehmen wir den längeren, aber weniger steilen Weg. Gut, dass wir die Regenponchos mitgenommen haben. 
Hoffentlich können wir die Erkundung morgen fortsetzen. 

Great Zimbabwe ist eine Ruinenstadt. Die Ansiedlung auf dem gleichnamigen Plateau war die Hauptstadt des Munhumutapa-Reiches (auch Monomotapa-Reich), das außer dem heutigen Simbabwe auch Teile von Mosambik umfasste. Groß-Simbabwe hatte in seiner Blütephase vom 11. bis zur Mitte des 15. Jahrhunderts bis zu 18.000 Einwohner, wurde von den Monarchen Simbabwes als königlicher Palast genutzt und war das politische Machtzentrum. Der Reichtum der Metropole beruhte auf Rinderzucht, Goldgewinnung und Fernhandel. Zeugnisse des spirituellen Zentrums sind die Simbabwe-Vögel aus Speckstein. Die Anlage ist der größte vorkoloniale Steinbau in Afrika südlich der Sahara und einer der ältesten. (Wikipedia)

 

23.1.25  -  Great Zimbabwe 2

Es hat die ganze Nacht durchgeschüttet. Gegen 1100 nieselt es nur mehr ganz leicht und schon machen wir uns auf die Socken. 

Zuerst zur großen Einfriedung mit dem berühmten konischen Turm. Man vermutete in seinem Inneren einen Schatz, aber er ist massiv, ohne Hohlräume. Die Einfriedung hatte nie ein Dach, sondern war ein Schutzwall. In den Höfen standen Hütten aus Lehm. 

Es fängt wieder zu tröpfeln an, so gehen wir ins Museum. Als wir es betreten ist es im Inneren ganz dunkel. Es werden einige Baustrahler eingeschaltet, aber die Vitrinen sind so dunkel, dass wir darin nichts erkennen. Auf beine Bitte hin die Vitrinenbeleuchtung ebenfalls aufzudrehen ernte ich nur Kopfschütteln. „the lamps don‘t work“. Wir mögen doch die Handys zum Ausleuchten verwenden. Im hintersten Raum, ebenfalls Baustrahler beleuchtet, stehen dann Kopien der berühmten Simbabwe Vögel (die Originale befinden sich in Kapstadt). Trotz Photographierverbot mache ich ein Photo und werde, wie schon so oft, zurechtgewiesen. 

Ich werde die Mentalität hier nie verstehen. Statt die Lichter zu reparieren, werden Baustellenlampen montiert, die aber nicht mehr bewirken, als ein Stolpern zu vermeiden. 
Und das bei 30 US$ Eintritt. Die junge Dame zeigt auch keinerlei Reaktion, als ich vor einer fast schwarzen Vitrine stehe und sie sehr fragend anschaue. Ein Achselzucken - das war‘s.
Leicht frustriert treten wir den Heimweg an.  
Ich war wirklich schon in sehr vielen Museen in meinem Leben, aber so etwas ist mir noch nie untergekommen. 

 

24.1.25  -  Mwenezi / Lion & Elephant Camp

Wir haben beschlossen zu fliehen. Nachdem die Wetterprognose für nächste Woche wieder größtenteils Regen vorhersagt, lassen wir die Gegend von Mutare aus und fahren gleich Richtung Südafrika. Ich habe den vielen Regen endgültig satt.

Auch dafür zahlen wir Maut - die Baustelle besteht schon seit Jahren, wie wir erfahren

 Nach einer sehr anstrengenden Fahrt auf der A4 (von 200km geschätzte 100km Umleitungsstrassen mit tws. tiefem Schlamm und riesigen Schlaglöchern). Viele LKW‘s stecken völlig hilflos fest, sind wir im Lion & Elephant Camp angekommen. Dass wir dafür noch Maut zahlen müssen ist eigentlich eine absolute Frechheit. Den Mauteinheber, darauf angesprochen - wir ernten ein breites Grinsen und er meint: ja ich weiß, die Straße ist eine Katastrophe. Hi hi hi - 10$. Hier ist es sonnig und warm und es gibt gutes Essen.

 

Südafrika

 

25.1.25  -  Beitbridge - Moreson Camp

Das heute war der angenehmste Grenzübertritt der ganzen Reise.

Zimbabwe Ausreise: 45min, hochmodern, alles mit QR Code erledigt. Bearbeitungsgebühr 18$ und eine, mir nicht nachvollziehbare für 9$. Ein großes Display zeigt unsere Autonummer an- wir können weiter.

Südafrika Einreise: 25min, weniger modern, aber sehr effizient. Keine Gebühren, weder Versicherung noch Straßenmaut. Auch keine Carbonsteuer. Auf meine Frage nach Zahlungen lächelt die Beamtin. „ Nein hier in SA müssen sie nichts bezahlen - wir mögen unsere Touristen. Es ist schlimm genug, was unsere Nachbarländer so machen“. Eine wahre Freude.

In Musina gehen wir noch unsere Vorräte auffüllen. Aufgrund von Samstag Nachmittag bekommen wir wieder einmal keine SIM Card und wechseln können wir auch nicht. Jetzt ziehen wir ein paar Rand aus dem ATM und fahren zum Camp. Ein friedliches ruhiges Plätzchen mit Waschmaschine (dringend notwendig). Es soll laut iOverlander hier ein Thermalpool geben. Am Abend hat uns noch ein Nyala-Weibchen besucht. Die Wetterprognose ist jetzt do, wie ich das will. 😁

 

26.-27.1.25  -  Moreson Camp 2

Es ist 0530 und es besucht uns schon eine ganze Nyala-Familie mit ihren Jungen. Die Weibchen sind so zutraulich, dass man sie streicheln kann - die Männchen dagegen halten respektvoll Abstand, laufen aber nicht davon.

Den Sonntag mit Wäsche waschen und schwimmen im Thermalbecken zu verbringen hat auch was. Leicht bewölkt bei 32° - so mag ich das. Ein wenig Routenplanung ist ebenfalls angesagt - einenTeil von SA kennen wir ja schon. Jetzt will der Rest untergebracht werden. Die meisten Gäste sind heute abgereist, da hier jetzt die Ferien zu Ende sind.

Bei uns würde der Teich zum schwimmen einladen - doch leider Bilharziose. Wegen des angenehmen Schwimmens in dem warmen Thermalpool (Christi bezeichnet es als Fruchtwassersplantschen), bleiben wir noch einen tag länger. Heute noch den Transportschaden vom Schiff provisorisch lackiert, damit er nicht weiter rostet. Ein - zwei Tränchen sind trotz aller Vorsicht trotzdem entstanden, aber den vielen Kratzern die IWI mittlerweile hat, fällt das nicht ins Gewicht. 

 

28.1.25  -  Greater Tzaneen - Magoebaskloof Pass - Zwakala Campsite

Morgens wieder der obligate Besuch einer Nyala-Dame. Dann haben wir uns in die Berge verzogen - zum Magoebaskloof Pass. Hier wollen wir im „Farmstall &. Cafe“ essen und evt. auch dort übernachten. Wir kommen um 1630 an, aber mehr als ein Cappuccino geht sich nicht aus, denn sie schließen um 1700. Der freundliche Chef meint wir können ruhig am Parkplatz die Nacht verbringen, aber es gäbe ganz in der Nähe eine super nette Campsite.

Also fahren wir dorthin und es entpuppt sich als entzückend. Das erste was wir hören: Ich habe euch an der Grenze in Beitbridge gesehen. Wir suchen uns ein nettes Plätzchen und gehen alsbald schlafen. 

 

29.1.25  -  Selati River Ruins Lodge / Phalaborwa Safari Park

Wir verlassen das üppige Grün des Magoebaskloof und fahren in Richtung Kruger Park. Im Selati River Ruins Camp gehen wir Mittagessen. Gutes Essen, aber der Cappuccino hat soviel mit Kaffee zu tun, wie ein Benco Kakao mit Trinkschokolade. Unsere Lieblingsnachbarn würden das als "Plörre" bezeichnen (wenn ich nicht irre).

Vorbei an üppigsten Bananen und Avocado Plantagen, wird es dann in Richtung Kruger Park doch deutlich trockener. Direkt neben dem NP Gate übernachten wir im Phalaborwa Safari Park. 

 

30.1.25  -  Kruger NP - Lebata - Satara Camp

Zunächst erscheint der Krugerpark noch saftig grün, je weiter wir nach Osten kommen, desto trockener wird er. Schließlich wird er zum klassischen Busch - hohes Buschgras und vereinzelt Schirmakazien.

Direkt am Labata River genießen wir das Mittagessen

Erst einmal bis Letaba zum Essen gefahren. Dann in Richtung Süden zum Satara Camp. Am Weg dorthin sehen wir riesige Büffelherden, Zebras bis zum Abwinken, Giraffen, Hippos und natürlich Elis - aber wieder keine Löwen. Naja, vielleicht wird‘s noch. 

Heute hat es wieder einmal 35° - vieleicht war der Regen in Zimbabwe doch nicht so schlecht. Das Problem sind in erster Linie die Nächte im IWI - meist gehen wir bei 30° Raumteperatur schlafen, denn wenn kein Wind geht, nützen die offenen Fenster auch nur wenig. Aber - wir haben es uns ja ausgesucht: Sommer in Afrika !!

 

31.1.25  -  Orpen / Skukuza

Zu spät aufgestanden. Die Profis machen sich um 0430 auf die Socken - da sieht man vielleicht Löwen. Wir starten um 1000 - keine Löwen (die haben nicht verschlafen), dafür aber Unmengen an sonstigen Tieren.

Zuerst fahren wir nach Orpen in der Hoffnung dort ein Restaurant vorzufinden - hier irrte der Chronist. Dann weiter offroad über die S140, 145, und 125. Nach 2.5 Stunden erreichen wir wieder Asphalt und dann noch bis Skukuza.

Heute bei 39° im Schatten - lustig, hier gibt es keinen Schatten. Dies ist bis jetzt unser heißester Tag. Schnell unter die kalte Dusche, aber nach 10 min. bin ich schon wieder klatschnass. Kaltes Bier kühlt von innen - da wird‘s gleich besser. 

Das Schlimmste sind für uns die Nächte - die Kabine hat über 30°, trotz offener Fenster. Erträglich wird es meist erst gegen 0400, vorher ist für mich an Schlaf nicht zu denken  Christine steckt das etwas besser weg.

Jedenfalls brauchen wir jetzt 1-2 kühle Nächte, um uns zu regenerieren. Die schönen Lodges hier im Kruger sind so unverschämt teuer (ca. 20.000 SAR/Nacht - ca 1000€). Da fällt Christine Oliver's Lodge am White River ein. Geschaut, gebucht und fertig.

 

1.2.25  -  White River / Oliver's Lodge

Relativ zeitig verlassen wir den Kruger Park - da wären noch die badenden Elephanten bei ihren morgentlichen Sex-Spielchen mit „Happy End“ zu beobachten - ja die haben Spaß, wenn auch nur kurz.

Nach ca 100km erreichen wir Oliver‘s Lodge. Hier verbringen wir unseren 40. Hochzeitstag morgen.

Zwei Nächte mit Klimanalage werden uns gut tun. Vor 6 Jahren waren wir mit unseren lieben Freunden Ilse und Gerhard schon einmal hier. Es ist genau so schön wie damals. Der Kellner hat uns sogar wiedererkannt - ob‘s stimmt weiß ich natürlich nicht.

Tanja, die Chefin, eine Villacherin ist völlig überrascht als sie die österreichische Autonummer am IWI entdeckt. Sie erzählt uns dass "August der Reisewagen" auch schon hier stand. Nach einem köstlichen Apfelstrudel mit Vanillasauce gehen wir jetzt schwimmen und genießen den schönen Tag. Und jetzt gehen wir erst einmal richtig gut essen - ja wir werden kulinarisch sehr verwöhnt.

Das Zimmer ist herrlich kühl - wir fühlen uns wie im siebenten Himmel.

 

2.2.25  -  Oliver's Lodge - 40th Wedding Anniversary

40 Jahre vergehen fast wie im Flug. So lange verheiratet zu sein ist kein Geschenk, sondern Arbeit - an sich selbst und an der Beziehung. Wenn wir sagen, es wäre immer alles friktionsfrei verlaufen, so wäre dies unwahr, aber wir haben es geschafft immer wieder eine gemeinsame Basis zu finden. Dafür bin ich wirklich sehr dankbar.

Die Kinder sind erwachsen geworden (was auch nicht ganz von alleine stattgefunden hat), haben mittlerweile alle einen Partner und leben mehr oder weniger selbsständig. So haben wir jetzt Zeit ausgedehnte Reisen zu unternehmen. 

Wir haben herrlich geschlafen. Nach einem opulenten Frühstück machen wir nichts - einfach nichts. Im kühlen Zimmer gönne ich mir seit langem wieder einmal ein Mittagsschläfchen. 

 

3.-5.2.25  -  White River / Oliver's Lodge 2

Tanja macht uns heute ein Angebot, das wir nicht ablehnen können. Also bleiben wir noch - sozusagen als „Halftime Break“ .
Es ist schon richtig schön, sich zwischendurch einmal verwöhnen zu lassen. 

Heute fahren wir mit Sissi und Michael aus Kärnten nach White River in eine Gin-Bar, wo es selbst gemachten  Gin gibt mit und danach noch in ein Lokal zum Abendessen. Sissi & Michael sind seit über 20 Jahren mit Tanja befreundet und kommen jedes Jahr hierher. Wir verbringen einen sehr gemütlichen Abend. 

 

6.-8.2.25  -  Nelspriut (Mpombela) / MAN  - Pumbaa Park

Heute beim MAN wegen unserem Kupplungsproblem (das Pedal bleibt immer öfter stecken) eingetroffen. Ein super bemühter Mechaniker checkt die Kupplungszylinder und stellt fest, dass der Nehmerzylinder undicht ist. Er hat das Teil nicht lagernd, aber ein Spezialist im Ort schaut, ob der das Teil hat, oder ob er es reparieren muss. Falls lagernd, werden wir den Geberzylinder auch gleich tauschen. Die braune Sauce am Boden ist Bremsflüssigkeit - diese ist normalerweise glasklar. Da ist schon einiges verrottet im System. 
Vor 6 Monaten haben wir das System in AT beim Mechaniker checken lassen. Er meinte damals „ist alles ok“.
Des weiteren ist der Motor an mehreren Stellen sehr undicht und verliert relativ viel Öl. Tja, und die vorderen Stoßdämpfer sind auch im Eck. Morgen bekommen wir die KV‘s und weitere Infos. 
Das Kupplungsproblem kann einen Tag oder bis zu einer Woche dauern. Wenn wir alles reparieren lassen, dann sind es 2 Wochen. 
Naja- schau ma mal. 

Pumbaa Park 

© Pumbaa

In der Hoffnung, dass die Reparatur nicht zu lange dauert, fahren wir mit dem Taxi in die nächstgelegene Lodge - Pumbaa Park. Er ist eigentlich eine Auffangstelle für verletzte oder kranke Tiere aus den Krugerpark. Hier werden sie gepflegt und aufgepeppelt bis sie wieder in die Wildnis entlassen werden können - oder nicht, dann bleiben sie einfach hier. 
Heute morgen sind wir in ein anderes Zimmer übersiedelt, denn wieder einmal können wir immer nur einen Tag verlängern, da win nicht wissen wie lange die Reparatur dauern wird. 
Bei einer kleinen Rundfahrt erfahren wir vom Guide viel über die Umstände unter denen die Tiere hier landen. Viele kommen von privaten Jagdfarmen die aufhören. Die Tiere werden dort von Geburt an mit Steroiden und Wachstumshormonen behandelt und erreichen so oft das Doppelte ihres normalen Körpergewichtes. Damit wird der Abschuss teurer und die Farmer verdienen mehr. Jetzt sind diese Tiere aber in freier Wildbahn nicht mehr überlebensfähig. Das Erlegen eines Löwen kostet zwischen 30.000 - 60.000 US$. Die Tiere werden dann in relativ kleinen Arealen gehalten, so dass nicht einmal mehr viel jagdliches Geschick notwendig ist, sie zu erlegen. Dann das obligate Photo neben dem getöteten Löwen oder Elephanten mit stolz geschwellter Brust - „Seht her - was bin ich doch für ein toller Jäger“.
Aber es gibt natürlich auch kranke oder behinderte Tiere ( Blindheit, Spondylose uvm.).
Nur die wenigsten Exemplare können wieder ausgewildert werden. 

 

8.-9.2.25  -  Nelspruit - Hotel Mercure

Wir asind heute in die Stadt übersiedelt, gleich neben MAN, denn wir mussten IWI an den Strom anschließen, da in der Halle die Photovoltaik zu wenig Strom produziert. Sharky, der Chef, hat uns wieder mit einem strahlenden Lächeln empfangen - er ist eine echte Frohnatur. Überhaupt sind alle hier super freundlich. Mein Mechaniker macht einen äußerst kompetenten Eindruck, er hat den Fehler binnen Minuten gefunden. Leider hat er auch sonst noch einige Mängel entdeckt, die zu Hause immer nur schön geredet wurden. 
Diese werden wir aber erst bei unserer „Afrika Pause“ dort reparieren lassen, wo wir den IWI einstellen. 

So sitzen wir jetzt am Pool mit kühlem Bier und warten bis IWI fertig ist. Es könnte uns schlechter gehen. 
Plötzlich kackt das Internet ab. Nach 2 Stunden frage ich bei der Rezeption nach: ja der Router ist wohl der Übeltäter, das passier öfter. 
An der Rezeption: „Plug it out, wait 1 minute and plug it in again“ - „oh no, I can‘t do it“. So blödeln wir eine Zeit lang herum. Fazit ist, er traut sich nicht. Ok👎🏽
Am Pool essen wir eine Kleinigkeit - Lamb chops und ein Stück Hake, von der Größe her eher ein Snack. 
Im Zimmer öffne ich den Safe, aber schließen geht nicht mehr - alles tot. Habe  Bescheid geheben, dass der Safe eine neue Batterie benötigt, aber in der nächsten Stunde kommt niemand. 
Ich werde irgendwie zur Diva - ich hab‘ echt Hunger. Ab in‘s Restaurant, wir bitten um die Speisekarte. „ No menue, I am the menue, but you already know: Fish and Lamb chops“
Ich traue meinen Ohren nicht. „Maybe on monday we‘ll get more food“ - und das in einem Hotelrestaurant. 
Wir gehen in die Mall gegenüber und essen beim Italiener (natürlich eine Kette) mittelprächtig bis gut. 
Das Frühstücksbüffet entschädigt wieder für einiges - es ist richtig gut. Alles da, was wir gerne essen. 
Heute ein wenig Sonntagsshopping - hier haben alle Geschäfte geöffnet und die Mall ist rammelvoll. Ich verstehe nicht, warum das bei uns in AT nicht möglich ist. 

 

10.-11.2.25   -   Nelspruit 2

Heute, Montag, sind wir wieder in der Mall. In der Apotheke wird eine simple Canesten Salbe im Sichheitskörbchen bis zur Kassa übergeben. Bis jetzt haben wir auf unserer Reise in Apotheken immer alles bekommen (ohne Rezept oder Ärzteausweis) - lediglich Name und Geburtsdatum werden verlangt. 
Noch ein Novum: eine Sneakers - Wäscherei, hier kann man seine Turnschuhe waschen lassen. Hab ich auch noch nie gesehen. 
Beim Mexikaner essen wir ausgezeichnet und lernen Andreas, einen Deutschen, kennen. Er gibt uns viele Tips für Eswatini - tolle Offroadstrecken, nette Camps und einen interessanten geologischen Lehrpfad am Weg dorthin. Ursprünglich wollten wir diese Land auslassen, aber jetzt sind wir neugierig geworden. 
Jetzt muss nur noch der IWI fertig werden. 

Dienstag: Nichts von der Werkstatt gehört. Heute in einer anderen Mall sehr gut beim Italiener gegessen. Carbonara aus dem großen Parmesanlaib - großartig. 
Danach noch ein gepflegter Rasentino. 

 

12.-13.2.25   -   Nelspruit 3 - Botanical Garden

Die nächsten Tage nur Regen und Nebel angesagt, was unsere Euphorie in die Berge Eswatinis zu fahren etwas dämpft. 
Wir haben schon ein wenig Lagerkoller. 
Soeben haben wir die Nachricht bekommen, dass die Teile eingetroffen sind - aber leider die falschen. Also weiter warten. 

Mit dem Taxi fahren wir zum „Botanischen Garten“. Eine nette Wanderung durch den Regenwald, über den Crocodile River, in den medizinischen Kräutergarten uvm.
Jetzt kehren wir gemütlich im Restaurant ein und genießen einfach. 

Heute, Do 13.2. trotz Nachfrage bei MAN keine Info bekommen. Langsam werde ich ungeduldig. Jetzt steht unser IWI seit über einer Woche dort.

 

14.2.25  -  Barberton - Under The Stars Camping

Heute Nachmittag haben wir endlich unseren IWI bekommen: neue Kupplungszylinder + Leitung, neue Rücklichter und frisch gewaschen. 
Nachdem es schon spät ist fahren wir nur bis Barberton, eine alte Goldgräberstadt, die allerdings nicht wirklich was zu bieten hat. Auf einem netten Camp oberhalb der Stadt übernachten wir.

 

Estawini (Swaziland)

 

15.2.25  -  Malolotja Nationalpark Camp

Sind von Barberton entlang des geologischen Lehrpfades bis Bulembu. Der Grenzübertritt war problemlos. Die beiden Zöllnerinnen haben schüchtern gefragt ob sie in den IWI reinschauen dürfen - nicht als Kontrolle, sondern aus Neugierde. 

So jetzt wird die Strasse richtig schlecht - bis Piggs Peak, dann wieder Asphalt. 
Im Malolotja Camp übernachten wir. 

Nach dem Kaffee beginnt es zu regnen und wird ungemütlich kalt. 
In Eswatini herrscht richtige Armut, hier gibt es eine der höchsten AIDS-Raten Afrikas. 

 

Südafrika

 

16.2.25  -  Volksrust - Mahawane Country Resort

Heute wieder dichte Wolkendecke mit Nieselelementen. Beim IWI Öl und Kühlerflüssigkeit gecheckt und nachgefüllt, dann die Abdeckung offenbar nicht korrekt plaziert. Beim Wegfahren ist sie dann abgefallen und ich bin drüber gefahren. Das war‘s dann. 
Wir verlassen Eswatini (Swaziland) wieder und fahren in Richtung Lesotho. 
Die ganze Zeit immer wieder Spritzregen und jetzt, wo wir die Campsite am See erreicht haben, regnet es richtig. 

Bild stammt von der HP des Besitzers - so sieht es aus wenn das Wetter paßt.

Auch hier sind wir wieder die einzigen Gäste.

 

17.2.25  -  Boston / Boston T Party Camp

Wieder den ganzen Tag mit dichten Wolken und Nieselregen gefahren. Sind jetzt direkt an der Straße zum Sani Pass und schauen in tiefes Grau und Nebel. Na, schau ma mal was morgen ist, aber die Prognose ist schlecht.

Das hier ist ein kleines Paradies direkt an einem kleinen Teich, gehört einem älterren, wie wir glauben, englischen Ehepaar. Er ist ein netter Typ, der viel plaudert, er rät uns dringend ab den Sani-Pass bei Regen zu befahren. Des weiteren soll eine 7,5t Sperre für die Strecke zwischen den Grenzstationen gelten, ob sie allerdings schon in Kraft ist, weiß er nicht genau Seine Frau ist mit Yoga beschäftigt und auf Grund des wiederum einsetzendes Regens, haben wir sie nicht gesehen. Der Betrieb der Bar ist zwar eingestellt, dies ist ihm zu mühsam geworden, aber man kann die Räumlichkeiten mit der gesamten Infrastrukur (WiFi, TV, Bar Sitzgarnitur und offenen Kamin benutzen.

Schade um die schöne Landschaft rund um die Drakensberge und in Lesotho - vielleicht klappt es das nächst Mal.
Ich bin jetzt schon etwas angepisst. Zuerst hat es uns Marokko total verregnet, dann Teile von Spanien und Portugal, schließlich noch Zimbabwe und jetzt auch noch Südafrika - langsam reicht‘s.

 

18.2.25  -  Beginn der Wild Coast - Ivy Beach / T.O. Leisure Camp

Heute Morgen Sturmböen und Regen - also kein Sani Pass. Wir flüchten an die Wild Coast - wieder einmal fahren wir dem schlechten Wetter davon, doch es holt uns ein.

Die kleineren Straßen entpuppen sich als Fehlentscheidung - wieder kilometerlange Baustellen und Umleitungen.
Beim Aufwachen das selbe Bild. In der Nacht hat es so gestürmt, dass dass es mich an das Unwetter in Kreta erinnert hat. 
Wir überlegen nach Durban zu fahren und uns die Stadt anzuschauen, was bei dem Wetter aber vielleicht auch nur bedingt lustig ist. 

 

19. - 20.2.25  -  Ethekwini (Durban) / Bluff Eco Parc

 

Ab nach Durban, hier können wir uns vielleicht etwas anschauen. 
Neuerdings heißt die Stadt „Ethekwini“ - was so viel bedeutet wie „Der mit nur einem Hoden“ Ob fas so viel ansprechender ist?
Auf der Fahrt ein kurzer Hoffnungsschimmer - ein paar Sonnenstrahlen. 
Wir haben die einzige Campsite von Durban erreicht. Bei der Zufahrt haben wir das Gefühl durch einen Dschungel zu fahren.

Ja und ihr werdet es nicht glauben: Es beginnt zu regnen. 
Daher gehen wir gleich an der Rezeption essen. Wie so oft gibt es nur Burger und Chicken Wings- aber diesmal gute. 
Ansonsten: anderer Platz - gleiches Sauwetter. Aber es gibt noch Luft nach oben.
Die ganze Nacht hat es durchgeschüttet - es prasselt so laut auf's Dach, dass wir kaum schlafen können und die Kabine wird durch den Sturm ordentlich durchgerüttelt.

Am Morgen kommt die Sonne stellenweise heraus, also fahren wir mit einem Uber an die Beach Front. Unser Hoffnung hier ein nettes Lokal zu finden, um am Strand zu essen, wird enttäuscht. Ein paar Hotels, öffentliche Pools und Fastfood-Lokale, das war‘s. Leider keine hübsche Waterfront wie in Kapstadt. (Ist aber angeblich nahe der Seaworld geplant und im Umbau).

Der Strand ist leider völlig verschmutzt und kein wirklich schöner Anblick.
Also schlendern wir eine der großen Straßen in Richtung Zentrum. Schäbige Läden, verwahrloste Menschen und viel Dreck prägen das Stadtbild. 

Dann erreichen wir die alte Post und das Rathaus - ein paar alte Häuser gibt es also noch. Hier wird es etwas besser, aber von schöneren Läden keine Spur. Dann versuchen wir es in einer modernen Mall - doch leider auch nur Junkfood. 
Wo sind die vielen Inder, die vor 40 Jahren an jeder Ecke ihre köstlichen Samosas (gefüllte Teigtaschen) verkauft hatten?
Jetzt fällt uns auf, dass wir in den letzten Stunden nur ein einziges weißes Paar gesehen haben - und noch keinen einzigen Inder. Wo sind die alle hin?
Wir googeln - die guten Restaurants sind alle weit am Stadtrand, also begnügen wir uns vorerst mit KFC (leider auch nicht gut, aber wenigstens halbwegs hygienisch, so weit wir das von außen beurteilen können).
Ich stehe am Straßenrand und bestelle gerade einen Uber, da spricht uns ein alter weißer Mann an und fragt, ob wir uns verlaufen hätten und ob wir eh wüßten, was wir hier machen. Es sei wirklich sehr gefährlich hier. (Ich denke mir: im Zentrum - echt jetzt?).
Keine Minute später, steigt ein muslimisches Paar vor mir in ihr Auto. Der Mann spricht mich an: Es ist sehr gefährlich hier, ich soll mein Handy nicht in der Hand halten, sondern einstecken und nicht am Straßenrand stehen, sondern etwas zurücktreten, sonst würde mir das Telefon in Kürze aus der Hand gerissen. Der Herr ist super freundlich, klang aber echt besorgt. 
Schließlich kommt der Uberfahrer und Christi fragt ihn, ob es hier wirklich so gefährlich sei - er bejahte es nachdrücklich. Auf mein Nachfragen erklärt er mir auch, dass die meisten Inder und Weißen weg sind. 
Jetzt weiß ich, warum wir fast die einzigen Hellhäutigen in der Gegend sind.
Ja, ist auch eine spannende Erfahrung, obwohl ich keinerlei Angst empfinde, aber eine Wohlfühlgegend ist diese Stadt definitiv nicht. 
Vor 40 Jahren habe ich dies ganz anders empfunden, aber seither hat sich hier viel geändert. 

 

21.2.25  -  Bethlehem

Freitag mittag aus Durban raus ist nicht ohne. 
Wir fahren im Norden von Lesotho Richtung Bloemfontain bis Berhlehem (keine Krippe, kein Stern und auch keine Könige).
Die Fahrt ist landschaftlich schön - bergauf, bergab und ein paar Pässe. Dann noch das schräge Abendlicht - phantastisch.

Weniger lustig ist, dass IWI bei steilen Stellen heiß wird - schon zum zweiten Mal. Begonnen hat es in Eswatini. Daraufhin habe ich Kühlwasser nachgefüllt, dann war Ruhe, bis heute. Ich sehe aber keine Lacke unter dem Kühler. Morgen früh werde ich nochmals nachschauen. Denn jetzt ist der Deckel zu heiß - und es regnet wieder, aber der Tag war super schön. 
Heute sind wir auf Herbergsuche, wie sich das für Bethlehem gehört. Ein Tankwart hat gehen einen kleinen Obolus Mitleid mit uns - so übernachten wir auf der „Tanke“.

 

22. - 23.2.25  -  Kimberley - Diamantenmine

Eine angenehme Fahrt durch die Karoo bis Kimberley. Wir finden einen netten Rasenplatz direkt neben der Mine. Wir schlendern durch die wiederaufgebaute Old Town und kehren in der Occidental Bar ein. 
Kimberley war auf Grund ihres Reichtums, die erste Stadt der Südhalbkugel, die elektrifiziert wurde und eine Straßenbahn erhielt. 

Natürlich gab es auch einen Zahnarzt hier.

Heute sind wir fast alleine im Museum. Man bekommt einen schönen Überblick über die Geschichte der Stadt und über dei Geschichte des Diamantenabbaus im Süden Afrikas, mit allen Höhen und Tiefen. Heute ist kein Markt, was die Old Town merklich schöner macht. So können wir uns um ein Jahrhundert zurückversetzt. In Summe ein sehr interessanter Tag. 

Und nun ein bißchen Geschichte:

1866 wurden Diamanten nahe dem Oranje und später auch auf einem Hügel im heutigen Zentrum entdeckt. Drei Jahre später, im Jahre 1869, fand man den ersten Diamanten im Muttergestein (des später danach benannten) Kimberlit. Daraufhin setzte ein „Diamantenrausch“ ein und die Stadt New Rush entstand. In wenigen Monaten wuchs die Stadt auf über 30.000 Einwohner.

Die Diamanten wurden von hunderten Diamantensuchern in einzelnen Claims im Tagebau abgebaut. 

Drei Faktoren führten dazu, dass dieser Abbau zu Ende ging:

  • Mit zunehmender Tiefe wurde der Tagebau schwieriger, teurer und gefährlicher,
  • eine internationale Finanzkrise 1873 führte zu einem Preisverfall bei Diamanten und
  • die diamantenführende Gesteinsschicht des yellow ground war durchgraben; nur Wenige glaubten, in tieferen Schichten ebenso Diamanten zu finden.

Cecil Rhodes, der sich in den Jahren zuvor vorwiegend mit dem Diamantenhandel beschäftigt hatte, kaufte die nun weniger ertragreichen und weniger aussichtsreichen Minen auf und gründete die Firma De Beers, benannt nach den ursprünglichen Eigentümern der Farm, auf der die Diamantenfelder lagen. Er erwarb dann auch die Aktienmehrheit der Firma Barnato Brothers and Company seines Gegenspielers Barney Barnato und fusionierte die beiden Firmen unter dem Dach von De Beers. Schließlich verkauften die Barnato Brüder ihren Aktienanteil an Rhodes für £ 5.338.650. Der Abbau der Diamanten wurde im Untertagebau fortgesetzt. Die bekannteste Diamantenmine ist das Big Hole.

De Beers ist heute der größte Diamantenproduzent und -händler der Welt mit Sitz in London. Das Unternehmen ist ein Tochterunternehmen von Anglo American und liefert etwa ein Drittel der Weltproduktion von Rohdiamanten. Seinen Namen trägt das Unternehmen nach seiner ersten Mine in Kimberley auf der Farm der Brüder Johannes Nicolaas und Diederik Arnoldus de Beer. Über 100 Jahre lang war das südafrikanische Unternehmen ein Syndikat mit einem Monopol auf den Diamantenhandel. Dieses Monopol wird mittlerweile durch Händler aus dem asiatischen Raum stark bedrängt.

Heute verkauft De Beers nur Diamanten aus eigenen Minen, von denen die meisten in Südafrika, Botswana und Namibia liegen. Also keinerlei Blutdiamanten.

 

24. - 25.2.25  -  Groblershoop / Kheis Riverside Camp

Schöne Straße, aber endlich wieder richtig heiß in der Kabine - 42° bei offenen Fenstern. 10% rLF, daher schwitzen wir kaum. Und die Landschaft wird deutlich trockener - die Dornenbüsche gewinnen zunehmend die Überhand.
Ein netter Platz am Oranje River. Wir können sogar baden, weil es hier keine Bilharziose gibt. 

 

26.2.25  -  Upington / Red Ox / Kalaharii Monate Lodge

Jetzt in der Kalahari wird’s richtig trocken und verdammt heiß, ja das haben Wüstenhebiete so an sich. 
Als erstes müssen wir im Red Ox einkehren - das beste Steakhouse unserer Reise. Hier ist das T-Bone so dick, wie ich es mag und zart und …. soooooooo gut. 
Wir quartieren uns dann in der Kalaharii Monate Lodge ein. Ein kühler Pool bringt uns die dringend benötigte Abkühlung bei 39°. 

 

27. - 28.2.25  -  Askham / Molopo Kalahari Lodge

In Askham noch kurz Vorräte gebunkert und dann ab in die Lodge zum Pool. Oh Gott - ich habe das Bier vergessen, das könnte ein Problem werden. Dies ist jedenfalls einer der gepflegtesten Plätze bisher. Wir verbringen den Nachmittag am Pool. Sehr chillig. Weil‘s so schön ist, bleiben wir noch einen Tag länger. Wäsche waschen ist mehr als angesagt. 
Am Abend gibt es noch ein reinigendes Gewitter, was das Thermometer in der Kabine deutlich sinken lässt. 
Noch ein, zwei Gin-Tonic gegen die Malaria. Gibt es zwar hier nicht, aber sicher ist sicher. 

In der Nacht kommt dann ein viel gewaltigeres Gewitter mit riesigen Niederschlägen. 
Am Morgen stehen hier Teile unter Wasser. Die leicht schräge Lage verursacht, dass ein Großteil des Wassers in das Pool und darüber hinaus gespült wird. Jetzt ist das Pool nicht mehr so einladend. Aber es gibt mehrere, eines davon ist ok. 
Wir lernen Dani und Nic aus der Schweiz kennen und verbringen einen sehr vergnüglichen Abend mit ihnen. Nic hat viele Jahre in Tansania, Manila und Washington gelebt und da gibt es viel zu erzählen. 

 

1.3.25  -  Kgalagadi Transfrontier Park - Twee Rivieren Camp

Am Vormittag verabschieden wir uns von Dani & Nic. Dann sind wir heute nur 70km weitergezogen - an den Beginn der Kgalagdi Transfrontrier Park. Endlich wieder eine Campsite die voll mit Offroadern ist. Nachdem wir noch etwas Zeit haben, drehen wir noch einen Kringel im Park. Die roten Sanddünen sind großteils grün bewachsen. Ein paar Giraffen, Oryx und Gnus bekommen wir zu Gesicht. 

 

 

2.3.25  -  Mata-Mata Camp

Relativ zeitig fahren wir heute los nach Mata- Mata, aber trotzdem sehen wir nur vereinzelt Tiere. Weit weg 6 Löwenweibchen ( die männlichen Löwen bleiben uns versagt), eine Giraffe und ein paar Oryx. Im Camp besucht uns noch ein Erdhörnchen, oder so was ähnliches - der Zoologe in mir ist ganz schlecht. 
Gestern beim Eingang in den Park, hat man uns erklärt, dass Mata-Mata „fully booked“ sei. Heute, als wir hier sind ist alles kein Problem - also bleiben wir und fahren erst morgen zurück.

In der Nacht hatten wir einen unglaublich schönen Sternenhimmel. 

 

3.3.25  -  Mata-Mata - Molopo Kalahari Lodge

Heute wieder ein Game Drive und dann verlassen wir den Park und kehren wir wieder in der Molopo Kalahari Lodge ein. 

 

4.3.25  -  Upington - Werkstatt - Lanbou Expo Karavan Park

Stundenlage Rückfahrt durch die Kalahari bis Upington. In einer großen Salzpfanne wird das „Kalahari Salz“ gewonnen. 

Heute bricht die Türschnalle auf der Beifahrerseite (habe in den Foren schon einiges darüber gelesen - das Problem: es gibt den Ersatzteil nicht mehr - hier schon gar nicht).
MAN verweist mich an NCV-Vehicles, an Goni, einen älteren und kompetenten Mechaniker . Als ich dort auftauche, hilft man mir sofort. Das Teil wird ausgebaut und an einen Bastler weitergeleitet. Inzwischen werden wir von der Sekretärin mit kühlen Drinks und viel Information über die Westküste versorgt. Nach 3 Stunden ist alles fertig, morgen Früh machen sie die Fahrertüre, denn dort ist auch schon ein Sprung zu sehen. 
Hoffentlich bewahrheitet sich der Spruch: „Provisorien halten mitunter ewig“. Unser Auspuff hält ja auch noch immer. 👍
Danach kann ich nicht widerstehen, nochmal im Red-Ox vorbeizuschauen. 

Das Tomahawk Steak winkt mir quasi zu, also bestellen wir dieses, mit ein paar Calamari und Erdäpfelsalat als Beilage. Dazu noch eine Pfeffersauce. Ich frage die Kellnerin, ob ich das Steak ohne die hier so beliebte und übliche Honigsauce haben könne, mit der in SA jedes Steak bestrichen wird. Sie lächelt und meint: "No Basting - many Europeans like it without". 
Jetzt, es ist mittlerweile schon finster, suchen wir unsere Campsite, die in Lanbou Expo-Gelände liegt. Wir folgen Google Maps, aber am angegebenen Ort ist nur ein verschlossenes Gate, aber kein Hinweis auf ein Camp. Beim zweiten  Gate das selbe Spiel und beim dritten fragen wir einen Mann, der gerade heraus fährt. 
Wir sollen neben dem Gate nach hinten fahren, dort ist ein Pub und da sollen wir fragen. Gesagt, getan - wir werden auf eine Wiese gelotst, wo auch schon andere Camper stehen. Endlich!

 

 

5.-6.3.25  -  Augrabies Falls Lodge & Camp

Den Vormittag wieder in der Werkstatt verbracht. Nachdem beide Griffe repariert waren, wurde IWI noch abgeschmiert und 5 Liter Motoröl habe ich auch gleich mitgenommen. 
Nach einer herzlichen Verabschiedung, machen wir uns auf den Weg. 
Vorbei an riesigen Weingärten und großen Trocknungsflächen um Rosinen zu generieren - dafür ist die Gegend bekannt. Angeblich die besten Rosinen weit und breit. 

Kabinenrekord: 46,4°C
Unterwegs noch einkaufen und schließlich erreichen wir das Augrabies Falls Lodge & Camp. 
Heute ist Ruhetag. 38° im Schatten (den haben wir), aber kein Pool. So gehen wir alle paar Minuten kalt duschen. Es ist sehr angenehm, dass bei fast jedem Stellplatz ein eigenes Häuschen mit WC und Dusche dabei ist. 

In der Bar (hier darf man rauchen) nehmen wir noch ein Bier. Dann verzupfen wir uns in unsere Saunabox - 36°. Kein Lüftchen bringt Erleichterung. Heute ist wieder eine Nacht, wo wir im eigenen Saft schmoren. 

 

7.-8.3.25  -  Agrabiefalls NP / Rest Camp

Ein kurzer Weg in den NP. 
Heureka - nach über 4 Monaten ist es mir gelungen Starlink zu aktivieren. Nicht ganz billig, aber es funktioniert tadellos. 
Die Preisunterschiede im Park zwischen Europäern und Südafrikanern sind gewaltig. Pensionistenabschläge gibt es auch nur für Einheimische. Erinnert mich sehr an Kuba. 

So gegen 1700 wandern wir auf den Holzstegen zu den Wasserfällen. Schönes Abendlicht und dahinter braut sich gerade ein Gewitter zusammen. Vielleicht bringt es etwas Abkühlung. Am Weg kernen wir noch ein Paar aus Graz kennen. 

Ja, heute Nachmittags fahren wir in den Nationalpark.

Ich liebe diese bizarre Landschaft, die der Oranje hier über Jahrmillionen geschaffen hat. Und er führt immer noch fede Menge Diamanten mit sich, die er dann bei Oranjemund ins Meer spült.

Querfeldein, durch Furten und über Steinplatten schlängelt sich der Weg durch die Wildnis.

Am Abend bekommen wir dann noch Besuch von Baboons.

 

9.-10.3.25  -  Klein Pella - Dattelfarm

Die landschaftlich sehr reizvolle Fahrt nach Klein Pella endet an Dattelfarm mitten im Nirgendwo. 

Die Anlage sieht äußerst gepflegt aus, die Campsite ist es leider nicht. 
Aber das Panorama ist großartig - und die Temperaturen genial. Seit Wochen haben wir uns wieder einmal zugedeckt. 

Und weil‘s so schön kühl ist, bleiben wir noch eine Nacht. 
Unter dem schattigen Baum etwas dem Cockpit etwas Pflege angedeihen lassen - ist schon dringend notwendig. 

Auch das Pool wollen wir nicht vernachlässigen. 
Eine kleine Runde drehen wir noch durch den Palmenhain. Die Jahresproduktion hier liegt bei 1200 Tonnen bester Datteln. 

 

11.3.25  -  Springbock -  Kleinzee / Atlantikküste

In Springbock gehen wir kurz das Wichtigste einkaufen. Nun stehen wir in Kleinsee am Caravanpark mit gutem Restaurant. 
Seit dem Rückzug von De Beers aus dieser Gegend ist das Dorf ziemlich runtergekommen und der Platz sieht auch so aus, als hätte er die Blütezeit hinter sich gelassen. Aber es ist alles sauber und das Lokal macht alles wieder wett. 
Die Temperatur hier ist richtig frisch - ein ordentlicher Kontrast zu den letzten Tagen.

 

12.-14. 3. 25  -  Port Nolloth - Mc. Dougalls Bay

Wos soll dos? 
Ich staune heute morgen nicht schlecht: Der kleine Tank hat sich aus seiner Verankerung gelöst - gestern wieder extreme Wellblechpiste gefahren. Wir fahren mit der Alarmblinkanlage langsam Richtung Tankstelle, da bleibt ein junger Mann stehen und fragt, ob wir Hilfe benötigen. Ich zeige ihm den Tank und er lotst uns zu einer Werkstätte, wo uns prompt geholfen wird. Leider haben wir auch einige Gummiteile verloren - die müssen wir demnächst besorgen. 
Jetzt gehts nach Port Nolloth - wieder 60km Wellblech.Hier ist eigentlich der Hummerhafen, aber wir bekommen keinen. Vielleicht war das früher einmal. 
Beim Mittagessen treffen wir ein Paar aus Belgien (Prosper & Lut) wieder, die wir schon bei den Augrabies getroffen haben. 

In der Campsite in Mc. Dougalls Bay bemerke ich, dass sich der Tank wieder ein wenig gelockert hat. Ich versuche gerade den Tank noch weiter zu fixiren, dabei fällt Prosper auf, dass der L-Träger einen Riss hat (er ist Mechaniker) und weiters meint er, ich dürfe ohne Gummiunterlage beim Aufleger nicht weiterfahren, sonst hätte ich in kürzester Zeit ein Leck im Tank.

Also muss ich nochmals in eine Werkstatt zum Schweißen. 

Kurz vor Sonnenuntergang ist ein Strandspaziergang angesagt. Es liegen jede Menge Seegras, Quallen und Muscheln am Strand, aber kein Plastik oder sonstiger Müll - alles Natur pur. Erstaunlich eigentlich. 

Heute fahre ich zum Reifenhändler, um die Gummis für den Tank zu montieren. Die Originalteile hätte er natürlich nicht, aber Hauptsache Gummi.. Ein Mitarbeiter versucht noch den Riss im Träger zu schweißen, aber er kommt nicht wirklich hin. 

Also machen wir für morgen einen Termin aus. Der Tank wird komplett ausgebaut, die Träger verstärkt und alles wieder montiert - so ist der Plan. Prosper & Lut Fahren weiter - vielleicht treffen wir sie später wieder, denn wir haben annähernd den gleichen Weg.

Punkt 0800 sind wir in der Werkstatt. Nach der Demontage sieht man, dass die Träger gebrochen sind, da sie nur mit je 4 Schrauben (statt 8) und damit zu tief montiert sind. Dies wurde offensichtlich gemacht, als wir die Pumpe einbauen ließen - (vom großen zum kleinen Tank). Da hätte man den Träger verlängern müssen. Ich hoffe das kann heute geschehen. 

Der Mechaniker meint, eigentlich müssten wir einen neuen, längeren Träger anfertigen lassen - dies könne er hier im Ort nicht machen lassen, aber er treibt ein 6mm Stahlblech auf und macht uns eine Verstärkung - das sollte auch funktionieren.

Nach 10 Stunden ist das Projekt abgeschlossen - Ja das Ganze wirkt ziemlich stabil - wieder ein Provisorium.

Ich bin immer wieder auf's neue von der Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Leute in diesem Land verblüfft. Vom Mechaniker über die Sekretärin bis hin zu den Hilfskräften, von einem Mann, der auf der Straße stehen bleibt und fragt, ob wir Hilfe bräuchten - offensichtlich ein netter Meschenschlag.

Aber es geht auch anders: Mir ist schon länger aufgefallen, dass seit wir am Oranjeriver sind, auffallend viel Polizei zu sehen ist, nicht so dominant wie in Marokko, aber doch deutlich merkbar.

Ich verbringe heute viel Zeit mit dem Mechaniker und er plaudert ein wenig aus dem Leben hier. Es gäbe hier und auch rund um Oranjemund ein Netz von illegalen und gut organisierten Diamantensuchern, diese seien nicht ganz so freundlich und friedlich - vor allem, wenn man ihnen in die Quere käme. Sie tauchen nach den Diamanten, die der Fluß ins Meer spült. Ein sehr lukratives Geschäft, aber halt illegal - daher auch das vermehrte Polizeiaufgebot.